Kampf der Geschlechter im Alltag
Es gibt ja die Klischees über Männer und Frauen. Bei den Top 5 bei Frauen: Kochen besser als Männer, können nicht einparken, sind multitaskingfähig, reden mehr als Männer, wollen gemocht werden. Bei den Männern wäre das wohl: weinen nicht, gehen Konflikten aus dem Weg, lästern nicht so viel wie Frauen, sind überzeugender, reden immer sachlich.
Nun ist aber nach einer neusten Studie folgendes heraus gekommen, das Verhalten ist nicht angeboren, wir werden zu diesem Verhalten erzogen! Die Klischees werden aber immer noch als Ausreden genommen, warum es zu so viel Streitigkeiten zwischen Frauen und Männern kommt.
Eine britische Studie zum Einparken im Geschlechter- Vergleich kam 2012 zu dem Ergebnis, dass Männer im Schnitt zwar nur 16 Sekunden zum Einparken brauchten, jedoch war von Genauigkeit keine Spur. Dreiviertel der Männer ließen das Fahrzeug schief in der Parklücke stehen.
Die Frauen ließen sich zwar mehr Zeit, im Durchschnitt 24 Sekunden, aber das Auto stand perfekt in der Parkplatzmitte. Das bedeutet, dass die Schwierigkeit beim Einparken genau so wenig angeboren ist, wie das angebliche mangelnde Talent in Technik oder Mathematik.
Es steckt nicht in den Genen, was Frauen können oder nicht. Viel ausschlaggebender ist, wie die Interessen von Eltern, Institutionen wie Kindergärten und Schulen gelenkt worden sind. Auch der Wandel der Zeit lässt erkennen, dass man nicht sagen kann, dass die Berufe typisch männlich oder weiblich sind.
Denn die Sekretärin war früher ein männlicher Beruf. Umgekehrt war der Beruf des Setzers im Buchdruck vorwiegend weiblich, da Frauen fingerfertiger waren. Erst mit der Industrialisierung wurde der Beruf dann mit Männern und Dreck in Verbindung gebracht.
Was meint ihr? Findet ihr auch, dass ein Verhalten genetisch vererbt, oder eher anerzogen ist? Was habt ihr selber bei euch und bei euren Kindern für Erfahrungen bei typisch männlich oder typisch weiblich gemacht?
Was hat das Geschriebene mit Kampf zu tun? Es geht hier um Unterschiede zwischen Mann und Frau. Klischees sind nicht mein Ding. Und wieso sollten Frauen besser kochen als Männer. Man sehe sich nur mal bei den Profis um. Wo sind dort die Frauen? Sicher gibt es einige, aber eben nicht viele. Fakt ist, dass sich Männer und Frauen zu 99 Prozent gleichen. Und doch gibt es ein männliches Gen, dass den Mann zum Manne macht. Auch unterscheiden sich die Gehirne von Mann und Frau. So kommt es, dass Männern das mathematische eher liegt, als Frauen.
Diese punkten aber in Bereichen des Einfühlungs-, Sprach- und Vorstellungsvermögens. Auch sind Männer aggressiver als Frauen und somit gewaltbereiter. Sicher werden Jungen eher männlich und Mädchen eher weiblich erzogen. Dazu gibt es ein fantastisches Experiment auf Youtube. Kleine Kinder von vielleicht anderthalb Jahren werden als Junge und als Mädchen verkleidet. Nun befinden sie sich in einem Raum mit einem fremden Menschen. Sie sitzen entspannt auf dem Boden, wo sich verschiedenes Spielzeug befindet. Dem vermeintlichen Jungen werden nun Spielzeuge angeboten, die Jungen zugeschrieben werden.
Dem Mädchen werden Plüschsachen u.ä. angeboten. Die Kinder sind mehr oder weniger begeistert und spielen mit den angebotenen Spielsachen. So kann der Erwachsene am Verhalten des jeweiligen Kindes nicht erkennen, dass es sich vielleicht doch nicht um das angenommene Geschlecht handelt. Kinder werden somit durch die Gesellschaft als Junge und Mädchen geprägt. Allerdings sind sie im Inneren eben immer noch Junge oder Mädchen, egal wie sie erzogen werden. So lehnten Eltern für ihre kleinen männlichen Zwillinge Spielsachen ab, die Waffen ähnelten.
Es kam zu einem erstaunlichen Vorfall, der mich sehr amüsierte. Die kleinen Jungen saßen in ihren Kinderstühlchen und aßen Knäckebrot. Plötzlich biss sich der eine aus dem angebotenen Knäcke eine Pistole, was der andere ihm gleichtat. Und schon waren sie im Duell miteinander. Für mich beweist das, dass Gesellschaft und Erziehung nicht auf Dauer die Bedürfnisse eines Kindes unterdrücken kann. Tiere werden ja auch nicht männlich oder weiblich aufgezogen, handeln aber trotzdem ihrer Geschlechterrolle entsprechend.
Klischees werden doch immer bedient und das nicht nur schon in der Erziehung von dem eigenen Elternhaus. Auch die Gesellschaft tut ihr übriges mit dazu oder was meinst du, warum sich das Gerücht so lange hält das Frauen nicht einparken können? Was meinst du, wie viele Frauen das im Fahrschulauto gesagt bekommen wenn sie nicht perfekt stehen, dass es nichts macht weil sie ja eine Frau ist? Solche Dinge beeinflussen auch jeden einzelnen von uns und je häufiger man das gesagt bekommt, desto eher setzt sich das auch in den Köpfen des jeweiligen Geschlechtes dann fest. Getreu dem Motto, je häufiger man es sagt und gesagt bekommt, dann wird auch etwas wahres mit dran sein.
Noch dazu kommt dann das kulturelle. In vielen Nationen ist es noch so, dass die Frauen an den Herd kommen, nicht arbeiten dürfen, benachteiligt sind, nicht zur Schule dürfen oder auch in manchen Berufen ausgeschlossen sind. So alt ist das Antidiskriminierungsgesetz in Deutschland auch nicht. Dieses kam auch erst 2005 und vorher gab es zig Damen die Absagen auf "Männerberufe" bekommen haben, weil sie eine Frau sind. Schau dir die Bundeswehr an, erst seit 2003 steht diese Frauen an der Waffe offen und auch heute noch hast du gegen die Klischees dort zu kämpfen, die alleine das Geschlecht mit sich bringt. Es wird weniger, aber hast du immer noch und wird sich auch so in den nächsten 10 Jahren kaum komplett legen.
Schau ich in die Kita von meinem Sohn, dann stoßen sich schon Eltern daran wenn die Jungen im Flur sitzen, mit Puppen spielen oder den Stoffteddy stillen und Anlegen. Da kommt auch ein "mach das nicht, dass ist Weiberkram" und nicht nur von Vätern die angst haben, dass ihr Sohn schwul oder weichlich wird, sondern auch von Müttern die sich damit in den Himmel erheben wollen und meinen, sie haben ein "Anrecht" darauf, dass es eben nur Mädchen und Frauen vorbehalten ist.
Es tun immer alle auf so Tolerant und meinen, dass es das schon lange nicht mehr gibt. Dabei bedient jeder einzelne diese Klischees und wird es auch noch in 20 Jahren und mehr machen, oder was meint ihr, warum das immer noch nach 50 Jahren nicht angekommen ist mit der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau? Warum Frauen in manchen Berufen immer noch komisch angeschaut werden und warum auch Männer in manchen Frauenberufen bestarrt werden?
Schau dir man den Fall Geburtspfleger an, in Deutschland gibt es eine Handvoll Männer die den Beruf machen und was sagen die Schwangeren? Sie wollen von keiner männlichen Hebamme begleitet werden, da es ja ein Mann ist! Nur weil der ein Penis zwischen den Beinen hat, unterstellt man direkt die absurdesten Dinge, dass diese sich aufgeilen an Entbindungen und Vaginas und solche Dinge. Bei Frauen wird das nicht unterstellt und "besser" oder "schlechter" ist es auch nicht nach Geschlecht, sondern nach den Fähigkeiten die man in diesem Beruf und Bereich sich angeeignet hat.
Männliche Erzieher, ein Drama! Jede Einrichtung sucht das, damit die Kinder nicht nur von Frauen erzogen werden. Aber ist mal ein Mann da, dann wird der kritischer betrachtet, erlebt mehr Unterstellungen und am besten soll dieser das eigene Kind nicht wickeln oder mit ihm auf die Toilette gehen, da sich die bösen Männer alle und immer an den Kindern vergehen. Schaut man in die Medien, dann waren es bislang hauptsächlich Frauen die aufgefallen sind die Kinder in Einrichtungen verprügelt, herum gezogen und misshandelt haben.
Ganz einfach, weil es dort nicht viele Männer gibt und sagt da jemand etwas oder ist generell misstrauischer weiblichen Erziehern eingestellt? Grundsätzlich wird gemeint, dass weibliche Erzieher liebevoller sind als Männer und damit auch weniger Augen offen gehalten werden nach Anhaltspunkten oder die Augen verschlossen werden und man die Lügen glaubt. Alleine in den letzten 3 Monaten habe ich das bewusst 5 mal über die Mattscheibe flimmern sehen wie Erzieherinnen Kinder misshandelt haben, durch Gänge geschleift, mit Kissen aufs Gesicht gedrückt ruhig gestellt, die Kinder mit deutlichen Misshandlungsspuren aus der Einrichtung kamen und dennoch wieder gebracht wurden von den Eltern.
Ich denke hier wird immer noch sehr viel Klischee bedient und sich selbst schön geredet oder man drängt sich in die Ecke oder lässt sich auch in die Ecke drängen von der Meinung der Gesellschaft. Wirklich frei entfalten kann sich keiner und auch wenn die Kinder mal unbefangen sind und das Mädel Pistole mit Knäckebrot spielt, der Junge sein Bärchen stillt, so wird das aberzogen in den kommenden Jahren und als Stigma behandelt, dass man das eben nicht macht. Erzogen wird immer noch viel nach Klischee und die Toleranz wird dazu geheuchelt damit man nicht als rechts abgestempelt wird, auch wenn die eigene Meinung und Wahrheit anders aussieht. Man läuft besser und fällt nicht auf, wenn man sich tolerant gibt anstatt wenn man ein Extrem vertritt oder zumindest geringfügig abweicht von der restlichen Meinung.
Die Frage, wie viel geschlechtsspezifisches Verhalten in den Genen liegt und was anerzogen ist, beschäftigt die Wissenschaft schon seit Generationen, weswegen ich auch nicht glaube, dass selbst die Schlauesten von uns hier im Forum darauf eine auch nur ansatzweise sinnvolle Antwort geben können. Wir können hier nur auf Halbwissen, eigene Erfahrungen und natürlich auch auf die Klischees zurückgreifen, die in unserer Erziehung eine Rolle gespielt haben.
Ich selber bin beispielsweise durchaus der Meinung, dass die Gene und die Hormone einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten haben. Man schaue sich nur die Kriminalitätsstatistik an - hier kann mir beispielsweise keiner einreden, dass das Testosteron absolut keine Rolle spielt. Aber auch bei harmloseren Beispielen wie dem Verhalten von Kindern haben Wissenschaftler schon öfter festgestellt, dass Buben und Mädchen anscheinend von Natur aus unterschiedliche Vorlieben und Tendenzen haben.
Zudem habe ich den Eindruck, dass es im Bereich der Kindererziehung, der ja wie alles im Leben Trends und Moden unterworfen ist, eine Wellenbewegung zwischen betont geschlechtsneutraler Erziehung (so gut, wie es eben geht, wenn die Eltern selber die kulturellen Vorstellungen von geschlechtsspezifischem Verhalten verinnerlicht haben), und der guten, alten "Puppen für Mädchen, Autos für Jungs"-Pädagogik gibt.
Beispielsweise kann ich mich noch an meine eigene Kindheit in den 1980ern erinnern und finde durchaus, dass die "heutige Jugend", sprich die Kindergarten- und Grundschulkinder wieder viel geschlechtseindeutiger gekleidet, sozialisiert und erzogen werden. Auch die Medien und die Spielzeugindustrie spielen hier sicher eine Rolle, wenn beispielsweise Spielzeugroboter gezielt für Buben und rosa Sozial-Spielzeug für Mädchen vermarktet werden.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen? 1468mal aufgerufen · 15 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von schnatterliese
Forum: Urlaub & Reise
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen?
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1517mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2592mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben? 827mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben?
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam? 1311mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: M. Mizere · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam?