Frustessen eher bei Frauen ein Problem als bei Männern?

vom 14.10.2016, 08:12 Uhr

Ich denke, dass es viele Frauen kennen, dass man schon mal aus Frust anfängt zu essen. Wieso das so ist, kann ich leider nicht erklären. Erlebt habe ich das aber auch durchaus schon bei mir selbst. Allerdings höre ich immer wieder, dass vor allem Frauen dann Frustessen machen, wenn sie etwas belastet und sie eben frustriert sind.

Bisher habe ich noch von keinem Mann gehört, dass er auch schon mal Frustessen erlebt hat. Irgendwie scheint es doch eher eine typisch weibliche Reaktion auf Frust zu sein. Meint ihr, dass Frustessen vor allem bei Frauen vorkommt? Kennt ihr Männer, die aus Frust aus schon mal anfangen zu essen? Woran liegt es, dass es überwiegend Frauen zu betreffen scheint?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe gelesen, dass das Phänomen Frustessen häufiger bei Frauen vorkommt als bei Männern. Das bedeutet aber nicht, dass Männer davon komplett verschont sind. Von Depressionen oder Magersucht sind ja auch tendenziell mehr Frauen betroffen als Männer, wobei ich auch Männer kenne, die an solchen Erkrankungen leiden und nicht nur Frauen. Für mich sind das Sachen, die nicht vom Geschlecht abhängig sind.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Tickt doch jeder anders und das ganze trifft auch nicht auf jede Frau zu sondern kann durchaus auf einen Mann ebenfalls zutreffen. Entscheidend ist dabei doch, ob man die Möglichkeit hat regelmäßig an Essen zu kommen weil z.B. der Kühlschrank direkt nebenan steht oder man auch massiv Vorräte hortet. Denn nur wenn das gegeben ist, dann kann man auch zum Frustesser werden Zuhause. Wenn nichts im Haus ist, kann man nichts essen.

Generell neigen Frauen eher dazu, dass sie genug Vorräte im Haus haben und auch einen prall befüllten Kühlschrank haben neben einer Vorratskammer. Männer sind da komplett anders gestrickt auch beim Thema einkaufen und kaufen oftmals nur das notwendigste ein ohne sich vorher großartige Gedanken zu machen. Ist nichts da, dann kann Mann auch nichts essen. Typisches Sammler und Jäger verhalten was da zum tragen kommt.

Aber mir sind durchaus Männer bekannt, die ebenfalls vom Frustessen betroffen waren. Darunter auch Männer, die lange Zuhause gesessen sind weil die Arbeitsstelle verloren worden ist und der Kühlschrank immer prall befüllt war. Somit war das dann eher ein Langeweile Essen was gemacht wurde, weil man Zuhause saß und nicht auf Arbeit war wie man es gewohnt war. Irgendwie musste die Zeit auch vergehen und beim Essen waren wieder ein paar Minuten weniger. Als ein neuer Job gekommen ist, hat sich das Thema auch schnell wieder gelegt.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Mir sind eher männliche Frustesser bekannt und weniger weibliche. Dennoch denke ich, dass das vom Typ abhängig ist und beiden Geschlechtern passieren kann. Wobei ich auch keine Frau bin, die zu Hause ewig viele Vorräte hortet. Wahrscheinlich ist das wirklich vom Typ und Charakter abhängig, ob man so etwas macht oder nicht.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das ist wieder mal eine Pauschalisierung, bei der von einem generellen Vorurteil oder ein paar Einzelbeispielen auf eine ganze Gruppe geschlossen wird. Dabei ist doch jeder Mensch anders und reagiert auf Frust auch verschieden. Nur, weil in Herzschmerz-Filmen die Heldin mit gebrochenem Herzen weinend mit einem Eimer Vanilleeis auf der Couch sitzt oder ihren Kummer in Schokoladenpudding ertränkt, heißt das erstens nicht, dass das alle Frauen tun, und zweitens auch nicht, dass Männer so etwas niemals machen würden.

Ich denke eher, dass es zwei grundsätzliche Arten gibt, mit Frust umzugehen: einmal die eher passiveren und lediglich "selbstschädigenden" Verhaltensweisen, zu der eben Dinge wie Rückzug, Hören trauriger Musik oder Frustessen gehören, und zum anderen die aggressiv-impulsiven Verhaltensweisen, die sich in Streitlust, Gewalt und Sachbeschädigung äußern. Es mag sein, dass Männer zu einem höheren Anteil zu letzteren Strategien neigen als Frauen, und dass dadurch der Eindruck entsteht, Frauen würden - im wahrsten Sinne des Wortes - ihren Kummer eher in sich hineinfressen. Aber es existieren auch Gegenbeispiele für beide Gruppen, und deshalb lässt sich das einfach nicht auf die Gesamtheit aller Menschen übertragen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Essen hat ja mit Frust an sich überhaupt nichts zu tun. Essen ist eigentlich nur zur Energiezufuhr und Erhaltung des Körpers da und den Luxus sich bei Frust den Mund voll zu stopfen können sich die Menschen erst seit wenigen Jahrzehnten leisten. Davor war das Angebot an Nahrung einfach nicht groß genug.

Dieses Verhalten muss also erlernt sein und dann müssten man zur Klärung deiner Frage eben schauen, ob Männer vermehrt eine andere Art der Frustbewältigung erlernen. Vielleicht ist Frustsaufen bei Männern ja verbreiteter als bei Frauen? Vielleicht entspricht die Frau, die eine Familienpackung Eis inhaliert, einfach eher dem klassischen Bild von Weiblichkeit als die Frau, die eine Pulle Wodka ansetzt?

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich persönlich kenne weder männliche, noch weibliche Frustesser. Natürlich bekommt man durch die Medien aber immer wieder von diesem Phänomen mit. Gerade in Filmen und Büchern kommt es ja immer wieder vor, dass jemand aus Frust isst, meistens aus Liebeskummer und meistens sind es tatsächlich Frauen, die dann Unmengen an Eis und Schokolade in sich hereinstopfen. Dass das bei Männern vorkommt, habe ich in Filmen und Büchern nicht erlebt.

Ich selbst esse nicht mehr, wenn ich frustriert bin. Bei mir ist es viel eher so, dass ich gar keinen Appetit habe und viel weniger esse als sonst, wenn es mir nicht gut geht. Auch in meinem Freundeskreis habe ich es nicht erlebt, dass jemand nun besonders viel isst, wenn es ihm nicht gut geht, egal ob Männer oder Frauen.

Ich kann es mir aber durchaus vorstellen, dass dieses Problem eher Frauen betrifft, wobei ich mir aber auch nicht erklären kann, woran das liegt. Das könnte aber vielleicht damit zusammenhängen, dass Frauen sich tendenziell eher Sachen zu Herzen nehmen und tendenziell emotionaler sind, als Männer und eben auch eine Möglichkeit brauchen, um den Frust wieder abzubauen.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^