Südkorea und die Wirtschaftkrise

vom 24.04.2009, 17:27 Uhr

In der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftswoche (17/2009) habe ich einen recht interessanten Artikel über Südkorea und die Wirtschaftskrise gelesen. Dieser Artikel handelt von den Auswirkungen der Wirtschaftkrise auf Südkorea.

Nach der großen Asienkrise ist das Banken und Finanzsystem von Südkorea laut Yi Jong-Goo, von der staatlichen Finanzaufsicht FSC ist das Banken/Finanzsystem heute nicht mehr so störanfällig. So betrachten die koreanischen Banken weniger als 1,00 Prozent ihres Kreditportfolios als toxisch. Außerdem hat Südkorea kaum in komplizierte Derivate investiert und daher steht das ganze System in diesem Land aktuell einfach viel besser da.

Doch auch Südkorea muss ein wohl mit der Krise kämpfen, denn der Exportanteil wird sich wohl auch verringern. So gingen die Exporte im Monat Januar um 34,2 Prozent zurück. Doch nach diesem Monat verbesserten sich die Zahlen stetig. So erwartet das Wirtschaftsministerium in diesem Jahr ein Plus von sagenhaften 20 Milliarden Dollar. Das alles, wegen ihrem Haupthandelspartner China. Wegen dieser großen Exportkraft gehen einige Experten schon davon aus, dass sich Südkorea im Sommer diesen Jahres mehr und mehr von der Krise erholt.

Doch die Wirtschaftskrise hinterlässt auch in diesem Land ihre Spuren, so stieg die Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent auf 3,9 Prozent an. Die kleineren bzw. die mittelgroßen Unternehmen werden aber wohl noch rund 200.000 Stellen streichen. Auf diese niedrigen Zahlen können manche Länder nur neidisch sein. Diese niedrigen Zahlen hat man einem Programm zu verdanken, dass den „sozialen Schmerz“ teilt.

So haben sich die Unternehmen und der Staat sowie die Arbeitnehmer darauf geeinigt, dass man einfach Lohnkürzungen in Kauf nimmt, aber dafür bleiben Arbeitsplätze erhalten. Daher müssen einige Mitarbeiter ein Kürzung von 30,00 Prozent ihres Normalen Lohn/Gehalt in Kauf nehmen. Manager verzichten sogar freiwillig auf diverse Bezüge, Beamte verzichten auf rund 10,00 Prozent ihres Gehalt.

Die südkoreanische Regierung schnürte auch schon ein Konjunkturprogramm von umgerechnet 25 Milliarden Euro. Denkt ihr, dass Südkorea schneller die Wirtschaftskrise verkraftet als andere Länder? Wie findet ihr das System, dass den „sozialen Schmerz“ teilt? Sollten andere Länder diese System ebenfalls einführen? Diskutiert!

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der "soziale Schmerz" wurde hier mit Sicherheit oft genug geteilt und inzwischen sieht man doch, dass Manager auch bei Verlust noch irgendwelche Zulagen bekommen. Südkorea hat auch diese Krise überstanden und aufgrund der Bedrohung aus dem Norden hat das Land einen besseren Zusammenhalt. Trotzdem hat die Globalisierung auch in Südkorea nicht nur Gewinner.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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