Verkehrssünder durch welche Strafen bekehren können?
Ich habe kürzlich gelesen, dass man sich in Thailand eine besondere Strafe für Verkehrssünder ausgedacht hat. Thailand versucht, von der schlimmen Unfallstatistik wegzukommen und hat daher eine Art Erziehungsprojekt gestartet, um die Verkehrssünder zu bestrafen bzw. umzuerziehen. So werden mittlerweile nicht nur Geld- und Haftstrafen verhängt, sondern die Verkehrssünder werden auch in Leichenhäuser geschickt, damit sie sehen können, wohin ein rücksichtsloses Verkehrsverhalten führen kann.
Im Leichenhaus selbst müssen die Räume dann gereinigt werden. Die Verkehrssünder bekommen entsprechende Schutzkleidung und müssen dann unter anderem die Kühlkammer reinigen, anschließend den Autopsieraum. Man verspricht sich viel von dieser Schocktherapie, zumal die Leichen teilweise zugedeckt herumliegen und man sie also nicht übersehen kann. Was haltet ihr von dieser Maßnahme? Würde das in Deutschland auch dazu führen, dass es weniger Verkehrssünder gibt? Würdet ihr es begrüßen, wenn ein ähnliches Konzept hier auch eingeführt wird? Oder findet ihr das zu brutal?
Ich fürchte das solche Strafen wiederum mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden sein werden und das dürfte dem ganzen in die Quere kommen. Ich denke, dass eine hohe Geldstrafe eigentlich ausreicht. Das was man hier in Deutschland als Verkehrssünder bezahlt ist lächerlich. Ausländer machen sich hier teilweise ja nicht einmal die Mühe sich an Regeln zu halten. Jemand der aus der Schweiz kommt lacht sich doch ins Fäustchen wenn er 60 Euro fürs Telefonieren am Steuer bezahlen darf.
Hohe Geldstrafen halten Menschen durchaus davon ab Verkehrsregeln zu brechen, dass kann man an den Ländern sehen, in denen die Geldbuße entsprechend hoch sind. Ich verstehe daher nicht, warum man in Deutschland glaubt mir solch sparsamen Beträgen etwas erreichen zu können.
Ich glaube auch, dass eine solche Strafe in Deutschland schwer umsetzbar wäre. Zum einen wegen dem organisatorischen Aufwand, zum anderen auch deswegen, weil sicher nicht einfach jeder in eine Leichenhalle hineingelassen wird - aber auch, weil es Mittel und Wege gibt, sich hierzulande unter Angaben von Gründen wie Totenphobie oder einem schwachen Herzen aus der Angelegenheit herauszuwinden.
Geldstrafen helfen meiner Meinung nach aber auch nur bedingt. Wer schon das Kapital für einen Ferrari oder Lamborghini besitzt und diesen mit 250 Sachen durch eine 130er-Zone jagt, den werden auch dreistellige Bußgeldbeträge kaum abschrecken. Wirkungsvoller ist meiner Meinung nach der temporäre Führerscheinentzug und die Aufforderung zu einem Aufbauseminar in Sachen Verkehrsrecht.
Das tut den Sündern in der Regel am meisten weh, denn viele sind in der heutigen Zeit und Arbeitssituation einfach vom Auto abhängig. Da wird man es sich gleich überlegen, ob man es sich leisten kann, drei Monate lang den Lappen abzugeben. Außerdem kommt das "Bußgeld" in Form von Kosten für öffentliche Verkehrsmittel dabei ganz von alleine obendrauf - und zwar nicht gerade wenig, wenn man Fernfahrer ist und auf einmal die Bahn nutzen muss.
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