Schulunterricht über Wirtschaft oder Finanzen sinnvoll?

vom 03.10.2017, 16:24 Uhr

Viele Verbände fordern seit einiger Zeit ein eigenes Schulfach mit dem Namen "Wirtschaft" oder "Finanzen", wo die Schüler mit alltäglich brauchbarem Wissen überschüttet werden sollen. Nun habe ich gelesen, dass Baden-Württemberg ein derartiges Schulfach inzwischen schon eingeführt haben soll, während die aktuelle Landesregierung in Nordrhein-Westfalen es noch vor hat.

Hat jemand von euch zufällig gehört oder weiß etwas über den Unterricht in Baden-Württemberg? Was genau lernt man dort und wie sinnvoll und praktisch ist das für die Schüler und ihre Zukunft? Sollten andere Bundesländer dieses Konzept übernehmen oder kann man sich das gleich sparen und sollte sich auf andere Wissenslücken konzentrieren?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Diese Themen waren bei mir in der Schule schon immer vorhanden. Ich habe die Schule im Ausland besucht und wir mussten durchaus auch Themen wie "Wirtschaft und Finanzen" durcharbeiten und das nicht einmal berufsgebunden, sondern allgemein auf dem Gymnasium. Auch in dem E-Learning-Programm, in dem ich das Abitur nachhole, sind diese Themen einzelne Fächer und ich muss sie abliefern.

Ich weiß nicht, ob sie wirklich sinnvoll sind. Also Zinsen und Ähnliches sollte jeder berechnen können und auch so Themen wie Vertragsabschlüsse sollten vermittelt werden. Aber man muss nicht wie bei uns in die absolute Tiefe des Finanz- und Rechnungswesens eintauchen und auch die juristischen Grundlagen beherrschen. Aber an sich ist das Thema wichtig und zumindest Grundlagen sollten beherrscht werden. Deshalb wäre ich auch in Deutschland für ein solches Fach wirklich offen und fände dies auch gut.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,29 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also in Sachsen gibt es auch ein entsprechendes Fach, wo den Kindern ein Grundwissen vermittelt wird. Das nennt sich Wirtschaft-Technik-Haushalt und an manchen Schulen kommt da noch Soziales dazu. Ich finde das auch richtig, da ich immer wieder erlebe, dass manche Jugendliche da gar nichts wissen. Einfach weil die Eltern es versäumt haben, den Kindern in dieser Richtung etwas zu vermitteln.

Ich hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einer Mutter, die eine sehr abstruse Meinung dabei vertritt. Denn ihr wurde damals von den Eltern nichts vermitteln, was ihr dann bei der ersten eigenen Wohnung derb auf die Füße gefallen ist, also müssen ihre Kinder später auch irgendwie lernen damit klar zu kommen.

Ich selbst habe zwar von meinen Eltern gelernt, wie man mit Geld umgeht, sie das auch über einen Zeitraum X einteilt und gezielt auf größere Anschaffungen spart. Aber meine Mutter hat dies ganz anders erlebt und da auch ihre Lehren für das eigene Leben gezogen und das an mich eben vermittelt.

Ein entsprechender Unterricht wird also später keine überschuldeten Jugendlichen vermeiden, aber vielleicht die Anzahl reduzieren. Denn zumindest im Lehrplan von Sachsen steht beim Fach WTH auch der Umgang mit Einnahmen und Ausgaben im Lehrplan, wie ihn Jugendliche haben können, sobald sie eine eigene Wohnung haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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