Sammeln war früher deutlich komplizierter?

vom 25.08.2015, 08:40 Uhr

Wenn ich mir heute überlege wie einfach es ist einer Sammelleidenschaft nachzukommen, das ist überhaupt kein Vergleich zu früher. Ich schaue im Internet nach und wenn mir etwas gefällt und es zu meinem Budget passt dann kaufe ich es. Das Risiko ist eher gering da es meistens ein Rückgaberecht und es auch genügend Fotos gibt um sich das Objekt der Begierde vorher genau anzuschauen.

Ich sammelte früher zum Beispiel alte Mosaikhefte, das waren so eine Art DDR-Comics. Ich schaltete regelmäßig mehrere Anzeigen in diversen Zeitungen, ich schrieb mir bekannte Sammler an und wir tauschten hin und her. Telefon hatte kaum jemand und Internet gab es nicht. Meistens lief es so ab dass man eine Postkarte abschickte und den eigenen Artikel so gut wie möglich hinsichtlich des Zustandes beschrieb und was man dafür haben wollte. Der andere Partner machte dann ebenfalls per Postkarte einen Gegenvorschlag. So ging es dann ein paar Mal hin und her. Es war auch durchaus üblich die Hefte an wildfremde Menschen erst zur Ansicht zu schicken und dann über den Kauf oder Tausch zu entscheiden.

Das war alles ziemlich langwierig, hatte aber doch immer irgendwie funktioniert. Enttäuscht wurden bin ich eigentlich nie und besonders kurios sind mir noch gewisse Ringtauschaktionen in Erinnerung. Also C hatte etwas was A gebrauchen konnte und ich als B tauschte das erst ein um dann A glücklich zu machen.

Wie seht ihr das, stimmt ihr mir in diesem Punkt zu? Wie seid ihr früher vorgegangen um eure Sammlungen zu vervollständigen?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Definitiv. Meist braucht man heute eigentlich nur noch auf eBay zu schauen. Die Besuche von Messen, lokalen Interessengruppen oder Flohmärkten gibt es für mich gar nicht mehr. Die Dinge, die man meist trotz eBay und jahrelanger Beobachtung nicht bekommt, die bekommt man auch von keinem anderen, auch wenn man noch so viele kennt, die jemanden kennen.

Wenn mir eBay im Schnitt zu teuer ist, dann besuche ich ein entsprechendes Forum und stelle dort ein Gesuch rein oder beobachte dort die Angebote für eine Weile und bisher hat sich immer jemand gefunden, der sein Zeug zu einem Spottpreis angeboten hat. Auch wenn es mal ein paar Monate dauert.

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe eigentlich höchstens Buchreihen gesammelt und da dann auch in Zeitschriften oder ähnlichem geschaut und auch an Pinnwände von Geschäften. Aber telefonisch wurde auch da schon verhandelt. Ich denke aber auch, dass es heute doch einfacher ist, wenn einer Sammelleidenschaft nachgeht. Das Internet bietet da ja viele Möglichkeiten und ich denke, dass man so auch auf bestimmte Tauschbörsen eher aufmerksam wird.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe vor einiger Zeit mal Klebebilder verkauft, die es bei einem Supermarkt kostenlos zum Einkauf dazu gab, und habe mich gewundert, dass es dafür mehrere Interessenten gab. Früher war man bei jedem Tütchen mit Bildern gespannt, was da wohl drin ist, und hat dann versucht die doppelten Bilder im Freundeskreis zu tauschen. Heute kauft man einfach ein Paket auf Ebay. Geht da nicht der Spaß und auch der Sinn am Sammeln verloren?

Ich habe schon lange nichts mehr ernsthaft gesammelt. Ich glaube aber nicht, dass das daran liegt, dass Ebay und Co.dafür gesorgt haben, dass der Aspekt des Jagens beim Sammeln fast vollständig weg gefallen ist, weil fast alles immer verfügbar ist wenn man das nötige Kleingeld hat. Ich habe einfach kein großes Interesse mehr daran Dinge anzuhäufen, die eigentlich keine Funktion haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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