Durch Einschränkung von Postzustellung Arbeitsplatzabbau?

vom 02.09.2017, 18:37 Uhr

Ich habe einen Artikel gelesen, in dem die Post einen Test gestartet hat, die Briefe und Sendungen nur noch an wenigen Tagen in der Woche auszuliefern und nicht mehr wie bisher 6 Tage die Woche. Das Projekt findet allerdings von verdi keine Zustimmung, da diese sich sorgen, dass durch die weniger häufige Zustellung der Post, auch Arbeitsplätze eingespart werden könnten und dann viele Postzusteller arbeitslos werden könnten.

Ich kann mir bisher noch nicht vorstellen, dass sich diese neue weniger häufige Auslieferung der Post durchsetzen wird. Aber die Arbeitsplätze, die dabei verloren gehen könnten, wären ja schon ein Problem. Könnt ihr euch vorstellen, dass die Post durch eine weniger häufige Auslieferung der Post, einige Arbeitsplätze abbauen wird? Könnt ihr die Sorge von verdi da nachvollziehen? Meint ihr, dass die Post dies bei dem Versuchsprojekt nicht bedacht hat?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Ich habe einen Artikel gelesen, in dem die Post einen Test gestartet hat, die Briefe und Sendungen nur noch an wenigen Tagen in der Woche auszuliefern und nicht mehr wie bisher 6 Tage die Woche.

Wenn du den Artikel wirklich gelesen hättest, wüsstest du, dass es in dem Artikel nur um Briefsendungen geht, die in dem Pilotprojekt weniger zugestellt werden sollen. Zunächst einmal werden ausgewählten Kunden die Briefe an drei bzw. fünf Tagen pro Woche zugestellt und Ende September sieht man dann, wie es weitergehen wird.

Ich glaube nicht, dass dadurch Arbeitsplätze wirklich "verloren" gehen werden, sie werden höchstens umverteilt. Denn seien wir ehrlich: die Briefpost nimmt zwar durch Email & Co. ab, aber das Online-Shopping nimmt zu. Daher werden die Arbeitskräfte vermutlich eher in der Paketzustellung eingesetzt werden und nicht mehr als Briefträger. Ich halte das für Panikmache.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wie in deinem verlinkten Thread schon geschrieben, ist das Thema schon mehrere Jahre alt und schon 2010 wurde darüber diskutiert. Deswegen glaube ich nicht an diese Einschränkung in den nächsten Jahren und ich finde es schon krass, dass du die Antworten deiner eigenen Themen nicht liest und im zweiten Thread wieder falsch wieder gibst, dass es auch Pakete betreffen soll. Es soll nur Briefe betreffen und da diese sowieso weniger werden durch Email und Chatprogramme, denke ich nicht, dass da Stellen abgebaut werden.

Bei uns kommt nur einmal am Tag das gelbe Auto und bringt Briefe und Pakete zur gleichen Zeit. Da Pakete immer mehr werden und Briefe weniger wird sich da nichts ändern.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Sagen wir einmal so, im Augenblick ist es ja nur ein Pilotprojekt und natürlich wird da noch nicht auf lange Sicht etwas geplant. Zumal man eigentlich im Augenblick gesetzlich von Seiten der Post verpflichtet ist, dass sie täglich die Post ausliefert, außer Sonntags. Das ist gesetzlich derzeit so geregelt und diese Art der Einschränkung von Postlieferungen ist im Augenblick nur ein Pilotprojekt.

Trotzdem darf man doch erahnen, was auf lange Sicht geplant ist. Natürlich wird es auf lange Sicht genau darauf hinauslaufen, dass man Stellen abbaut, wenn viele auf den Zug 1-3 Mal die Woche Post zu bekommen, statt 6 mal pro Woche. Da wird auf die Dauer auch die eine oder andere Stelle erledigt sein und das weiß Verdi sicherlich auch schon zu würdigen und findet das zurecht jetzt schon etwas fragwürdig.

Ich halte es eben auch fraglich, ob das Pilotprojekt wirklich nur in Angriff genommen wird, wie in anderen Artikeln zu lesen, weil Kunden das nervt, täglich Post zu kriegen, andere mehr digitalisiert sind usw. Denn jetzt ist die Post teilweise nicht in der Lage, die Briefe richtig auszustellen, täglich und pünktlich. Die letzte Zeit habe ich arge Probleme mit Briefträgern und ab Dezember wird es wieder richtig schlimm.

Da sollte man vielleicht mal an der Stelle der Post bedenken. Letztens kommt ein wichtiges Einschreiben pitsche patsche nass bei mir an. Dort waren zwei Konzerttickets im Wert von 200 Euro drin. Ich kam damit nicht ins Konzert und die Post redet sich raus. Vorgestern fast dasselbe Spielchen. Ich zahle regelmäßig auch viel Geld für Post und dann kriege ich solch einen Mist?

Die sollen erst einmal lernen, ihre Arbeit teilweise richtig zu machen, die Post auch mal pünktlich auszuliefern und mehr. Sorry, da bin ich etwas frecher, als andere, aber die letzten 3 Briefträger bei mir, sind die Qual. Ich habe auch dafür Beweise und zwei Postboten deswegen mit der Nachbarschaft schon los bekommen. Ich bin ja nicht die Einzige, die das Problem hat, sondern meine Nachbarin auch, der Selbstständige im Nebenhaus auch, welcher fast 50 Euro die Woche an Porto ausgibt usw.

Ich gehe also auf die Dauer davon aus, dass das Pilotprojekt indirekt auch eine Stelleneinsparung auf die Dauer zur Folge hat. Doch da wird Verdi und all jene schon gegen vorgehen und streiken. Richtig so. Denn jetzt gibt es schon genug Probleme mit der Postlieferung, da muss man nicht noch darauf hoffen,
dass das Pilotprojekt von mir jedenfalls positiv aufgenommen wird.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke ebenfalls nicht, dass damit auch automatisch die Arbeitsplätze dann wegfallen werden. Aber womit dann auch zu rechnen wäre, wäre eine Verschlechterung der Arbeitssituation für die Zusteller. Denn bleiben die Postsendungen gleich, aber es werden weniger Tage für die Auslieferung veranschlagt, dann steigt der Druck an den anderen Tagen damit man auch alles ausliefert. Würde auch heißen, längere Arbeitstage, weniger Pausen und da wird jetzt schon gespart wo es nur geht.

Schaut man sich mal die Berichte an die z.B. das Team Wallraff aufgedeckt haben bei verschiedenen Unternehmen, dann finden Pausen schon lange nur noch auf dem Papier statt. Paketdienstzusteller sind von morgens bis abends unterwegs, müssen eher anfangen als ihr eigentlicher Beginn damit sie fertig werden und werden noch finanziell Sanktioniert, wenn sie nicht an dem Tag auch fertig werden. Von daher wundert es mich schon lange nicht mehr, dass viele Zusteller hier noch um 22 Uhr abends klingeln, wegen der Masse die Anfällt und das ist nicht nur DPD. Auch der DHL Mann hat schon gejammert, dass er keine Pause machen kann da er nicht fertig wird und auch dieser schlägt hier nie vor 19 Uhr inzwischen auf und hat nach mir noch einige andere Bezirke zum beliefern.

Von daher geht das ohnehin nur zu Lasten der eigenen Angestellten, die daraufhin dann auch häufiger krank sind, eine höhere Fluktuation am Personal weil diese nicht mehr können oder auch wollen und solche Dinge. Sprich im Endeffekt gehe ich eher davon aus, dass sich das Pilotprojekt als Flop erweist, da es sich auf dem Papier eines Managers gut anhört mit weniger Kosten, aber im Endeffekt auf lange Sicht gesehen dafür neue und weitere Probleme auftauchen, die die Kosten dann wieder anheben. Und natürlich auch für die Kunden, die dann weniger Post oder mehr auf einmal bekommen und ggf. auch damit schon Fristen nicht eingehalten werden von Behörden, die auch gerne kurz vor knapp abschicken und auf früher datieren.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Seit Jahren hört man immer wieder, dass Dank online Handel immer mehr Pakete unterwegs sind und anscheinend ist es für die Post gar nicht so einfach frei gewordene Stellen immer direkt wieder zu besetzen.

Ein realistisches Szenario ist deshalb wohl, dass die Aufgaben anders verteilt werden und, dass Mitarbeiter von der Briefzustellung in die Paketzustellung versetzt werden. Wenn die denn überhaupt separat statt findet, was bei uns zum Beispiel gar nicht der Fall ist.

Ich würde mir eher Sorgen um die Briefträger machen wenn die Arbeitsanforderungen nicht angepasst werden. Wenn nur alle zwei Tage Briefe zugestellt werden braucht der Briefträger für seine Runde auf jeden Fall länger und müsste dafür dann auch entsprechend höher entlohnt werden.

Nebenbei bemerkt - die Aufgabe der Post ist nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Post muss bei einem Projekt nicht bedenken wie viele Arbeitsplätze geschaffen oder abgeschafft werden. So funktioniert Wirtschaft nicht.

Gewerkschaften haben hingegen sehr viel Interesse daran sich in solche Themen einzumischen um für ihre zahlenden Mitglieder relevant zu bleiben. "Ver.di-Vorsitzende" ist kein Ehrenamt, das ist ein sehr gut bezahlter Job, ein Job, den es ohne Mitglieder, die glauben, dass Ver.di ihre Interessen vertritt, nicht geben würde. Denk darüber mal nach.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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