UN reagiert endlich auf Völkermord in Kenia

vom 30.01.2008, 10:25 Uhr

Auch wen es nun wirklich zu wenig ist, es wird reagiert: Der UN Sonderberater zur Verhinderung und Aufdeckung von Massenverbrechen und Völkermord, Francis Deng, will nun endlich einen eigenen Ermittler nach Kenia entsenden um die ethnischen Verbrechen der vergangenen Wochen zu untersuchen.

Die "Daily Nation", kenianische Tageszeitung, berichtete heute das der Sonderberater F. Deng die politisch verfeindeten Lager darauf hingewiesen habe, das sie für alle Gewalttaten zur Rechenschaft gezogen und harft bestraft würden. Auch die örtliche Polizei habe kein Recht Gewalt anzuwenden und selbst Straftaten zu begehen die Weltweit als solche verstanden werden.

Der Hintergrund: Im vergangenen Dezember fanden in Kenia eine Präsidentenwahl statt. Seit dem kommt es immer wieder zu Unruhen mit bislang mehr als 800 Toten. Die UN schätzt die Zahl der Flüchtigen, die Angst vor der Gewalt zwischen den brutalen Stammesfehden haben, auf etwa 250.000 Menschen.

Die Opposition, allen vor ran Oppositionsführer Raila Odinga, erkennt den Wahlsieg vom Amtsinhaber Mwai Kibaki nicht an und wittert Wahlbetrug. Die beiden politischen Gruppen liefern sich seit dem schwere brutalste Kämpfe. Allein in den letzten paar Tagen wurden annähernd 100 Menschen auf brutalste Art und Weise mit Macheten zu tote gehackt.

Auch kommt es immer wieder zu flächendeckenden systematischen Vergewaltigungen von Frauen und Kindern um die Bevölkerung eines verfeindeten Stammes zur Flucht zu bewegen. In mitten dieser Welle von Gewalt und Terror an der Bevölkerung wurde nach der Ermordung eines Oppositionspolitikers eine möglicherweise entscheidende Vermittlerrunde einberufen.

Zum Auftakt dieses Dialogs zwischen den politischen Gegnern sagte der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan am Dienstag "die Unruhen könnten innerhalb von vier Wochen eingedämmt werden." Langfristig rechne er aber mit einer Zeitspanne von ungefähr einem Jahr um die Konflikte bei zu legen. Beide Kontrahenten riefen zu nationaler Versöhnung auf und verurteilten die ethnische Gewalt.

Was meint ihr? Das unvorstellbar für mich das Leute durch die Straßen ziehen und aufgrund von Präsidentenwahlen andere Leute in Stücke hacken...schlimm sowas. Dort geht es nicht um essen für arme Menschen oder so, dort geht es einzig und alleine um die Macht im Land.

» Jokopi » Beiträge: 144 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Leider ist dies auch anderswo so üblich. Der IS macht es aktuell im Irak doch ebenso. Solche Unruhen sind im Kongo faktisch an der Tagesordnung gewesen. Dort haben die Belgier den Kongolesen dies sogar beigebracht. Allerdings herrscht in Kenia immer noch der alte Machthaber und Unruhen gibt es immer noch. Das Problem ist eben, dass in Afrika die Stämme von den Kolonialmächten wild zusammengewürfelt wurden und alte Rivalitäten immer noch nicht behoben sind.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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