Familienplanung von Persönlichkeitstest bestimmen?

vom 11.09.2017, 06:19 Uhr

Ich habe kürzlich einen sehr interessanten Artikel gelesen. Der Autor schilderte seinen Alltag mit zwei Kindern, wobei das zweite Kind ein Säugling ist und der Autor sich seit knapp einem Monat in Elternzeit befindet. Der Autor meinte, er hätte sich früher drei oder vier Kinder gewünscht, wobei er sich dies nicht mehr vorstellen kann bei dem ganzen Stress. Er stellt auch die These auf, dass es sicherlich schön wäre, wenn man nur eine Art "Persönlichkeitstest" machen bräuchte, um zu erfahren wie viele Kinder Eltern in Spe haben sollten ohne damit überfordert zu sein.

Dass so ein Test nicht wirklich umsetzbar ist, sollte klar sein. Aber selbst wenn es so einen Test gäbe, würde sich erstens vermutlich kaum jemand daran halten und das Ergebnis allzu hoch bewerten und zweitens finde ich es schwierig aus hypothetischen Fragen den Alltag direkt abzuleiten. Denn wenn man sich etwas theoretisch vorstellen muss, was man so noch gar nicht erlebt hat, stellt man sich vieles einfacher vor, als es hinterher in der Realität ist. Was haltet ihr von einem Persönlichkeitstest für Eltern in Spe, mit dem man die ideale Anzahl der Kinder ermitteln könnte? Wäre so etwas praktisch oder findet ihr so etwas total dämlich und überflüssig?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Und was sagt das aus? Rein gar nichts, denn nicht jedes Kind ist stressig und jeder geht mit Stress anders um. Manche Kinder sind Pflegeleicht und du hast keinen Aufwand, hast du ein Schreikind, dann hast du gelitten. Wie willst du vorher sagen, was du bekommst, kannst du einfach nicht.

Von den Pflegeleichten die sich selbst beschäftigen, geduldig auf ihre Flasche warten und kein Gebrüll anfangen wenn es eine Minute länger braucht, kannst du dir direkt 10 anschaffen auf einmal und wirst weniger Stress erleben und haben, als wenn du ein Schreikind hast was 22 Stunden am Tag am brüllen ist und du alleine damit fertig werden musst.

Mein Sohn ist so Pflegeleicht und einfach, alle haben mir gesagt, dass es sicher ein Schreikind wird da ich in der Schwangerschaft noch geraucht habe ab und an, aber wesentlich weniger als zuvor. Hinterher hat sich das Rauchen nicht mehr ergeben, da man sich erst einfinden musste, das Geld knapper wurde und somit hat man es gelassen. Aber wirklich gestresst war ich erst, als das mit dem arbeiten nebenbei war, da ich keine Elternzeit hatte. Eltern die Elternzeit haben jammern für mich ohnehin auf großem Niveau, wie stressig ihr Leben doch ist. Sie machen sich das alles selbst stressig, denn bis auf wenige Termine wie Kinderarzt, können diese den kompletten Tag frei planen, sich nur nach Kind richten und solchen Dingen und haben wenige Verpflichtungen.

Stell dir mal vor, du darfst nebenbei noch Vollzeit arbeiten, mit einem pünktlichen Start, brauchst einen Kita Platz und musst das Kind noch schnell abgeben bevor es auf Arbeit geht, dann arbeiten, Kind holen, nach Hause und Haushalt machen. Das mit dem Thema Haushalt, sollte jeder schaffen der den kompletten Tag mit Kind Zuhause sitzt, denn das tägliche schafft man auch in einem großen Haushalt locker, wenn das Kind schläft.

So schaue ich mir nun meinen Alltag an, dann würden da locker noch 3 weitere Kinder Platz haben die mit versorgt sind einfach weil es ein Selbstläufer ist und ich einfach meine Routine habe. Ob ich morgens nun 3 Waffeln backe oder 12 oder auch 4 Stullen schmiere, oder einfach die vierfache Menge Wäsche habe, macht den Kohl nicht fett. Abgeben mit der Kita müsste halt zugesehen werden, dass alles auf dem Weg liegt oder alles eine Einrichtung ist, auch dann ist das machbar.

Später mit Schule sowieso, da die Schule schon fast feststeht auf die mein Sohn später mal kommt und das ist keine staatliche Schule sondern eine Privatschule. Gut das Einkommen wird geringer, Ausgabe größer mit mehr Betreuungsplätzen die notwendig sind für mehr Kinder, aber ich habe inzwischen das Einkommen, dass mir das finanziell nicht weh tun würde und sich daran auch nichts hindern würde. Vorausgesetzt natürlich, dass alle ebenfalls so pflegeleicht sind wie der erste.

Schaue ich mir die Blagen von Bekannten und Freunden an, dann würde ich da teilweise nicht mal eines haben wollen. Hat aber nicht nur etwas mit dem Kind zu tun, sondern auch wie die Eltern diese verzogen und erzogen haben. Eine hat nun angefangen zu arbeiten, dass Kind ist 3 Jahre alt und bockt seither herum, dass es in den Kindergarten muss. Sprich fast jeden Tag darf die Mutter dort antanzen und das Blag eher holen, weil es lieber daheim im Kinderzimmer hockt.

Was meinst du wie lange sich die Arbeitgeber das ansehen werden? Immerhin geht das nun auch schon wieder 4 Wochen am Stück. Und da wird artig gerannt und dem Kind seinem Kopf nachgegeben, ich würde maximal kommen dem Kind sagen, dass es nicht geht und ich später wieder komme und dann wieder auf Arbeit gehen. Anstatt es mit nach Hause zu nehmen und ja, diese Möglichkeit hat man auch immer. So bekommt das Kind seinen Willen und wird das Spiel auch munter weiter betreiben bis der Job weg ist. Meinst du das sehen die Eltern? Die sehen nur ihr Prinzesschen was doch den Ton angibt und die Eltern erzieht, aber nicht anders herum.

Und Persönlichkeit sagt wenig aus. Manch einer ist ein kalter Hund, kaum kommt das eigene Blag mit seinen blauen Augen sind diese Butterweich und können sich nicht mehr durchsetzen. Andere lernen erst dann sich durchzusetzen und auch mal ein weniger härter zu reagieren und agieren. Mit einem Test kannst du das nicht sagen, denn viele verändern sich schon sobald das Kind auf der Welt ist, aber dabei nicht immer zum positiven.

Und was man ebenfalls nicht vergessen darf, die Rahmenbedingungen sollten und müssen passen wenn man sich zu einem Rudel Kinder entscheidet. Dabei ist nicht nur das liebe Geld zu beachten, auch Platzangebot, Zeitangebot und solche Dinge. Denn kein normal Denkender Mensch schafft sich eine Fußballmannschaft an, wenn sie nur 5 Minuten am Tag Zuhause sind und daran nichts ändern wollen oder können, dafür brauche ich keinen Persönlichkeitstest um das zu erkennen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Was soll denn so ein Test bringen? Man weiß doch vorher nicht wirklich, was auf einen zukommt, wenn man das nicht irgendwo mitbekommen hat. Gerade beim ersten Kind merkt man doch, wo da die kleinen Probleme liegen, dass man doch einiges anpassen muss, dem Kind gerecht werden muss und so weiter. Das kann man sich vorher zwar irgendwie vorstellen, aber man weiß ja nicht wirklich, wie das ist, auch nicht wenn das Kind größer wird.

Ich denke schon, dass man sich frühzeitig Gedanken machen sollte ob man Kinder will oder nicht, aber dann auch durchaus mal sehen sollte, wie es so läuft. Ich meine, man kann doch von Kind zu Kind entscheiden und dann weitersehen. Wir haben ein Kind und bekommen nun noch eines. Danach möchte ich keines mehr, früher war durchsaus auch die Überlegung, ob man vielleicht 3 möchte, aber mittlerweile finde ich das zu viel. So muss man es denke ich einfach der Situation nach entscheiden.

Außerdem bedeuten viele Kinder auch immer viele finanzielle Ausgaben, dass sollte man bedenken und auch stemmen können. Wenn man also eine Fußballmannschaft zu Hause möchte, sollte man da wirklich auch über die Finanzen und auch den Platz nachdenken. Wohnraum wird ja auch nicht günstiger.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde so einen Persönlichkeitstest zur Ermittlung der optimalen Kinderzahl sinnlos und kann mir nicht vorstellen, dass es umsetzbar ist. Man hat ja selber die Wahl zu entscheiden, ob man sich für ein weiteres Kind bereit fühlt oder nicht. Wenn ich schon ein Kind habe, jedoch feststelle, dass ich noch eins möchte, so weiß ich schließlich in etwa schon, worauf ich mich einlasse.

Wenn ich allerdings schon drei Kinder habe und damit schon total überfordert bin, so schaffe ich mir nicht noch weitere an. Ich finde, dass Eltern also eigentlich ganz gut selber sehen können, ob sie für ein weiteres Kind bereit sind oder nicht.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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