Als Passant von Dreharbeiten genervt sein?

vom 18.02.2017, 08:18 Uhr

Ich war vor einigen Jahren in Berlin, wobei da wo ich war gerade für GZSZ gedreht worden ist. Das wurde auch auf Schildern drumherum groß angekündigt, dass da eben Dreharbeiten sind, es war teilweise abgesperrt und die ganze Filmcrew war eben auch dabei. Da ich damals Touristin war, hat mich das auch nicht wirklich gestört, man ist ja flexibel.

In meiner Stadt habe ich auch schon Dreharbeiten beobachten können, wobei da teilweise ganze Straßen gesperrt sind. Hier ist man aber eher genervt davon, weil wir so schon Parkplatznot haben und durch die Dreharbeiten wird in der Regel ein weiteres Areal abgesperrt und man sucht noch aufwendiger einen Parkplatz. Dadurch kommt man dann teilweise noch gestresster bei der Arbeit an oder muss als Passant irgendwelche Umwege gehen, weil man sonst nicht zum Ziel kommt.

Wie geht es euch dabei? Nerven euch Dreharbeiten, wenn ihr diese mitbekommt oder seht ihr das eher gelassen, weil diese Menschen auch nur ihre Arbeit machen? Findet ihr Dreharbeiten akzeptabel, wenn dabei ein guter Teil der Region lahmgelegt wird?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In meiner alten Heimat fällt mir das regelmäßig negativ auf. Dort wird eine Serie gedreht, obwohl die Stadt nicht sonderlich groß ist und dann steht das Drehteam mit den Arbeiten regelmäßig im Weg, wenn es mal wieder so weit ist. Dann sind oft Straßen gesperrt, Anwohner dürfen dann nicht mehr raus gehen und so weiter. Das nervt im Alltag absolut, aber sooft ist es letztendlich auch nicht. Als Tourist ist das aber nicht so schlimm, dann muss man eben umplanen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe eigentlich noch nie Ärger als Passant gehabt. Meistens finde ich es sehr spannend, wenn man bei Dreharbeiten zusehen kann. Einmal hatte ich echt Glück und habe dabei 1989 meinen Lieblingsschauspieler Klaus Löwitsch kennen lernen dürfen. Das war eine feine Sache und ich durfte sogar beim Kameramann stehen und zusehen. Nachher konnte ich auch mit Klaus Löwitsch noch auf ein Eis essen gehen und das werde ich nie vergessen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Bei uns wurde mal vor unserem Haus für den Tatort gedreht. Dabei hat die Produktionsfirma versucht mit Schildern die komplette Straße zu sperren, so dass wir die Einkäufe über eine größere Strecke hinweg zur Wohnung transportieren hätten müssen. Ein Schreiben ans Ordnungsamt und einen Tag später durften wir als einzige Wohnpartei wieder auf unseren Parkplatz. Einfach so sperren dürfen auch Produktionsfirmen Plätze nicht, da gibt es Spielregeln und die muss man einfach kennen.

Als Passant haben mich Produktionsfirmen bisher nie gestört. In einer Serie ist sogar einmal mein Auto aufgetaucht, weil ich gerade eine Straße entlanggefahren bin, in der gedreht wurde und durch die ich auf dem Nachhauseweg vorbei muss. Da das Nummernschild erkennbar war, hatte ich bei Ausstrahlung der Serie natürlich ein paar Anrufe und musste ein paar Getränke ausgeben. Wer nämlich im Fernsehen auftaucht, muss dem der es entdeckt einen ausgeben, so wird das bei uns im Freundeskreis gehandhabt.

Mich nerven eher diese Dreharbeiten zur Meinungsbildung in den innerstädtischen Fußgängerzonen. Wenn ich solche Dreharbeiten sehe, dann versuche ich über eine Seitenstraße einen Umweg zu gehen, um nicht zufällig von der Kamera erwischt zu werden. Ich würde es nicht direkt als nervig benennen, sondern eher als unpassend. Aber auch solche Arbeiten müssen gemacht werden und wenn ich versehentlich mal durch das Bild laufe, dann ist das so.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde das schon relativ nervig. Bei uns hat unlängst ein Team vom Stadt-Fernsehen einen Teil des Weihnachtsmarktes abgesperrt, um da für irgendeine Challenge zu drehen. Zuerst dachte ich, dass die Polizei da gesperrt hätte, bis ich das TV Team am anderen Ende des Platzes sah. Ich wollte halt dort herüber, mir einen Pommes holen und dann zum Auto laufen und hatte einen langen Tag hinter mir. Im Endeffekt habe ich mich dann auch einfach wie andere Passanten auch, zwischen den Weihnachtsbuden durch geschlängelt. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin noch nie in Dreharbeiten geraten, aber ich denke, wenn das mal vorkommt, kann man durchaus damit leben. Wenn es jedoch öfter vorkommt und man damit wirklich Einschränkungen hat, wie eben keinen Parkplatz zu finden oder deswegen Zeitnot zu bekommen, wenn man zur Arbeit muss, kann ich Ärger durchaus verstehen.

Vielleicht muss man dann auch große Umwege in Kauf nehmen, wenn große Abschnitte gesperrt wurden. Wenn es rechtzeitige Hinweise gibt, kann man sich ja darauf einstellen, aber wenn man plötzlich damit konfrontiert wird, ist das sicherlich blöd.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


In meiner Stadt wurden auch schon Szenen für Filme und Serien gedreht, aber nur in einem Stadtteil, in dem ich nicht oft bin und so haben mich die Dreharbeiten noch nicht gestört. Wenn ich aber den Fall bedenke, dass die Straße gesperrt würde, in der ich wohne und ich dann sonst wo parken müsste und auch sonst beeinträchtigt wäre und eben nicht aus dem Haus dürfte, wenn aufgenommen wird, dann wäre ich schon genervt davon.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das kommt immer darauf an, in welcher Häufigkeit diese Dreharbeiten stattfinden und in welchem Maße ich dadurch eingeschränkt wäre. Das Büro meiner alten Arbeitsstelle befand sich auf demselben Gelände, wie der Drehort der "Pathologie" des Tatorts. Grundsätzlich war das spannend, aber es gab mal eine Situation bei denen ich nicht aufs Gelände gelassen wurde. Das gab dann natürlich erst einmal Diskussionen mit dem Mitarbeiter der Security. Diese Situation ist aber nur einmal vorgekommen.

Ein paar Male wurde auch unsere Strasse für Dreharbeiten benutzt. Da war es wirklich sehr stark abhängig, welche Sendung gedreht wird. Meist wird es ja vorher angekündigt, so dass man sich als Anwohner darauf einstellen kann. Die Dreharbeiten für Pastevka fand ich interessant. Aber als die mal eine Szene für irgend so eine Real Life Sendung gedreht hatten, war ich mehr als genervt. Ich weiß nicht mehr, welche das war. Aber eine ganze Stunde lang das hysterische Geschrei und Geschimpfe irgend so einer Rotzgöre anhören zu müssen, war irgendwann nicht mehr zu ertragen. Die mussten diese Szene unzähligemaßen Wiederholen.

Wenn Dreharbeiten in einem Wohngebiet mich allerdings daran hindern meine Wohnung zu verlassen, dann habe ich kein Verständnis dafür. Auch nicht, wenn es groß angekündigt wurde.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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