Tierquäler öffentlich an den Pranger stellen?

vom 04.09.2017, 05:43 Uhr

Ich habe gelesen, dass im US-Bundesstaat Tennessee ein neues Gesetz verabschiedet worden ist. Demnach sollen Tierquäler öffentlich an den Pranger gestellt. Sie müssen sich für zwei Jahre in eine öffentlich einsehbare Liste eintragen. Bei Weigerung droht eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und eine zusätzliche Geldstrafe von 1000 Dollar. Bei einem weiteren Verstoß bleibt der Täter fünf Jahre länger auf dieser Liste und muss mit Stigmatisierungen und Diskriminierungen rechnen. Bei Personen über 18 Jahren muss außerdem ein aktuelles Foto dieser öffentlichen Liste beigefügt werden.

Diese Form der Tierschutzregelung soll in den USA einmalig in dieser Größenordnung sein, andere Regelungen betreffen nur einzelne Kommunen und nicht ganze Staaten. Was haltet ihr von dieser Regelung? Sollten derartige Gesetze für die ganze USA und vielleicht sogar Europa oder Deutschland gelten? Würdet ihr euch solche Gesetze für Deutschland ebenfalls wünschen oder haltet ihr sie für falsch und moralisch verwerflich?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Für mich hat es nichts mit an den "Pranger" stellen zu tun. Es ist doch wohl das Recht eines jeden Nachbarn zu erfahren, wer da eigentlich lebt. So halten die US-Amerikaner es auch mit Sexualstraftätern und wieso? Weil entweder Nachbarn dann besonders aufpassen und im Ernstfall vielleicht auch Kontakte meiden, was ich nachvollziehen kann oder damit man auch sofort wegziehen kann, wenn man Kinder oder ähnliches schützen möchte. Rückfallquoten sind ja nicht einfach so entstanden.

Ich zum Beispiel wüsste sehr gerne, welcher Idiot in meiner Nachbarschaft sich an Kinder vergangen hat oder an einen Menschen oder Tiere. Das wüsste ich sehr wohl gerne und nicht, damit ich nachts "Selbstjustiz" starten kann, sondern einfach um auch auf Nummer sicher und vorsichtig gehen zu können. Jemand der in der Nachbarschaft wohnt und vorher Katzen zu tode gequält hat, möchte man doch kennen oder? Vor allem, wenn man möglicherweise freilaufende Tiere hat.

Das Problem ist halt immer nur die andere Seite. Es gibt immer und auch in den USA Idioten, die solche Register als Aufruf nehmen, jagt auf diese Leute zu machen. Das finde ich natürlich nicht gut und sollte vermieden werden. Deswegen wird bei uns eben mit Datenschutz argumentiert, was natürlich im Hinblick vieler "Wild Wild West" Manieren auch nicht verwunderlich ist.

Doch ich kann verstehen, dass man Straftäter entsprechend kennzeichnet, um die Nachbarn dafür geschult zu haben, was bei ihnen wohnt, worauf sie etwas mehr achten sollten und wie vorsichtig sie selber sind. Es gibt genügend Nachbarn, die dennoch ein Sozialleben der Person ermöglichen und vielleicht sind das auch Möglichkeiten, um Rückfallquoten zu vermeiden, wenn man weiß, dass man sowieso von vielen unter Beobachtung steht?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Für mich hat das auch eher nichts mit an den Pranger stellen zu tun. Die Liste könnte ja vielleicht sogar ganz sinnvoll sein. Gerade, wenn einer dieser Täte sich ein Tier anschaffen möchte. So kann der Verkäufer des Tieres dann vorher in der Liste nachsehen und eben das Tier nicht herausgeben, wenn der Interessent dort vermerkt ist.

Ich denke, dass auch manche sicher wissen wollen, wer neben sich wohnt. Allerdings ist ja nur von Tierquälerin die Rede und nicht etwa von Straftätern anderer Art. Das könnte dann sicherlich ansonsten auch zur Lynchjustiz oder ähnlichem führen, wenn da jeder erfahren kann, wer ein Sexualstraftäter ist.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^