Arbeitsstunden zur Sicherheit auch noch selbst notieren?
Ich habe den letzten Monat wirklich extrem viel arbeiten müssen, da bei mir auf der Arbeit momentan Mitarbeitermangel herrscht. Somit habe ich dann auch weitaus mehr gearbeitet, als ich eigentlich verdienen darf, so dass mir gesagt wurde, dass ich das Geld dann eben diesen Monat bekomme. Einstempeln durfte ich mich für die Male, die ich über meinem Lohnlimit war jedoch nicht, sondern es wurde gesagt, dass die Stunden aufgeschrieben werden würden.
Diesen Monat musste ich aber bisher ebenso viel arbeiten und bin auch den ganzen Monat schon wieder eingeteilt, so dass ich mich gefragt habe, wenn denn meine übrig gebliebenen Stunden von letztem Monat drauf gerechnet werden könnten. Als ich meine Chefin ansprach, war diese ganz überrascht und meinte, sie müsste wohl den Zettel verlegt haben, auf dem meine zusätzlichen Stunden notiert waren.
Glücklicherweise hatte ich mir die Stunden und das Datum dazu selbst noch aufgeschrieben, so dass ich das Geld natürlich trotzdem bekomme. Dennoch bin ich ein wenig verärgert, dass mir quasi einfach drei Arbeitstage verloren gegangen wären, die mir nicht bezahlt werden würden, wenn ich mir das selbst nicht aufgeschrieben hätte. Von daher werde ich mir in Zukunft immer alle meine Arbeitszeiten notieren.
Notiert ihr euch eure Arbeitsstunden zur Sicherheit auch immer selbst, damit diese nicht verloren gehen können? Oder kann bei euch so etwas ohnehin nicht passieren?
Bei uns darf die Zeit nur über das offizielle System erfasst werden. Irgendwelche "schwarzen Konten" gibt es nicht. Das ist buchhalterisch anscheinend nämlich nicht korrekt, da die Firma für Zeitguthaben auch Rücklagen bilden muss.
Manchmal kommt es vor, dass die Zeiterfassung ausfällt. Dann schreibe ich mir schon die Stunden für diese paar Tage selbst auf. Meistens ist das Problem aber innerhalb weniger Stunden behoben, so dass ich maximal einen Tag nachtragen muss. Das kann man meistens noch aus dem Kopf erledigen.
Ich habe mir die Arbeitsstunden nie aufgeschrieben. Allerdings lag das daran, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Stunden korrekt aufgeschrieben wurden und wir hatten auch jeder Zeit Zugriff auf das Buch, in dem die Arbeitsstunden eben festgehalten wurden.
Allerdings kenne ich durchaus auch eine Angestellte, die sich ihre Überstunden und ähnliches auch immer noch einmal zusätzlich notieren. So kann da auch nie etwas übersehen oder vergessen werden. Es muss ja nicht gleich heißen, dass man der Firma vorwirft, dass diese absichtlich Stunden unter den Tisch fallen lassen.
Bei uns wiederum herrscht "Vertrauensarbeitszeit", sprich das Unternehmen macht sich gar nicht die Mühe, die Arbeitszeiten der Mitarbeiter zu dokumentieren. Das machen wir schön selbst, mit allen Vor- und Nachteilen. Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, müssen die Mitarbeiter in diesem Fall zwar nach wie vor ihre vertraglich vorgeschriebene Wochenarbeitszeit ableisten, aber zehn Minuten hin oder her spielen langfristig gesehen auch keine große Rolle.
Dafür ist es aber auch nicht vorgesehen, dass man unabhängig vom Arbeitsanfall nach Lust und Laune Überstunden anhäuft und dann einfach mal ein paar Tage nicht da ist, egal ob man gerade gebraucht wird oder nicht. Es handelt sich in meinem (zugegebenermaßen recht speziellen Fall) eher um einen "Deal" zwischen Mitarbeitern und Führungsebene. Wir sind da, wenn man uns braucht, aber wenn die Hütte gerade nicht brennt, kann man morgens auch mal einen Zug später nehmen.
Deswegen ist es eine meiner Aufgaben, meine Arbeitsstunden selbst zu dokumentieren und meinem Chef monatlich die Zusammenfassung auf den Schreibtisch zu legen. Aber nachkontrolliert, ob meine Angaben auch stimmen, wird nur bei offensichtlichen Diskrepanzen, sprich wenn man mich den halben Tag gesucht hat, obwohl ich offiziell am Schreibtisch gesessen habe. Das darf natürlich nicht einreißen, sonst ist es mit dem "Vertrauen" ganz schnell vorbei.
In unserer Personalabteilung werden regelmäßig geleistete Arbeitsstunden verschlampt und daraus resultierend werden die damit zu zahlenden Zuschläge für Sonntagsarbeit, Feiertagsarbeit und Nachtdienste nicht oder zu spät ausgezahlt. Einrichtungsintern tragen wir uns im Schichtprotokoll ein, wenn wir kommen und tragen uns wieder aus, wenn wir gehen. Beim Austragen unterschreiben wir dann auch für die gearbeiteten Stunden.
Diese Protokolle gehen jeweils Ende des Monats an unseren Kreisverband, aber leider wird halt, wie bereits erwähnt, nicht korrekt abgerechnet und berechnet. Aus diesem Grund schreibe ich mir meine Stunden sowohl manuell im Kalender auf als auch in einer App für's Handy. Die App berechnet auch direkt Überstunden oder Minusstunden.
Unser ehemaliger Einrichtungsleiter hat auch jeweils am Monatsende jedem Mitarbeiter gesondert seine eigene Zeiterfassung per Email zukommen lassen, so dass man auch einen vernünftigen Vergleich zwischen sämtlichen Aufzeichungen ziehen konnte und etwaige Unstimmigkeiten klären konnte. Ich hoffe, unser neuer Erziehungsleiter macht dies ebenso.
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