Eigene Spiele von zu Hause mitbringen?
X bringt des öfteren eigene Spiele in die Einrichtung mit, um sie mit den Kindern zu spielen. Die Kinder haben sehr großen Spaß daran, weil es eben etwas neues ist. Außerdem muss sich X nicht darum sorgen, dass etwas kaputt geht, weil die Kinder wissen, dass sie gut aufpassen müssen und weil X ohnehin dann immer mit spielt.
Außerdem kommen die Kinder auch gar nicht ohne Nachfrage an das Spiel heran, weil es sich weiter oben in der Höhe befindet. Einige kritisieren X und es stört sie, dass X eigene Spiele von zu Hause mit bringt. Aber Y findet es sehr toll, dass man so etwas macht und würde auch gerne zukünftig eigene Spiele von zu Hause mit bringen.
Es ist eben so, dass die Spiele von der Einrichtung eben immer dieselben sind und nicht nur den Pädagoginnen schon zum Hals heraus hängen sondern auch teilweise schon den Kindern. Das sollte nicht so sein, so finde ich. Kinder sollten Spaß an Tischspielen entwickeln, weil es wichtig ist, sich mit jemanden zu messen und vor allem verlieren zu lernen.
Was meint ihr? Findet ihr es gut, wenn man Spiele von zu Hause in die Einrichtung mit bringt? Oder findet ihr, dass es ausreicht, wenn man sich mit den Spielen zufrieden gibt, die man bereits im Kindergarten hat?
Ich bin ehrlich gesagt hin- und hergerissen. Einerseits finde ich, dass ein bisschen Langweile den Kindern durchaus gut tut, weil sie so gezwungen sind, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen und sich eigene Beschäftigungsmöglichkeiten auszudenken. Zu viel Langeweile ist aber auch nicht gut, wenn das überhand nimmt, muss man eben etwas unternehmen.
Ich habe mich gefragt, warum die Einrichtung nicht neue Spiele kauft, aber ich vermute mal, dass dafür einfach nicht das Geld vorhanden ist und man eh schon knapp bei Kasse ist und die Prioritäten eben anders setzt. Sollte ich falsch liegen, darfst du mich gerne korrigieren.
Ich finde es gut, wenn eine Pädagogin so engagiert und motiviert ist und sich gerne mit den Kindern beschäftigt und ihnen gerne neue Inputs gibt. Wenn sie selbst meint, dass sie keinen Schaden davon trägt und keine Spiele unbrauchbar werden, weil Teile verschleppt werden oder verloren gehen, ist das doch kein Problem. Sie wird vermutlich auch nur die Spiele mitbringen, die sich bewährt haben und wo sie eben Unterhaltungspotential, vielleicht sogar Lernpotential und eine gute Beschäftigungsmöglichkeit sieht. Spiele, die eher langweilig und blöd wären, würde sie ja eh nicht mitnehmen und solange es den Kindern gefällt ist das doch in Ordnung. Nimmt sie die Spiele dann auch jeden Tag wieder mit nach Hause oder werden die in der Einrichtung quasi "geparkt"?
Mich würde mal interessieren, welche Begründung diejenigen anführen, die es kritisieren, dass X von daheim Spiele mitbringt und diese mit den Kindern der Einrichtung spielt. Finden sie es gut, dass die Kinder sich auch mal langweilen und dann selber kreativ sein müssen, um eine Beschäftigung zu finden? Dann fände ich es noch verständlich, wenn auch nicht komplett.
Natürlich kann es auch sein, dass die Kollegen es deswegen nicht gut finden, weil X sich dann für etwas besonderes halten oder bei den Kindern beliebter sein könnte, weil sie eigene Spiele mitbringt. Das würde ich dann schon nicht mehr verstehen.
Es ist doch toll, wenn so ein Beruf für jemanden eben nicht nur ein Job, sondern schon eine Art Berufung ist. Das zeigt sich für mich durch solche Aktionen, in denen jemand eben mehr macht, als es eigentlich gefordert ist. Dann hat man auch Spaß an dem Job und wenn das so ist, dann ist doch eigentlich allen geholfen, also X und vor allem auch den Kindern.
So richtig verstehe ich ja nicht, warum man die Spiele nicht einfach mal tauschen oder gebraucht kaufen kann von Seiten der Einrichtung her, aber ich finde es gut, dass X sich hier so reinhängt und diese Begeisterung für die Kinder zeigt. Das ist wirklich toll und kritisieren sollte man das nicht. Das ist sicherlich auch der Neid, weil man sich selber mit seiner Gruppe mit den alten Spielen langweilen muss und seit Jahren nichts Neues gespielt hat.
Man kann aber auch einfach mal fragen, was man vielleicht noch so zu Hause hat, was man aussortieren möchte oder sammelt Spenden für neue Spiele. Man kann sich ja auch mal kümmern und den Kindern ein bisschen etwas gönnen. Wenn die Erzieherinnen seit Jahren dasselbe Spiel spielen müssen und einfach nur noch gelangweilt sind, haben beide Seiten nichts davon. Zumal es ja wirklich günstige Spiele gibt, die man auf den Flohmarkt kaufen kann.
Ramones hat geschrieben:So richtig verstehe ich ja nicht, warum man die Spiele nicht einfach mal tauschen oder gebraucht kaufen kann von Seiten der Einrichtung her, aber ich finde es gut, dass X sich hier so reinhängt und diese Begeisterung für die Kinder zeigt.
Schon mal Kontakt mit der Realität gehabt? Was du alles nicht verstehst ist mir echt schleierhaft. Den Kitas und Kindergärten steht ein gewisses Budget im Monat zu. Im Endeffekt kann ich dir die Zahlen von unserer Kita geben, da sind für Spiele und Bastelmaterialien für eine Kita mit 2 Gruppen zu je 10 Kindern gerade mal 100 Euro im Monat vorgesehen. Was willst du davon alles gebraucht kaufen? Gebrauchtes Papier was bemalt ist? Gebrauchte Stifte? Spiele am Flohmarkt sind oftmals nicht vollständig und damit auch nichts gewonnen, zudem die Kitas noch Rechnungen vorweisen müssen damit es weiter Etat gibt. Bekommst du eine Quittung von einem Privathändler der keine Umsatzsteuer darauf abführt? Nein bekommst du nicht und damit ist der Zwang zum neu kaufen oder Spenden perfekt.
Sind wir real, ein einfaches Memory bist du ab 15 Euro mit dabei. Bei zwei Gruppen sind das bereits 30 Euro. Kaufst du dann noch ein paar Puzzle, hier ein wenig Bastelpapier, neue Stifte bist du die 100 Euro für 20 Kinder und eine Einrichtung bereits los. Klar wird hier auch ab und an etwas neues gekauft wenn es denn geht, aber meistens stammen die Sachen aus Spenden, die Erzieher privat gesammelt haben aus Verschenkegruppen, selbst gekauft haben vom eigenen Geld oder die Eltern einfach mal gespendet haben. Und so sieht es hier in vielen Einrichtungen aus, ich sehe jeden Tag posts, bei denen nach Dingen gefragt wird für die Kita, Puzzles, Memorys, Spiele, Baselpapier, Stiften, Kleber und Co. Einfach ein Trauerspiel.
Aber zum Thema von Zuhause mitbringen ist ein Problem. Denn wenn doch mal etwas kaputt gehen sollte oder verloren geht, dann ist das Geschrei groß. Da kannst du aufpassen wie du willst, es passiert einfach. Und wer haftet dann dafür? Dinge die von Zuhause mitgebracht werden, sind nicht versichert. Die Einrichtung wird dir das auch nicht ersetzen und ganz zu schweigen die Eltern, denn warum sollten sie das zahlen.
Von daher sehe ich das sehr kritisch und ist daher in den meisten Einrichtungen auch nicht erlaubt und die Mitarbeiter unterschreiben dafür, dass sie nichts von Zuhause mitbringen und den Kindern zur Verfügung stellen. Selbst Dinge die die eigenen Kinder mitbringen, werden vor der Tür gelassen oder müssen direkt wieder mit nach Hause genommen werden beim Abgeben, einfach da diese nicht abgedeckt sind und keiner die Verantwortung haben will, wenn das heiß geliebte Spielzeug kaputt oder geklaut ist.
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