Dem Partner heimlich Gemüse unter das Essen mischen?

Ich frage mich auch, wie das denn funktionieren kann, dass man als erwachsener Mensch nicht merkt, Gemüse im Essen zu haben. Entweder muss es sich um so geringe Mengen handeln, dass sie mit bloßem Auge gar nicht erkennbar sind oder der Mann kennt sich so wenig mit Gemüse aus, dass er gar nicht richtig weiß, wie dieses aussieht und schmeckt und einfach aus Prinzip behauptet, dass er es nicht mag.

Ich finde es kindisch, als erwachsener Mensch zu behaupten, gar kein Gemüse zu mögen, wobei ich es aber teilweise auch noch kindischer finde, den Partner da so zu manipulieren und ihm heimlich etwas unterzujubeln, was er doch gar nicht mag. Jeder sollte doch selbst entscheiden können, was er essen will und was nicht und da sollte man auch niemanden zwingen. Bekommt der Mann irgendwann Mangelerscheinungen, ist er eben selbst schuld und muss selbst zu der Erkenntnis kommen, dass seine Ernährungsweise nicht unbedingt die beste ist.

Ich kann aber auch generell nicht verstehen, wie man gar kein Gemüse mögen kann. Ich finde es normal, dass es etwas gibt, was man nicht mag und dass man manche Gemüsesorten anderen vorzieht. Aber aus Prinzip zu behaupten, gar nichts zu mögen, finde ich eben kindisch und ich denke, dass diese Menschen das einfach aus Prinzip behaupten, damit sie einen ganzen Teller voll Fleisch, Nudeln oder sonst was bekommen, was sie lieber mögen.

Ich kenne solche "Tricks" eigentlich nur von Eltern, die so versuchen ihren Kindern die große Gemüsemuffel sind, ein wenig Gemüse unterzujubeln. Die Kinder meines Bruders sind zum Beispiel solche Fälle. Sie essen kaum bis kein Gemüse. Meine Schwägerin hat dann auch immer wieder versucht, klein gehacktes Gemüse in Speisen unterzujubeln und das hat sogar geklappt. Die Kinder haben allerdings trotzdem fast immer bemerkt, dass Gemüse drinnen war, nur wurde es in so kleinen Stücken akzeptiert.

Meine Mama mag zum Beispiel keine Champignons. Mein Papa liebt sie. Bei uns war es oft so, dass eher mein Papa kocht und weniger meine Mama. Mein Papa hat dann manchmal auch probiert, Champignons unterzujubeln. Also er hatte es einfach gerne, wenn zum Beispiel im Hackbraten auch ein paar Champignons sind. Im Hackbraten hat es meine Mama auch nicht gestört, wenn die Champignons ganz klein gehackt waren. Sie hatte weniger etwas gegen den Geschmack, sondern mehr gegen die Konsistenz. Sie mag das Gefühl nicht, auf einen Champignon zu beißen, weil es so quatscht.

Von daher kann es eventuell ja auch sein, dass der Mann auch nichts gegen klein geschnittenes Gemüse hat. Ist ja oft so, dass man einfach nur eine bestimmte Konsistenz nicht mag. Ich zum Beispiel esse sehr gerne Paprika oder Karotten, aber gekochte Paprika mag ich überhaupt nicht. Ich mag sie lieber knackig frisch und roh. Oder bei Karotten ist es so, dass ich sie sowohl roh als auch gekocht gerne esse, aber von einem Karottenbrei würde ich nicht einmal einen kleinen Löffel wollen.