Kleine Partei wählen - Stimme verschenkt?

vom 13.09.2017, 10:25 Uhr

In den letzten Tagen wurde in den Medien viel über die sogenannten ''Sonstigen Parteien'' berichtet. Diese Parteien kann man teilweise nicht einmal in jedem Bundesland wählen und sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit keine Mehrheit bekommen, so dass sich viele Menschen gar nicht für sie interessieren. Viele der Parteien interessieren sich auch nur für sehr spezielle Themen, die nur bestimmte Menschengruppen ansprechen.

Generell ist man in meinem Bekanntenkreis der Meinung, dass man seine Stimme verschenkt, wenn man eine solche Partei wählt. Da diese Parteien ohnehin nicht an die Macht kommen und keinen Einfluss haben werden, ist die Stimme sozusagen verschollen. Viel lieber solle man sich auf die Parteien konzentrieren, die eine reale Chance haben und dabei helfen einer dieser Parteien zu einer Mehrheit zu verhelfen.

Ich selbst findet das eigentlich schade, denn einige dieser Parteien haben sehr interessante Themen und im Grunde würde ich es befürworten, wenn sie auch einen Sitz im Bundestag hätten, so wie es vor drei Jahren beispielsweise ''Die Partei'' geschafft hat. Einer Spaßpartei wünsche ich zwar keine Stimmen, aber der Tierschutzpartei oder der Feministischen Partei durchaus. Wie seht ihr das? Ist eine Stimme für eine kleine Partei eine verlorene Stimme?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Verschenkt ist eine Stimme, die man nicht abgibt! Eine Stimme für eine kleine Partei ist nicht verschenkt. Das kann man einfach mal rechnen. Nehmen wir an, dass nur 100 Leute wählen. Von den Wählern entscheiden sich meinetwegen 35 für eine der etablierten Parteien. Alle gehen 100 gehen wählen, ob die nun kleine Parteien wählen, das ist für das Ergebnis egal. Aber nehmen wir einfach mal 15 an, die das tun.

Bei der nächsten Wahl sind die Wähler der kleinen Parteien desillusioniert. Von ihnen gehen 10 gar nicht mehr wählen, denn die etablierten Parteien wollen sie nicht wählen. Die Stammwählerschaft der etablierten setzt ihr Kreuz wie immer. Das macht wieder 35 Stimmen. Aber, oh Wunder, bei einer Wahlbeteiligung von nur 90 Prozent macht das plötzlich im Ergebnis 39 Prozent der Stimmen aus.

Das sollte ein Student oder jemand, der ein Studium abgeschlossen hat, eigentlich wissen oder selbst erkennen können. Weiterhin bekommen die kleinen Parteien bei Bundestagswahlen bei mindestens 0,5 Prozent der Stimmen die Wahlkampfkostenerstattung. Damit hat es die jeweilige Partei leichter, ihre Ziele weiter zu verfolgen. Dass sich die etablierten Parteien auch nur ansatzweise für die Umweltpolitik interessieren, das verdankt man den Grünen. Die waren auch mal eine kleine Partei.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wenn ich sehe, dass die NPD oder MLPD zu diesen kleineren Parteien gehören, würde ich schon sagen, dass man seine Stimme nicht nur verschenkt, sondern besser nicht gewählt hätte. Viele dieser Parteien sind nicht umsonst klein, sondern bleiben es auch besser. Diesen Aspekt sollte man meiner Ansicht nach auch nicht außer acht lassen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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