Bestimmte Kritik von eigenen Landsleuten hören müssen?

Ich habe kürzlich eine sehr interessante Diskussion bei Facebook mitbekommen. Dort beschwerte sich eine junge Türkin, dass sie anzügliche Bilder von Männern geschickt bekäme. Sie beschwerte sich dann auch, dass es keine Gentlemen mehr gäbe und es kam dann auch bei heraus, dass ihr Vater unbedingt einen türkischen Schwiegersohn haben möchte und für sie deswegen ein Mann einer anderen Kultur (selbst wenn er Gentleman wäre) nicht in Frage käme.

Schließlich äußerte sich ein junger Türke und beschämte sie so ein bisschen. Er fragte sie direkt in der Öffentlichkeit, ob ihr Vater beabsichtigen würde, zu heiraten oder ob sie heiraten wollen würde. Er wollte damit sagen, dass sie doch den Mann heiraten und mit ihm zusammenleben müsste und nicht ihr Vater und dass sie deswegen die Entscheidung zu fällen hätte, wie ihr Partner sein sollte und nicht ihr Vater.

Ich habe den Eindruck, dass man manche Kritik einfach von Landsleuten hören muss. Denn wenn das ein anderer gesagt hätte, dann wäre wahrscheinlich das Totschlagargument gekommen, dass das ja eine fremde Kultur wäre und man würde das nicht verstehen, weil man nicht dazu gehört und die Mentalität nicht kennt. Auf die Antwort des jungen Türken hat die Frau jedoch nichts erwidern können. Wie seht ihr das? Muss man manche Kritik einfach von eigenen Landsleuten hören oder findet ihr das unpassend?

Ich kann mir schon vorstellen, dass an dieser Aussage etwas dran ist, wobei ich es nicht unbedingt darauf beziehen würde, dass es ein Landsmann sagen muss. Aber der Kulturkreis ist bei solchen Aussagen vielleicht schon entscheidend. Ich kann es mir schon vorstellen, dass exakt das gleiche Argument von jemand anderem ausgesprochen sofort abgetan worden wäre, während dann schon darüber nachgedacht wird, wenn es jemand mit dem gleichen kulturellen Hintergrund sagt.