Partnerschaft durch zu viel Stress wegen Baby beenden?
Ich habe auf Facebook von einem jungen verzweifelten Vater gelesen, der einfach mit der Situation zu Hause nicht mehr zurecht kommt. Er meint, dass seine Frau nur noch jammert und meckert, seit das Baby da ist. Sie wäre wohl ständig unglücklich und er wäre durch Arbeit und Studium schon mehr als ausgelastet.
Auch fragt er sich, ob er mit der Frau vielleicht kein Baby hätte bekommen sollen. Denn anscheinend wäre sie ja schon mit nur einem Kind überfordert. Sie würde ihm den letzten Nerv rauben und er würde das einfach nicht mehr ertragen. Daher hätte er schon überlegt, ob er sich nicht besser trennen sollte. Das wäre zwar für das Baby schlimm, aber er würde so langsam zerstört werden.
Ich stelle es mir doch schwierig für eine Beziehung vor, wenn gerade ein Baby zu der Familie dazu gekommen ist und sich eben alles erst einmal einspielen muss. Sicherlich kommt es auch darauf an, wie die Eltern damit umgehen. Aber ich frage mich dennoch, ob gerade daran auch manche Beziehungen dann scheitern und sich die Eltern trennen.
Kommt es öfter vor, dass Beziehungen in die Brüche gehen, wenn ein Kind dazu gekommen ist? Sind die Eltern dann oft so beschäftigt und auch teils überfordert, dass die Beziehung darunter leidet und die Trennung dann als einziger Ausweg gesehen wird? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Sind das doch eher Einzelfälle?
Ich denke, dass besonders die Beziehungen durch ein Kind scheitern, die eh schon angeschlagen waren und wo das Kind quasi als "Anker" oder "Rettung" gesehen haben, um die Beziehung doch noch hinzukriegen. Wenn die Basis nicht stimmt und dann ein Kind dazu kommt, kann das doch nur in die Hose gehen meiner Ansicht nach.
Täubchen, das muss aber nicht immer so sein. Mein bester Freund beispielsweise ist auch Vater geworden, in einer wirklich glücklichen Beziehung. Er geht Vollzeit arbeiten und hat auch noch einen Nebenjob angenommen. Wenn er nach Hause kommt, bekommt er aber nur noch berichtet, dass sie nicht geschlafen hat, das Kind keinen Hunger hatte, geschrien hat und so weiter. Das belastet denke ich jede Beziehung und so ist es ja häufiger nicht nur bei den beiden.
Ich denke, dass es normal ist, dass man erstmal nur die eigenen Probleme sieht. Gerade, wenn man mit einem Baby Vollzeit zu Hause ist, ist das eine komplette Umstellung, man schläft nicht, ist dadurch gereizt und das zerrt am Körper. Zumal man einfach nicht mehr als Frau gesehen wird. Oft wird zuerst nach dem Kind gefragt auch bei anderen Personen und das mag nicht jede Mutter.
Dass es da zu Streit kommt, wenn der Partner nach harter Arbeit nach Hause kommt und die Frau doch vermeintlich nur Ruhe hatte oder nur das Baby hatte, kann ich mir schon vorstellen. Dennoch sollte man dann nicht den Streit suchen. Ein Mann, der sich wegen so einem kleinen Problem trennt, kann ich nicht verstehen.
Natürlich ist das eine harte Zeit und es ist schwer mit der Umstellung, aber selbst wenn sie überfordert ist, muss man doch zu der Freundin oder zur Frau stehen und kann sie nicht einfach hängenlassen, denn was soll das denn ändern?
Ramones hat geschrieben:Täubchen, das muss aber nicht immer so sein.
Habe ich das behauptet oder was? Ich sagte doch, dass besonders die Beziehungen kaputt gehen, die schon vorher kaputt waren, wo das Baby aber alles "retten" sollte. Dass ein Baby stressfrei ist, habe ich nie behauptet. Ich habe bei meinem Schwager diesen Stress mitbekommen. Da ist die Mutter dann unausgeglichen, da ständig Geschrei, alle zwei Stunden füttern und wickeln und viel zu wenig Schlaf und soziale Kontakte.
Dass man da unausgeglichen ist und entsprechend reagiert ist klar. Aber deswegen denkt man doch nicht automatisch an Trennung, wenn die Beziehung ansonsten intakt ist. Jede Beziehung macht mal stressige und schwierige Zeiten durch. Aber wenn ansonsten das Fundament stimmt, dann denkt man nicht gleich daran, das Handtuch zu werfen und aufzugeben.
Ich denke auch, dass eigentlich ein Baby alleine nicht zur Trennung führen sollte. Allerdings hat der Vater in meinem genannten Fall, immer nur diese Punkte aufgezählt und meinte, dass seine Frau dauernd so viel jammert und meckert, seit das Baby eben auf der Welt ist. Vorher war wohl alles in Ordnung und sie waren glücklich. Nur würde das Gejammer nun an seinen Nerven zerren und er dies einfach nicht mehr aushalten und deswegen über eine Trennung nachdenken.
Es gibt darüber recht unterschiedliche Statistiken, aber was wohl Fakt ist, dass Trennungen nach der Geburt eines Babys immer häufiger zum Alltag werden. Hier kann also nicht von einer Randerscheinung gesprochen werden, sondern ist ein Kind durchaus in der Lage als wahrer Beziehungskiller dienlich zu sein. 40 Prozent dieser Trennungen finden im Übrigen schon im ersten Jahr statt, sodass man da wirklich aufpassen muss, nicht einer von denen zu sein, die sich trennen, weil das Baby da ist.
Natürlich haben beide das Baby gemacht und müssen sich darum kümmern. Es fällt jedoch häufig auf, dass viele Menschen damit derart gestresst und überfordert sowie genervt sind, weil sich einiges verändert und der Alltag etwas anders beziehungsweise durch den Nachwuchs auch fremd bestimmt ist, dass man dann immer häufiger zur Trennung greift. Es kriselt zwischen beiden Partnern, das Kind braucht die Aufmerksamkeit, Arbeitszeiten müssen angepasst werden sowie die Freizeit. Das zerrt bei vielen an der Substanz.
Viele Beziehungen können mit diesen Dingen einfach nicht umgehen und ich finde sogar, dass die jüngeren Generationen, wo das Kind nicht selten "ups passiert ist" sind davon betroffen. Denn da gehen die meisten Beziehungen wahrlich in die Brüche, weil man natürlich sich selbst noch im Fokus stellt, obwohl da jetzt Nachwuchs ist und vielleicht gab es auch mal Situationen, wo die Beziehungen eh schon auf der Kippe waren.
Doch ich finde auch, dass Mann es sich da meist sehr einfach macht. Da sind es überwiegend, aber es gibt auch vermehrt Frauen, die Herren, die mit Sack und Pack gehen. Schon sehr einfach, denn wie sagen die meisten so schön, ein Kind gehört zur Mutter! Doch man sollte vielleicht auch mal lernen, dass man dort Babys gemacht hat, denen man eben nicht einfach so die Verantwortung gegenüber entziehen sollte, weil sie einen brauchen.
Ich bin da immer etwas großkotzig und sage, das habt ihr vorher wissen müssen. Es ist kein Geheimnis, dass ein Kind die Beziehung deutlich verändern kann. Vor allem die ersten Wochen bis wieder Automatismen greifen. Doch einfach trennen, das käme mir nicht in den Kramm, wenn vorher absolut alles gestimmt hat.
Was ist daran so ungewöhnlich? Finde ich nichts, denn immerhin ist das eine Erfahrung die man erst macht und auch man sich das vorher toller vorstellt als es im Endeffekt hinterher dann wird. Und diese Belastung schaffen auch glückliche Paare immer weniger und trennen sich dann. Wenn es vorher schon nicht rund lief, dann sogar noch mehr aber das war hier wohl weniger der Fall.
Hier meinte der Vater wohl, dass er das Kind macht und dann damit nichts mehr zu tun hat und das die Dame schon regeln wird. Er schafft das Geld heran und damit hat es sich. Sicherlich ist ein Job Anstrengend aber er hat das Kind auch in die Welt gesetzt, wohnt weiterhin mit der Mutter zusammen und hat entsprechend dann auch seine häuslichen Pflichten. Nur weil einer arbeiten geht und studiert, ist er damit nicht entbunden von anderen Dingen wie der Hausarbeit bei einem gemeinsamen Haushalt. Das konnte er vorher wohl super auf seine Partnerin schieben, die das gemacht hat und auf einmal klappt es nicht mehr, er müsste mit anpacken und ist dazu nicht gewillt.
Von daher wird dann lieber der Weg des kleinsten Widerstandes gewählt, sich aus dem Staub machen. Denn dann hört das meckern auf was ihn wohl nervt aber dabei vergisst er auch, dass er auch jetzt innerhalb der Beziehung das abstellen kann. Einfach indem er mehr anpackt, seiner Partnerin mit dem Kind mehr unter die Arme greift, ihr auch sagt das es toll ist was sie macht und die Arbeit Wertschätzt. Denn das fehlt hier wohl komplett, er sieht nur sich und der Rest hat sich an ihn anzupassen, so läuft das aber nun einmal nicht.
Ein Kind bedeutet Veränderungen und die kann man vorher nicht abschätzen oder gar planen, wie das manch einer sich so nett vorstellt. Meistens kommt es dann ohnehin anders als erwartet, man hat das niedliche kleine süße Kind erwartet was immer zufrieden pennt und hat am Ende das übelste Schreikind an der Backe. Schon mal das gehabt, dass du 23 Stunden am Tag das Kind tragen darfst im Arm, es dich anbrüllt und du zu nichts kommst, da die Hände nicht frei sind? Das hört auch nicht einfach auf, nur weil der Erzeuger gerade von seiner Arbeit nach Hause gekommen ist damit er seine Ruhe hat. Ein Kind ist keine Maschine wo man den Schalter auf Aus macht und es in die Ecke legt wenn man keinen Bock mehr hat, aber das meinen auch viele Herren der Schöpfung immer wieder.
Ich habe mich vom Erzeuger ebenfalls getrennt im ersten Lebensjahr. Vorher schien auch alles nett und gut zu sein, ein Kind war nicht geplant sondern ist einfach passiert. Viel gesagt wurde auch wie man das dann schafft und mitanpacken und im Endeffekt hat sich für ihn nichts geändert. Er ging arbeiten, erwartete danach den sauberen Haushalt wie er es von vorher gewöhnt war als ich das auch gemacht habe, und das ich Zeit für ihn habe damit er seine Streicheleinheiten bekommt. Was das Kind gemacht hat, hat nicht interessiert und wurde ausgeblendet selbst wenn man es erzählt hat. Nur er war wichtig, wie der beschriebene Vater der sich als das Opferlamm darstellt und meint nur er ist der Mittelpunkt des Universums der es "so schwer" hat.
Mit Anpacken und helfen, kein Stück und eine Wertschätzung das ich nachts aufstehe und alles gemacht habe, ebenfalls nicht. Dazu darf man aber nicht vergessen, dass ich noch Vollzeit arbeiten gegangen bin nach dem Mutterschutz. Das Vollzeit Zuhause hocken als Elternzeit ist da ein echtes Jammern auf hohem Niveau. Von mir aus gesehen kann ich sagen, dass ich jeden Tag ab 8 Uhr früh dann mit dem kompletten Haushalt fertig gewesen wäre und den Rest des Tages nichts mit mir anzufangen hätte gewusst. Das es da noch welche gibt die von "anstrengend" und "schwer" wie auch von "nicht fertig werden" reden und dann nur jammern und meckern, ist mir ebenfalls unbegreiflich. Dann mögen diese Herrschaften an ihrem Arbeitsplan und Zeitmanagement arbeiten, denn machbar ist das allemal.
Es hat alles ein Stück mit der Weiterentwicklung zu tun die hier jeder machen muss. Man darf sich nicht mehr nur als sich sehen oder auch als Paar, da ist auf einmal noch jemand. Entsprechend muss auch das Leben neu abgestimmt werden und aufgeteilt und nicht meinen, dass alles so läuft wie vorher und das schon der andere machen wird. Will er das nicht, dann hat er hinterher wenigstens für den Unterhalt finanzieller Natur zu sorgen oder will er sich dann auch davor drücken, wie es manchen Dreckskerlen in den Kopf kommt? Erst herum stochern und Spaß haben und hinterher dafür nicht gerade stehen können.
Solche gibt es immer mehr, keine Verantwortung bereit zu tragen, kein Stück von seinem Egoismus abweichen und mal über den Tellerrand schauen und dazu verweichlicht die Gesellschaft ohnehin immer mehr. Meinst du meine Großmutter hätte jemals gejammert nach 20 Stunden auf dem Feld mit 5 Kindern und Haushalt? Heute wird wegen jedem kleinen Furz gejammert und gemeckert, wozu es nicht einmal einen plausiblen Grund gibt.
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