Fünf-Jahres-Tagebuch konsequent führen können?

vom 10.09.2017, 19:07 Uhr

Vor einer Weile bin ich auf eine Art Tagebuch gestoßen, bei dem man jeden Tag eine Frage beantworten muss. Das Buch hat 365 Fragen, sodass man nach einem Jahr wieder von vorne beginnt. Es heißt "Fragen & Antworten" und hat vielversprechende Bewertungen. Aber ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, da fünf Jahre lang so konsequent zu sein und tagtäglich die Fragen zu beantworten. Ist so ein Buch eurer Meinung nach eine Alternative zum klassischen Tagebuch?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 10.09.2017, 21:14, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Anscheinend kommen diese 5-Jahres-Journals neuerdings in Mode. Kürzlich habe ich von der Firma "Leuchtturm 1917" ein ähnliches Konzept entdeckt. Die Bücher heißen "Some Lines a Day" und bieten für den Zeitraum von 5 Jahren für jeden Tag ein wenig Platz für kurze Notizen und Tagebucheinträge. Dort sind natürlich keine Fragen oder Aufgaben vorgegeben, sodass man die Seiten viel freier gestalten kann, aber ich musste spontan daran denken.

Sicherlich ist es möglich, jeden Tag ein paar Worte zu schreiben oder eine Frage zu beantworten, wenn man entsprechend mit etwas Motivation an die Sache herangeht und am Ende der fünf Jahre ein vollständiges, schönes Erinnerungsstück haben will. Viel mehr als ein paar Minuten Zeit kostet es schließlich nicht, wenn man es wirklich bei reinen Notizen belässt und sich nicht mit Zeichnungen, Deko-Elementen oder poetischen Ergüssen verkünstelt - und kommt man einmal gar nicht dazu, kann man am nächsten Tag oder am Ende der Woche immer noch die verpassten Inhalte nachtragen.

Allerdings weiß ich nicht, ob mir so ein Frage-und-Antwortbuch zusagen würde. Natürlich ist es bequem und einfach, sich an dieser vorgegebenen Struktur entlangzuhangeln, und man braucht nicht besonders viel Ideenreichtum und Kreativität, um das Buch regelmäßig zu führen. Das ist sicher ein Vorteil, da man sich über fünf Jahre hinweg doch mit Sicherheit mehrmals selbst in den Allerwertesten treten muss, um das Projekt nicht aufzugeben.

Allerdings erscheint es mir eben dadurch auch sehr unpersönlich und nichtssagend - gerade, wenn ich die Beschreibung zum Artikel durchlese. Ob es mich in fünf Jahren noch interessiert, welches Obst ich am 3. August zuletzt gegessen habe, wage ich zu bezweifeln. Viel spannender wäre es doch, wenn man ein paar Zeilen zu dem Tagesausflug in den Freizeitpark an diesem Termin schreiben würde, die einen noch Jahre später an das Erlebnis erinnern. Klar kostet das mehr Mühe und Zeit, aber ich glaube, dass ich dadurch auch mehr davon hätte. Für mich wäre also der Leuchtturm-Kalender wahrscheinlich die bessere Variante.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich habe mir ein genau solches Buch vor etwa drei Jahren gekauft. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es nicht konsequent führen kann. Es gibt immer wieder Wochen, in denen ich jeden Tag etwas hineinschreibe, wobei es aber auch wieder Wochen gibt, in denen ich das einfach komplett vergesse. Ich finde, dass es auch nicht unbedingt möglich ist, das Buch wirklich konsequent zu führen, wenn man es nicht ständig mitnimmt.

Ich bin sehr oft auf Reisen oder schlafe auch mal wo anders. Da sehe ich es nicht ein, das Buch immer mitzunehmen, da es ja schon viel Platz wegnimmt und auch nicht so leicht ist. Und wenn ich zwei Wochen oder länger im Urlaub bin, dann will ich die ganzen Fragen nicht nachträglich beantworten. Ich weiß dann ja auch nicht, was vor zwei Wochen war, so dass ich doch immer wieder recht viel auslasse, wenn ich unterwegs bin. Aber auch im Alltag denke ich nicht immer daran, wenn ich viel beschäftigt bin.

Ich denke, dass ich das Buch aber einfach länger als fünf Jahre führen werde - wahrscheinlich werden es zehn sein. Ich werde es einfach so lange führen, bis ich irgendwann alles ausgefüllt habe. Dass es dann länger als fünf Jahre sind, finde ich nicht schlimm, da man die Jahreszahl ja immer selbst reinschreiben kann. Außerdem finde ich es jetzt schon lustig zu sehen, was ich mal vor drei Jahren geschrieben habe. Ich denke, dass es mit der Zeit noch lustiger sein wird.

Da das Buch nicht allzu teuer ist und man eben doch sehr viele Jahre etwas davon hat, lohnt sich die Investition durchaus, auch wenn man nicht so konsequent sein kann. Ob man dann aber Lücken hat oder das Buch noch mehr Jahre weiterführt, kann ja jeder für sich entscheiden. Ich finde die Idee aber an sich toll und habe es bisher noch nicht bereut, mir das Buch gekauft zu haben - im Gegenteil - ich werde so etwas sicherlich auch noch an Freunde verschenken, da ich das einfach toll finde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin nicht so eine Tagebuchtante. Deswegen wäre es mir wahrscheinlich schon nach 2 Wochen zu blöd da jeden Tag Fragen zu beantworten. Vor allem frage ich mich, was das bringen soll. Wenn man sich etwas von der Seele schreiben möchte, dann macht man das, aber das passt dann ja wohl kaum zu einer Frage. Ich denke, dass man das von sich aus machen sollte und nicht, weil das Buch dazu motivieren möchte da jeden Tag hinein zu schreiben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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