Verbot von Medikamenten-Versandhandel realistisch?

vom 09.09.2017, 07:55 Uhr

Ich habe gelesen, dass die CSU sich im Zuge der anstehenden Bundestagswahl um die Apotheken bemüht. So verspricht die Partei, sich für ein Verbot des Medikamenten-Versandhandelt einzusetzen und bitten dafür um Spenden von den Apotheken als finanzielle Unterstützung im Wahlkampf.

Konkret soll dabei der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verboten werden, so zumindest die Zielsetzung. Also ganz "normale" und nicht rezeptpflichtige Medikamente würden trotzdem online erwerbbar sein auf entsprechenden Portalen. Meint ihr, dass die CSU damit Erfolg haben wird und die Apotheken gewinnen können wird?

Oder wird das den Apotheken zu wenig sein, wenn "nur" der Versandhandel von rezeptpflichtigen Medikamenten eingeschränkt und verboten wird? Meint ihr, dass sich so ein generelles Verbot durchsetzen können wird in Deutschland oder haltet ihr das für eine Wahlkampflüge ohne jegliche Grundlage?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es ist eben die Frage, ob dies mit EU-Recht vereinbar ist. Vernünftig finde ich es schon, dass echte deutsche Apotheker sich solche Rezepte ansehen und den Kunden beraten lassen. Wenn es nämlich Probleme gibt, wird der schnelle und billige Online-Handel plötzlich zum Albtraum. Da gehe ich lieber zur Apotheke um die Ecke. Wenn da ein Rezept falsch ist, rufen die kurz beim Arzt an und klären das schnell. Ich unterstütze es nicht, wenn deutsche Apotheker in den Ruin getrieben werden sollen, auch wenn es mich als Patient nur indirekt betrifft.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri, sorry aber was glaubst du denn bitte, wer sich in der Online-Apotheke dein Rezept ansieht? Oh Wunder, es ist der echte deutsche Apotheker oder die echte deutsche PTA. Das ist echt kein Argument. Dass es günstiger ist, die Apotheke vor Ort zu haben, das steht auf einem anderen Blatt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich weiß gar nicht, wieso man da jetzt solch einen Hehl raus macht, wenn ich ehrlich bin. Es gibt genügend Versandapotheken wie Doc Morris & Co die komplett seriös sind und zu faireren Konditionen die Medikamente und auch rezeptpflichtige Medikamente ausgeben. Da verwundert es doch niemanden, dass man Geld sparen kann und zu Hause warten kann, ehe die Medikamente teilweise in 24-Stunden daheim sind. Je nach Online-Apotheke.

Welch ein Wunder und es schauen sich wirklich deutsche Apotheker bei seriösen Online-Apotheken die jeweiligen Rezepte an. Deswegen sehe ich da keinen Grund, wieso man das Rezept nicht weiterhin online einlösen darf, wenn es eben preiswerter ist. Wieso es preiswerter ist? Es besteht kein Bedarf an örtlichen Filialen und Mitarbeitern. Das spart enorm viel Geld wie Ladenmiete, Lagerkapazitäten und eben Personal. Das wirkt sich auch im Apothekenversand aus, wie in Online-Shops ebenso!

Ich finde das im Übrigen auch gut. Ich bestelle auch nicht rezeptpflichtige Medikamente online, weil ich oftmals um die 20 Euro spare. Das finde ich schon enorm und vor Ort kommt es bei verschreibungspflichtigen Medikamenten nicht selten vor, dass die Apotheken es gerade nicht haben, erst mittags oder am nächsten Tag das Produkt erst haben, muss ich mir online keine Gedanken machen.

Ich sehe diesen Vorstoß daher als Wahlkampfgetöße, der auch sowieso zu spät kommt. Die Apotheken vor Ort werden rar und bei uns gibt es zudem sogar 5 Apotheken auf einer Straße im Abstand von 1Kilometer. Die Preisunterschiede sind da schon der Hammer und ich bin im Web trotzdem für dasselbe Produkt und ohne Belaberung günstiger. So sieht meine Realität aus und das nutze ich weiterhin.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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