Kleidungsstücke zuerst mit Stoffresten zur Probe nähen?
Ich habe gehört, dass es gerade als Nähanfänger sinnvoll ist, wenn man ein Kleidungsstück zuerst einmal mit einem günstigeren Stoff oder Stoffresten einmal zur Probe näht. Da kann man dann schauen und herumprobieren, ohne sich ärgern zu müssen, wenn man den teuren extra dafür gekauften Stoff ruiniert hat, weil es eben nicht so klappen möchte.
Ich denke nun auch darüber nach, ob ich den Pullover an dem mich heranwagen möchte, nicht zuerst mit irgendwelchen Stoffen nähe, die ich noch zu Hause habe. Und dann erst den dafür ausgesuchten Stoff verwende, wenn das erste Modell gut gelungen ist.
Macht ihr es grundsätzlich so, dass ihr Kleidungsstücke immer zuerst einmal mit günstigerem Stoff zur Probe näht? Macht ihr das generell bei allen neuen Schnittmustern so? Oder erspart ihr euch die zusätzliche Arbeit, weil ihr da einfach schon geübt seid und nicht mehr viel schief geht?
Ich bin zwar auch noch ein relativer Nähanfänger, aber trotzdem habe ich mich bisher mit den entsprechenden Anleitungen und Schnittmustern immer gleich an die richtigen Stoffe herangewagt. Der Grund dafür ist schlicht und einfach, dass ich das Hobby tatsächlich erst vor kurzem für mich entdeckt habe und demnach noch keine wirklich große Ausstattung besitze. So etwas wie überschüssigen Stoff habe ich also gar nicht, sondern ich besitze lediglich das, was ich extra für meine Nähprojekte gekauft habe.
Würde ich also jedes Teil zuerst probenähen wollen, müsste ich im Endeffekt den ganzen Stoff zweimal bezahlen. Selbst, wenn ich einmal den günstigsten nehmen würde, den ich finden kann, wäre mir das etwas zu viel unnötige Investition. Da nähe ich lieber vorsichtig oder frage bei kritischen Handgriffen eine erfahrenere Person um Rat. Außerdem verarbeite ich aktuell sowieso primär günstigere Stoffe wie Jersey oder Baumwolle und nichts hochwertigeres wie Leder, Seide oder ähnliches. Wenn ich irgendwann sicherer und routinierter bin, werde ich mein Spektrum bestimmt automatisch erweitern, aber bis dahin begnüge ich mich mit der sparsamen Variante.
Ich bin Nähanfänger, auch wenn ich meine Nähmaschine schon länger besitze. Grundsätzlich hängt es natürlich vom Schnittmuster selbst ab und auch vom Preis des teuren Stoffes. Wenn es ein richtig teurer Stoff ist oder ein Stoff von dem ich nur noch einen Rest bekommen konnte, macht es schon Sinn mit einem billigen Stoff zuerst einmal eine Probe zu nähen. Wenn es ein Schnittmuster ist, welches ich schon einmal genäht habe ist es natürlich nicht erforderlich. Aber bei einem neuen Schnittmuster würde ich es auf jeden Fall tun. Vor allen Dingen dann, wenn es eine Technik beinhaltet welche ich noch nicht angewandt habe.
Natürlich ist darauf zu achten, dass der Probestoff dieselbe Beschaffenheit hat wie der eigentliche Stoff. Denn die Stoffe verhalten sich anders. Mit einem Strickstoff muss ich ja anders umgehen als wie mit einem Seidenstoff. Auch macht es Sinn, wenn ich mir mit der Größe ein wenig unsicher bin. Ich nähe das Probeexemplar genau nach Schnittmuster und kann es beim eigentlichen Werk dann direkt meiner Figur anpassen. Für einen Profi ist das wahrscheinlich sehr einfach dieses direkt zu tun. Aber für mich als Nähanfänger ist das eine Herausforderung.
Ich habe das als Anfängerin nie gemacht, weil ich damals nur leichte Sachen genäht habe und mit fertigen Schnittmustern gearbeitet habe. Mit Probestücken habe ich angefangen als ich Schnittmuster geändert oder komplett selber entworfen habe.
Bei meinem Mantel habe ich relativ wenig geändert aber den habe ich auch teilweise als Probestück genäht weil das Obermaterial nicht billig war und weil ich damals auch den kompletten Stoff, der noch auf der Rolle war, gekauft hatte. Einen halben Meter nachkaufen weil beim Zuschnitt irgendwas nicht geklappt hat wäre nicht möglich gewesen. Da wollte ich einfach sicher sein, dass alles passt.
Mit "irgendwelchen Stoffen" solltest du übrigens kein Probestück nähen. Du musst schon darauf achten, dass du die gleiche Stoffart hast. Viskose fällt anders als Baumwolle. Baumwolljersey ist dehnbar, gewebte Baumwolle nicht.
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