Trotz Korrekturlesen Fehler in der Bachelorarbeit?

vom 08.06.2017, 08:34 Uhr

Ich habe mich neulich mit einem Bekannten unterhalten, der sehr verärgert war. Er hatte eine Bachelorarbeit geschrieben, die er von insgesamt fünf Menschen hat korrekturlesen lassen. Bevor er die Arbeit dann zum Druck freigeben wollte, fiel im allerdings auf, dass der Name der Stadt auf dem Titelblatt versehentlich falsch geschrieben war.

Ich hätte mich wahrscheinlich beim Korrekturlesen auch eher auf die Arbeit an sich konzentriert und weniger auf das Titelblatt geachtet, deswegen kann ich schon verstehen, warum es niemand gesehen hat, aber mein Bekannter kann es kaum nachvollziehen.

Was denkt ihr? Ist es möglich, dass obwohl viele Menschen eine Arbeit Korrekturlesen trotzdem Fehler unbemerkt bleiben? Ist euch etwas ähnliches vielleicht auch schon passiert?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wurde denn das Deckblatt für die Korrektur mitgeschickt? Ich habe das immer so gehandhabt, dass ich das Deckblatt und das Inhaltsverzeichnis komplett rausgenommen habe, wenn es um das Korrekturlesen an sich ging. Denn das ist in der Regel so wenig gewesen (im Vergleich zum restlichen Umfang), dass man das auch alleine geschafft hätte. Die Seitenzahlen zu ergänzen ist ja kein großer Akt und da ist es sinnvoller das erst zu machen, wenn der Rest im Prinzip fertig korrigiert und im passenden Layout ist, damit sich nichts mehr verschieben kann.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich habe einen Lektor bezahlt zum Korrekturlesen und auch nicht gerade wenig Geld hingeblättert. Als ich am Ende nochmal die Bachelorarbeit in aller Ruhe durchlas, ist mir ein Fehler aufgefallen. Ein Fehler auf so vielen Seiten ist natürlich nicht schlimm und würde mich sicherlich keine Note kosten. Wenn jemand sowas aber professionell anbietet, bleibt es trotzdem ein Ärgernis. Deswegen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass selbst bei fünf Korrekturlesern, die das alle wahrscheinlich nicht für Geld gemacht haben, noch Fehler drin bleiben.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also wenn ich jetzt einen Lektor bezahlt hätte, dann wäre ich hingegangen und hätte die Hälfte des Geldes zurück verlangt, wenn ich dann noch einen Fehler gefunden hätte. Denn immerhin ist er dafür bezahlt worden, dass er seine Arbeit gewissenhaft erledigt und das hat er offensichtlich nicht gemacht.

Wenn es Freunde gelesen haben und das auch unentgeltlich gemacht haben, dann würde ich es als "kann einmal passieren" abtun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die absichtlich einen Fehler übersehen. Außerdem ist es ja wirklich gemein, wenn der Fehler schon auf dem Titelblatt ist und ich denke auch, dass man einfach dem Titelblatt allgemein zu wenig Beachtung schenkt.

Aber ich denke, dass es wirklich wichtig ist, wenn man die Arbeit von so vielen Menschen wie möglich durchlesen lässt, da wirklich jeder das Augenmerk auf andere Dinge legt. Und wenn man mehr als fünf Leute gehabt hätte, einem wäre sicher der Druckfehler bei der Stadt im Inhaltsverzeichnis aufgefallen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Tatsächlich ist mir auch schon mal etwas ähnliches passiert. Meine Abschlussarbeiten habe ich auch immer gegenlesen lassen von meinem Vater und meiner Schwiegermutter. Beide relativ belesen und der deutschen Sprache mächtig. Ich selber habe dann auch zum Schluss nochmal drüber gelesen. Da hatte ich dann etwas Abstand und konnte mich wieder auf die Fehler konzentrieren. Meistens bekommt man die selber ja nicht direkt mit. Ich meine ich hatte auch etwas auf der Titelseite falsch geschrieben, was aber nicht all zu schlimm war, weil ich es noch gefunden habe.

Meine Korrekturleser haben sich auch eher auf den Text und den Sinn, der in der Arbeit stand, konzentriert. So haben sie nicht nur Rechtschreibfehler erkannt, sondern auch gedankliche oder argumentative Fehler, die ich dann noch habe ausbessern können. Das war ganz gut so. Aber trotz der Tatsache, dass da drei Leute drüber gelesen haben, waren noch Fehler da.

Teilweise liegt das vielleicht auch an der doch meiner Meinung nach manchmal individuellen Auslegung der deutschen Grammatik und Syntax. Der eine Meint da kommt ein Komma hin, der andere ist der festen Überzeugung, dass es überflüssig ist. Nun ja, ich denke das lässt sich nie hundertprozentig vermeiden. Ich habe auch schon Fachartikel gelesen, in denen kleine Rechtschreibfehler vorkommen. Wir sind eben nun mal alle nur Menschen und das passiert.

Verärgert darüber, dass nicht alle Fehler gefunden wurden, war ich nicht. Gerade aufgrund meiner gerade abgegebenen Erklärung. Aber sicherlich hätte ich es auch ärgerlich gefunden, wenn die Fehler direkt auf dem Deckblatt vorhanden gewesen wären und diese einem dann direkt in das Auge springen, vor allem den Bewerter der Abschlussarbeit.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn ich bedenke, dass ich selbst in Büchern aus renommierten Verlagen noch Fehler finden kann, dann sehe ich als nicht so schlimm an. Und selbst Lektoren, welche ja eigentlich auf Verständlichkeit prüfen, sind nicht vor übersehenen Fehlern sicher. Denn dafür sind sie ja auch nicht zuständig. Also dürfte da nordseekrabbe kaum Glück haben, wenn sie Geld zurück haben will.

Wenn man auf Rechtschreibfehler korrigieren lassen will, dann kann es trotz fünf Testlesern passieren, dass man mal etwas übersieht. Vor allem dann, wenn es keine professionellen Korrektoren sind, sondern Menschen aus dem näheren Umfeld.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^