Wann eigene Kinder schwer erträglich finden?

vom 11.09.2017, 06:16 Uhr

Sicherlich ist es nicht immer leicht, Kinder zu haben und für diese verantwortlich zu sein und sie erziehen zu müssen. Da ich selbst keine Kinder habe, kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen, kann mir aber denken, dass dies kein Zuckerschlecken ist. In welchen Momenten finden Eltern ihre Kinder besonders unerträglich und warum ist das der Fall?

Ist dies automatisch mit der Pubertät der Fall oder hat das damit gar nichts zu tun? Hängt das nur vom Verhalten des Kindes an sich ab oder auch von äußeren Faktoren wie Stress auf der Arbeit, Probleme in der Partnerschaft oder vielleicht sogar gesundheitliche Probleme? "Dürfen" gute Eltern so überhaupt empfinden eurer Ansicht nach? Macht man etwas falsch, wenn derartige Gefühle erwachen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Warum sollten Eltern das nicht empfinden dürfen? Sie sind Menschen und keine Maschinen und ganz gleich ob du Kinder hast oder nicht, man findet immer mal Personen unerträglich. Pauschal kann man aber nicht sagen wann das der Fall ist und natürlich spielen auch die äußeren Faktoren immer mit eine Rolle. Hat man Stress auf der Arbeit, dann ist man auch weniger gelassen als wenn alles einfach läuft und man da keinen Stress hat, entsprechend reagiert man anders und Verhält sich auch Zuhause beim Kind anders. Kinder merken es auch, wenn es nicht ausgesprochen wird einfach am Verhalten her.

Wann ich meinen Sohn unerträglich finde kommt ganz darauf an. Will er nicht ins Bett gehen und das dauert, ich habe aber noch Termine offen oder muss dringend arbeiten, dann stresst mich das und ich finde es teilweise dann schon unerträglich wenn das Getue einfach sich Ewig hinzieht und ich nicht fertig werde.

Auch wenn Ferien sind, dann wird er einfach anstrengend und manchmal unerträglich. In den Ferien hatten wir oft Pech mit dem Wetter und es hat geschifft wie aus Eimern, dass man einfach nicht das Kind in den Garten stellen konnte zum Spielen. Indoorspielplatz war ein paar mal nett, danach langweilig und bei 14 Tagen Dauerregen, dass du komplett Nass bist wenn du nur zum Briefkasten gehst mit Regensachen, ist mit draußen einfach nicht viel.

Mein Kind ist aber ein "draußen" Kind, will immer raus und ist danach direkt Krank mit der nächsten Mittelohrentzündung. Von daher besteht da immer der Gewissenskonflikt, lass ich ihn raus damit ich Ruhe habe, aber danach musst du es wieder 1-2 Wochen ausbaden indem du rein gar nichts machen kannst außer am Bett hocken. Oder lässt du ihn drinnen, weiter deine Nerven strapazieren und erträgst das?

Was mich ebenfalls nervt, aber meiner zum Glück nicht macht. Bocken, zicken und Heulen damit man etwas bekommt! Grauenhaft wenn ich Einkaufen gehe oder Straßenbahn fahre, ein Kind so verzogen ist und brüllend sich auf den Boden wirft weil es vorher das Eis nicht gab, oder man den Halteknopf nicht drücken konnte. Die sind noch lange nicht in der Pubertät aber anstrengend und für mich unerträglich, einfach da da keine Erziehung stattgefunden hat, die Eltern nicht einschreiten und andere damit Belästigt werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Täubchen, Eltern sind Menschen und Menschen haben Fehler und vertragen manchmal Belastungen schlecht. Das ist normal, es ist menschlich und es disqualifiziert keinen normal agierenden Elternteil, wenn es einmal so ist. Momente, wo es schwer erträglich werden kann, gibt es viele. Es kommt immer ganz auf die Persönlichkeit und das Lebensumfeld der jeweiligen Eltern an.

Ich fand es zum Beispiel nicht sonderlich schwer, mein Leben sozusagen ein Jahr auf Pause zu stellen, weil die Bedürfnisse des Babys an erster Stelle stehen und dem die Bedürfnisse seiner Milchbar absolut nicht bewusst sind. Andere finden das Gefühl dagegen schlimm. Dagegen fand ich die Koliken schlimm, die meinen ersten über Monate jeden Abend 5 Stunden brüllen ließen. Geholfen hat nichts und irgendwann hatte ich schon mittags Verspannungen, weil ich wusste, dass es am Abend wieder losgeht und ich den Wurm hilflos tragen und wiegen werde, weil das am ehesten Erfolg hat.

Danach ist es auch nicht unbedingt besser, wenn man zum Job oder zu einem anderen Termin muss und das bockige Kleinkind kooperiert gerade gar nicht oder man bekommt es nicht aus seiner Traum-Spielwelt geholt. Letzteres ist eigentlich ein richtig toller Moment, nur passt der leider gerade nicht zum Terminstress.

Wenn du gerade Migräne hast und die Bande spielt begeistert, dann wünscht man sich den Tod und kotzt halt ergeben in den Eimer. Wenn du gerade gar keine Zeit hast, aber jetzt braucht das Kind Zuwendung, weil es in der Schule doof war, dann kann das ein super Moment sein oder dich an den Rande des Wahnsinns bringen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke, dass jeder irgendwann mal dieses Gefühl hat und es nicht dafür spricht, dass es schlechte Eltern sind, die das so wahrnehmen. Kinder sind einfach auch mal anstrengend und können dann unerträglich sein. Einfaches Beispiel, das Kind zahnt. Man schläft nicht oder nur wenig bei uns waren das teilweise ein paar Wochen und dann hat das Baby natürlich schlechte Laune, Schmerzen, ist quengelig und schreit viel. Da hat man dann nicht sonderlich viele Nerven.

Wobei das ja nicht weniger wird. Später ist das Kind dann vielleicht mal den ganzen tag stur, hört nicht und man selber kommt nicht voran muss ewig warten und hat Termine und das stresst sehr. Auch neben der Arbeit kann so etwas sehr stressig sein. Man ist eben auch nur ein Mensch, hat seine Grenzen und auch wenn Kinder mal nerven sind sie ja immer noch die eigenen Kinder und man liebt sie.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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