Arbeitenden trotz Urlaub als bescheuert bezeichnen?
Eine befreundetes Paar hatte vor kurzem Urlaub und sie haben während des Urlaubs das Holz für den Winter gemacht und aufgestapelt. Anders war sonst keine Zeit dafür und es musste ja gemacht werden. Außerdem war das Wetter noch gut, so dass sie vernünftig im Freien arbeiten konnten. So haben sie im Urlaub aber kaum etwas zusammen unternommen, da es viel Holz war und es eben dringend wurde.
Nun meinte eine Freundin, dass es doch bescheuert wäre in seinem Urlaub nur zu arbeiten. Sie hat das Pärchen sogar als bescheuert bezeichnet, dass diese das eben so gemacht haben. Die Freundin ist eher so, dass sie den Urlaub nur zur Erholung und zum Faulenzen nutzt und bei ihr dann auch durchaus alles mögliche an Arbeit liegen bleibt. Ich denke, dass man in seinem Urlaub durchaus mal in den sauren Apfel beißen muss und Arbeiten erledigt werden müssen, für die ansonsten eben nie Zeit ist.
Wie seht ihr das? Meint ihr auch, dass jemand bescheuert ist, der in seinem Urlaub dann zu Hause weiter arbeitet und dort Arbeiten erledigt, für die eben ansonsten keine Zeit ist? Findet ihr das nicht eher sinnvoll, gerade wenn es sich um wichtige Dinge handelt?
Manche Sachen schafft man halt sonst nicht. Meistens nehme ich mir zwei Wochen Urlaub, um in der ersten Woche Papierkram oder sonstige Sachen zu erledigen, die man einfach während des Alltags nicht schafft.
In der zweiten Woche ist dann halt Erholung angesagt. Obwohl ich dazu sagen muss, dass ich mir auch schon einmal Urlaub genommen habe, um an diesen Tag für einen anderen Arbeitgeber zu arbeiten. Mein Freund meinte in dem Moment auch, dass ich bescheuert bin, dass ich dafür einen Urlaubstag opfere. Aber es ist ja ein bezahlter Urlaubstag und für diesen Tag habe ich bei dem anderen Arbeitgeber zusätzlich gut Geld dazu verdient.
Ich finde, man sollte leben und leben lassen. Jemanden deswegen als bescheuert zu bezeichnen ist schwachsinnig. Wenn die einfach sonst keine Zeit dafür haben ist das so.
Die Frage ist doch eher, wann soll man es sonst machen? Ich persönlich kenne es von meinem Hausbau. Da war bewusst genug übrig geblieben, das wir selber machen mussten und noch machen müssen. Das ist einerseits günstiger, andererseits ist man selbst dafür verantwortlich.
Teilweise habe ich wenn ich von der Arbeit gekommen bin, gegessen und mich danach direkt umgezogen, damit ich im Garten, an der Garage oder am Haus etwas machen konnte. Wochen lang bin ich um fünf von der Arbeit gekommen und dann von sechs bis zehn noch draußen gewesen und habe dort gearbeitet. Wenn man das ein paar Tage oder gar Wochen hintereinander macht, dann weiß man was man getan hat. An den Wochenenden war es selbstverständlich genauso und Urlaub musste ich auch nehmen, die Tage mussten ja weg. Und da habe ich das genauso gemacht. Wir hatten auch nicht wirklich Geld, um in Urlaub zu fahren. Während meiner Elternzeit habe ich auch den halben Tag gearbeitet und die andere Hälfte mit meiner Tochter verbracht, weil Dinge einfach fertig gemacht werden mussten. Und wenn man Urlaub hat, kann man das mal länger als nur ein paar Stunden machen und kommt so auch weiter.
Mein Vater macht es genauso. Er baut gerade sein Haus um und macht das auch an Wochenenden oder wenn er Urlaub hat. Jetzt ist er da schon etwas länger dran und hat das in den letzten eineinhalb Jahren seiner Arbeitszeit gemacht. Seit ein paar Wochen ist er in Rente und kann so immer auf der Baustelle sein.
Natürlich kann man den Urlaub oder das Wochenende auf der Couch oder sonst wo verbringen, aber es gibt doch auch einfach Dinge, die getan werden müssen. Wann sollen diese denn gemacht werden? Ich finde es völlig deplatziert einen als bescheuert zu bezeichnen, nur weil er sich um die Arbeit, die an oder um sein Haus oder was auch immer anfällt, kümmert und diese erledigt. Genauso gut könnte man auch sagen ich räume das Geschirr nicht ein, ich mache keine Wäsche, ich putze nicht, weil es ist außerhalb meiner Arbeitszeiten oder ich bin in Urlaub oder habe Wochenende. Es gibt einfach Dinge, die getan werden müssen.
Zunächst einmal reden wir hier nicht von Arbeit im Sinne von einer beruflichen Tätigkeit sondern um Hausarbeit, das ist ein großer Unterschied. Und wenn man einer regulären beruflichen Tätigkeit nachgeht gibt es eben Dinge, die man im Haus und Garten erledigen muss, die man in einer normalen Arbeitswoche nicht schafft.
Die meisten Leute haben sich wahrscheinlich schon mal Urlaub genommen weil sie umgezogen sind oder renovieren mussten. Das geht einfach nicht anders mit einem Vollzeitjob und eventuell noch Pendeln zur Arbeit und weiteren Verpflichtungen in der Freizeit, die man weiterhin wahrnehmen muss.
Die Frage ist auch, ob es nicht viel "bescheuerter" ist wenn man sich keinen Urlaub nimmt und statt dessen versucht alles nach Feierabend und am Wochenende zu erledigen. Das bedeutet immerhin mehr Stress und mehr Zeitdruck und ob man danach einen Urlaub wirklich genießen kann ist die Frage.
Ich finde es schon komisch, wenn man Menschen deswegen als bescheuert bezeichnet, weil sie während des Urlaubs dringende Sachen machen, statt sich auszuruhen und zu erholen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Paar das nicht so gemacht hätte, wenn es anders gegangen wäre. Im Urlaub möchte man in der Regel doch lieber entspannen und mal etwas anderes sehen als die eigenen vier Wände.
Aber wenn es doch nicht anders geht, dann ist es doch durchaus sinnvoll, den Urlaub dafür zu verwenden und die Arbeit dann zu machen, als wenn man sonst gar nicht dazu kommt. Ich könnte mich dann auch in einem Urlaub nicht wohlfühlen, wenn ich wegfahre und dann immer daran denken müsste, was es zu Hause noch alles für mich zu tun gibt.
Darum finde ich es auf jeden Fall sinnvoll, wenn man solche Dinge dann im Urlaub erledigt, auch wenn das bedeutet, dass man in dem Urlaub keine wirkliche Erholung hat. Aber immerhin hat man dann etwas geschafft. Und wenn man die Arbeit fertig hat und noch Urlaubstage da sind, dann kann man ja auch noch entspannt etwas unternehmen.
Die Aussage dieser Freundin finde ich ziemlich merkwürdig. Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich, dass es darum geht, während des Urlaubes für die Firma verfügbar zu sein oder zwischendurch, aus dem Urlaub heraus, einzuspringen. So etwas habe ich bei einer ehemaligen Partnerin manchmal erlebt und für sie war es aufgrund ihrer beruflichen Position auch selbstverständlich, dass sie manchmal aus dem Urlaub geholt wurde zum arbeiten. Manchmal ging es da nur um ein paar Stunden.
Was den beschriebenen Fall angeht, so würde ich da überhaupt nicht von richtiger Arbeit sprechen. Falls das beschriebene Pärchen nun keinen Urlaub gehabt hätte, wären die Aufgaben, die im Haushalt so anfallen, ja auch noch da und müssten gemacht werden. Das schließt ja auch Gartenarbeiten oder das Holzhacken und weitere Arbeiten in dieser Art ein. Wenn ich die Wahl hätte, nach der Arbeit noch Holz zu hacken, oder dies an einem freien Tag zu erledigen, würde ich auch eher den freien Tag nutzen, sofern ich nicht unterwegs wäre.
Wenn man nach der Logik dieser Freundin geht, müsste man ja auch sagen, dass es schlecht ist, wenn man an einem freien Tag die Wohnung putzt oder einkaufen geht. Das sind alles normale Tätigkeiten, die jeder zu erledigen hat. Wenn man einen Kamin hat und Brennholz dafür hacken muss, ist das auch nur eine Tätigkeit, die manchmal eben notwendig ist.
Ich selbst habe keinen Kamin, aber ich habe bei meiner Ex sehr gerne geholfen, das Holz zu hacken und zu stapeln. Das machte uns beiden eigentlich viel Spaß und man ist ja selbst mit größeren Mengen nicht die ganze Woche beschäftigt, sondern vielleicht ein bis zwei Tage. Warum die Freundin des Paares davon ausgeht, dass man sich nicht anständig ausruhen und faulenzen kann, wenn man zwischendurch mal Holz hackt, verstehe ich wirklich nicht.
Manche Sachen schafft man doch in der Arbeitswoche überhaupt nicht. Gerade Holz machen dauert doch eine ganze Weile und wenn man dann beispielsweise den Sonntag dafür nutzt ist man am Montag fertig und muss das durch die ganze Woche schleppen. Im Urlaub kann man aber am nächsten Tag entspannen und das Ganze etwas ruhiger angehen.
Ich wüsste gar nicht wie man das machen soll, dass man wirklich nur entspannt, wenn man beispielsweise bescheuerte Arbeitszeiten hat und gewisse Dinge einfach nicht erledigen kann, wenn man arbeitet. Behördengänge fallen mir da ein oder Arztbesuche, solche Dinge sind ja auch nicht immer entspannend, aber müssen eben irgendwann mal gemacht werden.
Ich habe bisher immer an solchen freien Tagen Dinge gemacht, die im Alltag liegen geblieben sind. Natürlich macht man dann auch diese Arbeiten nicht die komplette Urlaubszeit, aber ein paar Tage sollte man dafür opfern können, wenn man es im Alltag nicht schafft das zu erledigen.
Ich finde es völlig normal, dass man an freien Tagen nicht nur faulenzen kann, sondern dass es da genügend zu tun gibt. Natürlich versucht man schon, sich die Zeit komplett freizuschaufeln, wenn man Urlaub im Ausland macht und da gezielt Abstand vom Alltag machen will. Wenn man aber zu Hause bleibt und nicht wegfährt, muss man doch zwangsläufig einiges erledigen. Da wird man doch gar nicht drum herumkommen, wenn man nicht gerade eine Putzfrau hat.
Wenn man während seiner freien Zeit zu Hause bleibt, muss man doch auch die üblichen Aufgaben erledigen, wie kochen, putzen, abwaschen und die Wäsche. Dass man den ganzen Tag nur faul herumliegt, geht ja auch nicht, wenn man nicht leben will wie ein Messie. Und natürlich gibt es auch viele Aufgaben, zu denen man normalerweise gar nicht kommt, wenn man mit der Arbeit eingespannt ist. Diese kann man dann auch erledigen, wenn man endlich mal die Zeit dafür hat.
Verreise ich während meines Urlaubs, dann versuche ich so wenig wie möglich zu "arbeiten", wobei ich während meines letzten Urlaubs auch einiges für die Uni gemacht habe. Das musste eben sein. Bleibe ich während meiner freien Tage zusammen, muss ich trotzdem noch den Haushalt erledigen und da muss ich trotzdem auch immer einiges für die Uni machen. Nur rumzuhängen, fände ich aber auch ziemlich langweilig und ich bin dann auch ganz froh, wenn ich das ein oder andere zu tun habe und auch etwas produktiv sein kann.
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