Wie ehrlich seid ihr bei Umfragen?
Heute wurde ich in der Fußgängerzone von einem Herrn angesprochen, der mich fragte, ob ich nicht vielleicht mal eine Minute Zeit hätte, um an einer Umfrage teil zu nehmen. In der Umfrage ging es um das Thema Arbeitnehmer im Krankheitsfall. Ich glaube, so könnte man es zumindest am besten umschreiben. An die Fragen im einzelnen kann ich mich so genau gar nicht mehr erinnern, viele der Fragen gingen aber in die Richtung, wie viele Tage man krankheitsbedingt im letzten Jahr am Arbeitsplatz gefehlt hat, um was für Erkrankungen es sich gehandelt hat, etc. Viele der Fragen fand ich auch sehr persönlich und ich habe schon eine gewisse Zeit überlegt, ob und was ich darauf für eine Antwort gebe.
Der Fragebogen, den man mir zum ausfüllen ausgehändigt hatte, war natürlich anonym. Lediglich zum Alter und Geschlecht sollte man eine Angabe machen. Ich selbst habe um jetzt ganz ehrlich zu sein, bei manchen dieser Fragen nicht immer zu einhundert Prozent ehrlich geantwortet. Viele der Fragen waren mir schlichtweg zu persönlich und ich dachte, dass auch in einem anonymen Fragebogen niemand so etwas zu wissen braucht. Ich wollte natürlich kein Ergebnis verfälschen, aber auslassen konnte man die Fragen an vielen Stellen auch nicht, da diese aufeinander aufgebaut haben.
Habt ihr schon mal an einer solchen Umfrage teilgenommen? Wie ehrlich seid ihr, wenn ihr an solchen Umfragen teilnehmt? Antwortet ihr immer auf jede Frage absolut ehrlich? Seid ihr euch immer absolut sicher, dass die angegebenen Daten vertraulich behandelt werden?
Ich bin da eigentlich schon ehrlich, wenn ich an Umfragen auf der Straße teilnehme. Ich wohne in einer Universitätstadt und daher kommt es häufiger vor und wird dann auch in der Universität ausgewertet. Ich denke, da muss man dann auch schon die Wahrheit sagen oder schreiben. Bei online Umfragen hingegen bin ich nicht immer so ehrlich, weil ich meine Vergütung bekommen möchte und bei manchen Fragen zu bestimmten Sachen dann herausfliegen würde.
Ich habe schon einige Male an Umfragen teilgenommen, wenn diese anonym waren und habe in diesen auch immer zu hundert Prozent ehrlich geantwortet. Eine Umfrage, die nicht ernsthaft und wahrheitsgemäß ausgefüllt wird, erfüllt schließlich keinen Sinn, daher kann ich auch nicht nachvollziehen, dass du diese Fragen nicht ehrlich beantwortet hast. Was hast du zu verlieren gehabt?
Ich verstehe diese Aussage nicht. Du sagst, dir seien die Fragen zu persönlich gewesen, obwohl du anonym an dieser Umfrage teilgenommen hast? Da kein Name und kein nichts angegeben war, kann doch keine Frage persönlich sein, denn du kannst dir sicher sein, dass diese Fragen als Person X irgendwo ausgewertet werden und keinerlei Bezug zu dir hergestellt werden kann. Wie kann dir da etwas zu persönlich sein? Ich verstehe das nicht, ich antworte immer ehrlich. Das nutzt diesen Unternehmen am meisten.
An Umfragen, die auf der Straße gemacht werden, habe ich bisher noch nie teilgenommen, deswegen kann ich da nichts direktes zu sagen. Wenn ich auf der Straße bezüglich Umfragen angesprochen wurde, dann bin ich bisher immer bei den ersten paar Fragen durch ihr ''Raster'' gefallen. Die Umfragen sind ja meist auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten. Bei mir waren es dann meistens Fragen nach meinem Alter oder auch ob ich Deutsche bin bzw eben anders herum. entweder war ich zu jung oder zu alt, zu deutsch oder zu wenig deutsch. Ich denke aber schon, dass ich dort sehr ehrlich antworten würde, es wird schließlich anonym ausgewertet und da man meistens kein Geld bekommt, fällt der Druck weg. Bei Onlineumfragen habe ich auch schon einige Male geschummelt, zumindest bei den Klassifizierungsfragen. Meistens weiß man ja vorher welche Zielgruppe erwünscht ist. Bei einer Umfrage über Fernsehinhalte gebe ich natürlich nicht an, dass ich nur sehr selten TV schaue. Ich möchte ja, wie schon erwähnt wurde, gerne die ''Belohnung'' haben.
Ich habe bislang bloß ein Mal an einer Umfrage teilgenommen, bei der mich jemand auf der Straße angesprochen hat. Dabei ging es zufällig auch noch um meinen Beruf, bzw. die Gesundheitsreform und deren Folgen. Die Umfrage war auch anonym und zu persönliche Fragen waren nicht zu beantworten. Darum habe ich auch wahrheitsgemäß auf alle Fragen geantwortet. Diese Umfrage war von einem Studenten, der dies für eine Arbeit brauchte. Darum war es mir auch schon wichtig, wahrheitsgemäß zu antworten, damit dabei korrekte Ergebnisse herauskommen.
Ein wenig anders sieht es bei mir auch aus, wenn ich online an Umfragen teilnehme. Dann mache ich es auch schon mal so, dass ich in den Eingangsfragen vielleicht ein wenig schummle, damit ich überhaupt zu einer Umfrage zugelassen werde. So wirklich falsch antworte ich dann natürlich nicht, ich gebe vielleicht nur z.B. an, dass ich mehr Joghurt esse, als ich es eigentlich tue. Dann werde ich vielleicht eher zu einer Umfrage über Milchprodukte zugelassen.
Wenn ich an einer anonymen Umfrage teilnehme, dann antworte ich auch immer ganz ehrlich auf alle mir gestellten fragen, denn die Umfragen basieren darauf, dass sie ehrlich beantwortet werden und wenn ich dazu nicht bereit sein würde, dann würde ich von Anfang an nicht an der Umfrage teilnehmen oder ich würde die Umfrage zunächst durchlesen, bevor ich sie beginne, und sie wieder zurück gehen lassen, wenn ich die Antworten nicht geben wollen würde.
Ist die Umfrage anonym, dann erfährt ja niemand etwas über mich persönlich, denn am Ende bin ich nur noch eine Zahlenkombination und niemand kann meine Antworten auf mich zurückführen. Deswegen sehe ich keinen Nachteil für mich darin, wenn ich die Fragen alle Wahrheitgerecht beantworte. Dabei bin ich mir vielleicht nicht immer ganz sicher, ob meine Daten gut behandelt werden oder ob sie nicht doch weitergegeben werden, aber um ehrlich zu sein denke ich darüber auch nicht sehr viel nach und wenn die Umfrage wirklich anonymisiert ist, dann habe ich eigentlich keine Bedenken.
Nun ja, wenn du der Ansicht bist, dass dir diese Fragen zu ''persönlich'' sind, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn viele der Umfragen einfach unmögliche Ergebnisse aufweisen, die nie und nimmer stimmen können. Das nicht alle Leute ehrlich antworten, ist meiner Meinung nach klar, aber man versucht sich der Wahrheit ja mehr oder weniger anzunähern und das kann man schlecht machen, wenn die Leute meinen, es wäre ihnen alles zu persönlich und sie antworten mit einer Lüge.
Meine Meinung bei solchen Dingen ist eigentlich klar, entweder man füllt die Umfrage wahrheitsgemäß aus (soweit man sich erinnern kann) oder aber, man lässt es. Es geht bei dieser Umfrage doch immerhin darum, bestimmte Daten auszuwerten und ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten. Wenn du meinst, dass dir diese Umfrage zu persönlich ist, dann würde ich sie an deiner Stelle überhaupt nicht ausfüllen, anstatt zu lügen und damit die Daten zu verfälschen.
Ich denke man kann von keiner Umfrage so wirklich sagen, dass sie absolut richtig ist, aber es ist ja doch ein Unterschied, ob man sich dazu bemüht sie wahrheitsgemäß auszufüllen oder ob man eben mogelt und das mit Absicht. Diese Umfrage ist keine Pflicht und ich würde die Umfrage einfach abbrechen, wenn ich sehen würde, dass ich etwas bestimmtes nicht mehr angeben wollte. Das ist auf jeden Fall besser, als etwas zu erfinden, was so ganz und gar nicht Sinn der Sache ist.
Ich selbst nehme aber selten an Umfragen an der Straße teil, oftmals sind das nämlich auch keine wirklich seriösen Sachen, sondern eher so Späßchen für irgendwelche Fernsehsendungen wo man bei RTL dann sagen kann, man hätte Leute auf der Straße gefragt und dieses und jenes wäre nun das Ergebnis. Nein Danke. Aber wenn ich beispielsweise mal von der Krankenkasse oder so einen Fragebogen bekomme, dann antworte ich auch immer sehr ehrlich. Ansonsten kann ich es auch gleich sein lassen.
Ich nehme eigentlich sehr selten an Umfragen teil, wenn ich auf der Straße darauf angesprochen werde. Meistens habe ich ohnehin wenig Zeit und ich weiß eben auch nie, auf was ich mich da einlasse. Insofern verzichte ich meist auf die Umfrage. Wenn ich mich dann aber doch dazu entschließe, bei einer anonymen Umfrage teilzunehmen, dann beantworte ich die Fragen auch wahrheitsgemäß. Sollten mir Fragen zu persönlich sein, dann beantworte ich sie einfach nicht. Das ist doch kein Problem. Es macht für mich absolut keinen Sinn, an einer Umfrage teilzunehmen, wenn man sowieso nicht vor hat, wahrheitsgemäß zu antworten. Da kann man es meiner Meinung nach auch gleich sein lassen.
Die Umfragen werden ja auch zu einem bestimmten Zeck durchgeführt und daher sollte man schon so wahrheitsgemäß wie möglich antworten. Die Umfrageergebnisse werden sonst ja total verfälscht und sie hat dann auch keinen großen Nutzen. Bei Online-Umfragen ist es aber schon so, dass ich hin und wieder ein wenig schummele, weil man sonst schon gar nicht erst zu diesen Umfragen zugelassen wird. Wenn ich aber an der Umfrage teilnehmen kann, beantworte ich auch alles so, wie es der Wahrheit entspricht. Prinzipiell mag ich diese Online-Umfragen aber lieber als die Umfragen auf der Straße.
Bei einer persönlichen Umfrage, wo man einem echten Menschen gegenübersteht oder sitzt, bin ich noch relativ ehrlich, solange es nicht zu persönlich wird und ich die Person nicht kenne bzw. sie auch nicht aus meinem nahen Umfeld kommt, also nicht ein Mitbewohner eines Mehrfamilienhauses o.ä. ist. Schließlich möchte ich nicht meinem Nachbarn, der die Umfrage vielleicht macht, sagen wollen, dass ich fremdgehe und mich letztens mit Gonorrhoe angesteckt habe.
Schwieriger wird es da bei Online-Umfragen. Manchmal verstehe ich die Fragen nicht oder die Antworten unterscheiden sich kaum. Manchmal kann ich auch nicht ehrlich antworten, weil meine gewünschte Antwort einfach nicht dabei ist, ich aber eine oder mehrere Antworten geben muss. Da habe ich dann meist das Gefühl, dass das Ergebnis der Umfrage sowieso in eine ganz bestimmte Richtung gehen soll und man keine ehrlichen Antworten will.
Und dann sind da die Umfragen, die man einfach nur für Punkte macht, obwohl sie einen total langweilen. Wer hat schon Lust, 40 Minuten oder länger an einer Umfrage zu sitzen und sich immer wieder die mehr oder weniger gleichen Fragen anzuhören oder durch zu lesen? Ich denke da auch etwa an die App TVSmiles, die immer wieder Karten hat, wo man die Meinung zu Werbespots eingeben soll. Da drücke ich inzwischen immer nur das Gleiche und achte gar nicht mehr auf die Werbung, denn ich fühle mich auch nicht ernst genommen, wenn ich zu ein und demselben Werbespot zehn- oder noch mehrmals gefragt werde, wie ich ihn finde und immer dieselben vier Fragen bekomme.
Ja, ich bin ehrlich beim Beantworten von Umfragen, weil ich mich sowieso schon genug über das viele Schindluder ärgere, das mit Befragungen getrieben wird - sei es bei mangelhafter Datenerhebung oder unsauberer Verwertung. Dieses äußerst unpräzise Werkzeug will ich nicht noch mit Falschangaben weiter verwässern...
Allerdings finde ich auch manche Fragen zu persönlich, weil die Anonymität letzten Endes nur eine Behauptung ist, die ich nicht überprüfen kann. Was ich zum Beispiel aus Prinzip nicht angebe, sind die Geburtstage meiner Kinder; meine eigenen Daten herzugeben, ist ja noch meine Sache, aber für andere möchte ich das nicht mitentscheiden. Dann verweigere ich, wenn es mir möglich ist, die Angabe.
Wenn es mir allerdings *nicht* möglich ist, eine Angabe zu verweigern, oder wenn eine Fragestellung mir keine sinnvolle Antwortmöglichkeit lässt und der Fragebogen elektronisch ist, d.h. ich keine eigenen Anmerkungen dazuschreiben kann, DANN und nur dann erlaube ich mir, eine maßvoll falsche Angabe zu machen. Was soll ich dann auch sonst machen? Wenn man mich erst gefragt hat, ob ich ein Produkt nutze und ich das mit "Nein" beantwortet habe, und danach fragt man nach meinen Erfahrungen bei der Nutzung desselben Produkts: Selbst schuld für einen solchen Entwurf!
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