Mit dem Partner auf ''reiche Leute'' Weihnachtsfeier gehen?
Ein Bekannter meines Freundes arbeitet in einer größeren Kanzlei und dort arbeiten Leute, die man umgangssprachlich wahrscheinlich als ''Bonzen'' bezeichnen würde. Es ist keine Kanzlei wo wirklich moralisch verantwortliche Leute arbeiten würden, die einem direkt ins Gesicht sagen würden, dass man einen Fall nicht gewinnen kann oder so. Wenn das Gehalt stimmt und größere Summen in Aussicht sind, wird jeder Fall übernommen. Die Leute haben entsprechend viel Geld und geben es daher auch für viele Luxusgegenstände aus. Teure Autos und Luxusmarken Klamotten gehören da auch zu.
Nun arbeitet mein Bekannter das zweite Jahr in dieser Kanzlei und letztes Jahr war er zwar auch zu der Weihnachtsfeier geladen worden, allerdings ohne seine Freundin. Dieses Jahr soll seine Freundin nun mitkommen und seitdem gibt es Diskussionen. Die Freundin möchte nicht so gerne zu der Weihnachtsfeier mitkommen, weil sie die Arbeitskollegen ihres Freundes nicht mag. Die Frauen sind sehr aufgetakelt und fast alle Frauen sind Hausfrauen. Sie selbst studiert und war ist bereits einmal auf die Kollegen und ihre Frauen getroffen. Damals hat sie sich sehr unwohl gefühlt und es war auch so, dass die Frauen quasi separat zu den Männern standen und sie so auch nicht bei ihrem Freund stehen konnte, sondern sich mit den anderen Frauen unterhalten musste.
Mit den Gesprächsthemen hat sie rein gar nichts anfangen können, da es primär um Dinge ging, die die Frauen sich neu gekauft hatten oder auch um die Kinder. Meine Bekannte hat sich sehr unwohl gefühlt und die Frauen waren auch viel aufgetakelter als sie selbst, so dass sie sich auch noch underdressed vorkam. So auftakeln wie die Frauen möchte sie sich aber auf keinen Fall und daher möchte sie dieses Jahr auch nicht mit auf diese Weihnachtsfeier kommen. Ich kann das schon sehr gut verstehen und ich denke, dass es auch niemandem was ausmachen würde, wenn ihr Freund einfach sagen würde, dass sie keine Zeit hat. Dieser macht aber einen ziemlichen Aufstand und meint, dass es unhöflich rüber kommen würde, wenn sie nicht kommt, da die Frauen der anderen Männer immer kommen.
Mir persönlich wäre das in dieser Situation ehrlich gesagt egal und ich würde wahrscheinlich nicht hingehen und fertig. Man muss ja nicht für die Karriere seines Freundes leiden und ich denke auch nicht, dass er gleich schlechtere Chancen in der Kanzlei hat, nur weil seine Freundin nicht bei der Weihnachtsfeier war. Er sollte schon Verständnis dafür haben, dass nicht jeder mit solchen Leuten zurecht kommt. Wie seht ihr das? Würdet ihr an Stelle meiner Bekannten hingehen oder es auch lieber sein lassen? Wie wichtig wäre es auch anstelle ihres Freundes?
Ich kann deine Bekannte sehr gut verstehen und würde auch nicht mit zu dieser Weihnachtsfeier gehen wollen. Ich wüsste bei den Gesprächsthemen auch nichts zu sagen und würde mich schrecklich langweilen und außerdem unwohl fühlen. Ich stehe auch nicht so darauf, mich aufzutakeln, nur um zu den anderen Frauen zu passen. Das kann es doch auch nicht sein, denn dann fühlt man sich erst recht unwohl, weil man sich auch noch verstellt. Ich weiß auch nicht, worin das Problem besteht.
Ihr Freund kann doch problemlos sagen, dass seine Freundin keine Zeit hat. Die anderen Frauen sind doch größtenteils Hausfrauen und dann ist es doch klar, dass diese eher Zeit haben als seine Freundin, die studiert und lernen muss. Das kann man doch so erklären und die Aufregung des Freundes finde ich ziemlich unnötig. Mir wäre es anstelle des Freundes nicht wichtig, dass die Freundin mitkommt. Wichtiger ist es doch, dass sie sich wohlfühlt.
Du lässt ja nun kein gutes Haar an der Kanzlei, in welcher der Freund deines Freundes arbeitet. Da fragt sich doch, was er dort arbeitsmäßig macht. Ob das nun eine vorübergehende Arbeit ist oder eine Beschäftigung, die er weiter ausbauen will. Wenn das so ist, wird er mit den Wölfen heulen müssen. Und deshalb sicherlich auch seine Freundin besser zur Weihnachtsfeier mitbringen.
Dass die Freundin da keine Lust zu hat ist verständlich, aber die Ablehnung um seinetwillen nicht gerade gut. Man muss sich nicht nach den anderen Frauen richten und sich ebenso auftakeln und vielleicht mit Schmuck behängen. Wobei erst einmal der Begriff „auftakeln“ verständlich gemacht werden müsste. Jeder versteht darunter etwas Anderes. Der eine sieht bereits als aufgetakelt einen Lippenstift und Make-up an, der nächste eine besonders pompöse Frisur mit Perlen, wieder ein anderer denkt an ein langes Kleid mit Glitzer und einem hochkarätigen Collier oder aber alles zusammen. Vielleicht sind sie bei genauem Hinsehen gar nicht so schlimm.
Was die Gespräche angeht, man muss nicht zu allen Luxusgegenständen eine Meinung haben. Man kann auch mal seine ehrliche Meinung zu einem Teil sagen. Aber man darf nicht glauben, dass auf einer solchen Feier man immer am Rockzipfel des Mannes hängen kann. Da muss man sich mit abfinden, eigene Gesprächspartner zu finden oder sich eben etwas absondern.
Wenn die Freundin sich doch noch entscheidet hinzugehen, genügt ein schlichtes, dunkles Kleid und als Schmuck vielleicht eine Perlenkette. Ich glaube kaum, dass die Damen Expertinnen sind, was Perlen betrifft. Ist es nicht gerade eine ganz billige Kette und man bringt die Perlen etwas zum Glänzen, können sie ja raten insgeheim, ob es eine Zuchtperle oder eine echte Perle ist. Nun wird die Freundin deines Freundes noch sehr jung sein und Perlen vielleicht ablehnen. Aber es gibt ja auch andere nette Anhänger. Und je nachdem, was sie studiert, kann sie auch darüber reden.
Ich würde also mit einer so fadenscheinigen Absage: „Keine Zeit“, nicht unbedingt absagen wollen. Da muss sie sich etwas Besseres einfallen lassen.
Mag sein, dass sie sich auf dieser Veranstaltung nicht besonders wohl fühlen würde. Mal ehrlich, ich wäre auch nicht besonders begeistert, dorthin zu gehen wenn mein Freund mich darum bitten würde. Aber je nachdem welche beruflichen Chancen und Pläne er verfolgt würde ich mich entscheiden, doch hinzugehen. Wenn das wirklich nur eine vorübergehende Geschichte ist und er so schnell wie möglich da weg will und nur auf eine passende Gelegenheit wartet, dann muss man ja nicht unbedingt als Freundin mitkommen, eben weil das nur eine kurzfristige und vorübergehende Geschichte ist.
Aber wenn mein Freund sich da eine wirklich langfristige feste Stelle erhofft, dann wäre es mir als Freundin schon wichtig, ihn zu begleiten und ihn dort zu unterstützen. Selbst wenn ich mich dort nicht wohl fühlen würde und das Gefühl hätte, da irgendwie nicht reinzupassen, würde ich mich trotzdem ihm zu Liebe für ein paar Stunden zusammenreißen. Es sind doch nur ein paar Stunden, einmal pro Jahr an Weihnachten.
Es wird auch dem oben beschriebenen Mädel kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie sich ein paar Stunden zusammenreißt und dort hingeht. Sie muss sich ja nicht so aufdonnern wie die anderen, sondern das tragen was ihr gefällt und wo sie sich wohlfühlt. Gerade bei solchen Gelegenheiten kann man sehr gut berufliche Kontakte knüpfen, da sollte es doch klar sein, dass es dann komisch rüberkommt und kein gutes Licht auf den Freund wirft, wenn seine Freundin die ganze Zeit an ihm klebt wie Kaugummi an der Schuhsohle.
Verständlich ist es sicherlich, dass die Freundin nicht zu der Weihnachtsfeier der Firma gehen möchte. Ich denke, dass sich da wohl jeder dann unwohl fühlen würde, wenn die Frauen dort so ein eingeschworenes Clübchen sind. Aber ich würde es durchaus davon abhängig machen, wie sehr sich mein Partner eben wünscht, dass ich mit dorthin gehe. Wenn es ihm sehr wichtig wäre, dann würde ich ihn wohl begleiten und dem Ganzen vielleicht eine zweite Chance geben. Es kann ja sein, dass es diesmal besser läuft und deine Freundin dort nicht nur auf die auf getakelten Schnepfen trifft und sich ganz gut unterhält.
Wenn es natürlich wie beim ersten Mal ist, dann würde ich es wohl in Zukunft auch nicht nochmal versuchen und meinem Partner dann sagen, dass es es eben einfach nur anstrengend ist und keinen Spaß macht. Ich denke, dass er dann auch Verständnis dafür haben wird und eben zukünftig alleine zu diesen Weihnachtsfeiern gehen wird.
Was ist so schwer daran, sich einen Abend zusammenzunehmen und den Partner zu unterstützen? Mit einer Partnerin, die offensichtlich nicht hinter ihm steht, wird es nichts mit der Karriere in so einem konservativen Laden. Dann schauspielert man eben einen Abend lang. Ich schaffe das auch mehrmals pro Jahr, im Gegenzug hat mein Partner schon viele Damenprogramme absolviert.
cooper75 hat geschrieben:Was ist so schwer daran, sich einen Abend zusammenzunehmen und den Partner zu unterstützen? Mit einer Partnerin, die offensichtlich nicht hinter ihm steht, wird es nichts mit der Karriere in so einem konservativen Laden. Dann schauspielert man eben einen Abend lang. Ich schaffe das auch mehrmals pro Jahr, im Gegenzug hat mein Partner schon viele Damenprogramme absolviert.
Oh ja, sehe ich auch so. Es ist eine Pflichtveranstaltung und Studium hin oder her und auch wenn man sich für etwas besseres hält als die anderen, so kann man das die wenigen Stunden dann doch über sich ergehen lassen. Ein Partner der das nicht mitmacht und sich weigert, der steht nicht vollkommen hinter mir. Manchmal muss man mit seiner persönlichen Meinung auch hinter dem Berg halten und sich nicht alles heraus hängen lassen, denn im Endeffekt profitiert sie wohl auch, dass er dort Arbeitet und von seinem Gehalt.
Ist es denn echt so schwer und zu viel verlangt, dass man sich ein paar Stunden zusammen reißt? Sogar mein unmotivierter Ex Partner hat das mitgemacht, hat sich artig in den Anzug stecken lassen und ist mit als der Partner auf den Feiern meiner Kunden aufgetaucht und hat dort artig die Dame des Hauses gespielt. Auch wenn ihn das rein gar nicht interessiert hat, so hat er das wenigstens ohne jedes Murren mitgemacht. Mehr als "wann ist das" und "suchst du mir die Sachen heraus und instruierst mich vorher" kam da nie und stand auch nie zur Debatte.
Anders herum bin ich auch oftmals im Ballkleid auf seine Heeresveranstaltungen mit gegangen und habe ihn dort entsprechend repräsentiert. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich nie Kleider trage, keine Schminke und das alles nervig finde. Aber es gehört halt ab und an einfach zum Job mit dazu, gerade bei konservativen Kunden oder Vorgesetzten. Aber man muss mich nicht überzeugen oder betteln, dass ich das mache wenn es erforderlich ist für einen Partner, und weigere mich nicht nur weil ich mich "unwohl" fühle denn so etwas ist kindisch, unreif und albern.
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