Nie mit dem zufrieden sein was man hat?
Der Mann einer Bekannten hat ein teures Hobby, was durchaus in die Tausender geht, wenn er sich etwas Neues anschaffen möchte. Er hatte sich letztes Jahr schon zwei Wünsche erfüllt, was dieses Hobby betrifft und für den einen Artikel auch das gemeinsam gesparte Geld der Beiden verwendet. Natürlich nachdem er Rücksprache mit seiner Frau gehalten hatte. Er hatte ihr zugesichert, dass er das Geld nur leihen würde und wieder zurückzahlt, damit eben Beide wieder die Reserve haben.
Bisher ist da aber nichts passiert und nun möchte er sich das nächste teure für sein Hobby kaufen und jammert herum, dass es ihm vergönnt sei, sich auch mal etwas zu leisten. Und er überlegt nun, ob er sich den gewünschten Gegenstand mit einem Ratenkauf leisten soll. Meine Bekannte ist sehr enttäuscht und findet sein Verhalten total daneben. Sie meint, dass er sich anscheinend nicht mehr über den Gegenstand freut, den er sich von den gemeinsamen Ersparnissen gekauft hat und nicht mal auf die Idee kommt, da etwas zurückzuzahlen und nun dennoch schon wieder das nächste haben möchte.
Kennt ihr auch Menschen, die nie mit dem zufrieden sind, was sie haben? Wie würdet ihr an Stelle meiner Bekannten damit umgehen? Das ist wohl auch ein heikles Thema bei den Beiden und sie weiß nicht, wie sie da reagieren soll. Könnt ihr euch auch nie lange über das freuen, was ihr eben habt? Muss da schnell oder bald dann das nächste her?
Für mich klingt das Verhalten des Mannes sehr nach einer Sucht, die sofort befriedigt werden will. Das kann für deine Bekannte gefährlich werden. Sind die beiden verheiratet? Wenn er sich für sein Hobby verschuldet, dann kann auch sie möglicherweise zur Rechenschaft gezogen werden. Da sollte sie sich absichern.
Ich glaube auch nicht, dass er etwas zurückzahlt. Er denkt, dass ihm das zusteht und klingt für mich sehr egoistisch. Es gibt aber viele, die z.B. bei Smartphones immer sofort das Neueste haben müssen. Auch wenn das alte noch gut funktioniert.
Bei so einem Verhalten glaube ich auch nicht wirklich, dass deine Bekannte damit rechnen kann, dass das geliehene Geld zurück kommt und somit wieder Reserven aufgebaut werden können. Außerdem finde ich es immer falsch, sich für ein Hobby zu verschulden. Sicher ist das bei einem teuren Hobby nicht so toll, wenn man sich nicht mal eben etwas neues dafür kaufen kann, aber das weiß man doch vorher.
Dann kann es doch auch nicht sein, dass der Ehemann dann jammert, dass er sich doch auch mal etwas gönnen möchte, wenn er doch schon die Ersparnisse für sein Hobby aufgebraucht hat. Das würde ich dann auch sagen, wenn das mein Mann wäre. Sicher kann es einfach sein, dass er nicht damit zufrieden ist, was er hat und dass er einfach immer mehr möchte.
Aber so einfach ist das bei einem teuren Hobby eben nicht und das muss ihm doch auch klar sein. Gerade in einer Partnerschaft muss dann doch geschaut werden, dass beide auch ihre Ziele und Träume verwirklichen können. Wenn die Träume deiner Bekannten auf der Strecke bleiben, weil der Mann alles in sein Hobby investiert und dafür sogar noch Schulden macht, dann kann das auf die Dauer nicht gut gehen.
Barbara Ann hat geschrieben:Bei so einem Verhalten glaube ich auch nicht wirklich, dass deine Bekannte damit rechnen kann, dass das geliehene Geld zurück kommt und somit wieder Reserven aufgebaut werden können. Außerdem finde ich es immer falsch, sich für ein Hobby zu verschulden. Sicher ist das bei einem teuren Hobby nicht so toll, wenn man sich nicht mal eben etwas neues dafür kaufen kann, aber das weiß man doch vorher.
Haben wir beide überhaupt denselben Beitrag gelesen? Von welchen "Schulden" sprichst du? Hier ist die Rede von gemeinsamen Ersparnissen und Rücklagen, von denen gezehrt wird. Das sind keine Schulden. Schulden bedeutet für mich, dass man irgendwo ins Minus geht, weil man sich von Verwandten oder von der Bank Geld leiht. Wenn man auf Ersparnisse zurückgreift, dann sind das für mich keine Schulden, keine Ahnung wie man hier darauf kommt.
Ich sehe auch keine "Sucht" in dem Sinne. Ihr tut ja schon fast so, als ob ihr keine Hobbys hättet, durch die ihr euch weiter entwickelt und wo Kenntnisse erweitert werden. Nehmen wir zum Beispiel das Angeln. Da gibt es auch mehrere Angeln und weiteres Zubehör je nachdem was man angeln will und abhängig von Größe, Gewicht und Präferenzen des bevorzugten Fisches muss man sich auch entsprechend anpassen. Wenn der Fisch besonders stark ist, braucht man eine besonders robuste und leichte Angel. Heißt das dann automatisch, dass man keine Lust mehr auf andere Fische hat, wenn man sich eine für diesen Zweck besser geeignete Angel kauft oder wie?
Dasselbe bezogen auf Kameras. Je nach Objekt und Art der Bilder, die man machen möchte, braucht man auch andere Objektive und anderes Zubehör. Das hat nichts mit einer Sucht zu tun oder dass man mit dem Geld nicht umgehen kann.
Dasselbe könnte man auch auf das Nähen beziehen. Irgendwann wird man vom Anfänger zum Fortgeschrittenen, man sammelt neue Erkenntnisse und möchte sein Wissen erweitern, irgendwann entwirft man vielleicht sogar eigene Schnittmuster, will dann eine Schneiderpuppe und eine Overlock haben, ist das dann auch eine "Sucht" und "Verschwendung" oder was? Weiß man dann auch die "alten" Sachen des Hobbys nicht mehr zu schätzen oder was? Dummes Gelaber, da denkt einer nicht zu Ende. Man entwickelt sich einfach weiter. Denn der Status Quo kann auch langweilig sein, gerade bei einem Hobby. Mich würde ein permanenter Status Quo bei einem Hobby ziemlich langweilen und das wäre auch nichts für mich.
Ich interessiere mich aktuell sehr für ein bestimmtes Fachgebiet und kaufe auch Fachbücher zu diesem Thema. Das Gebiet ist thematisch so breit gefächert, dass ich gar nicht genug darüber lernen kann. Ich habe aktuell bestimmt schon an die 10 Fachbücher zu diesem Thema gekauft, wobei immer ein anderer Schwerpunkt gewählt wurde und immer andere Aspekte beleuchtet werden. Ich habe dennoch weitere Bücher zu diesem Thema auf meiner Liste, um Wissenslücken zu schließen und ich kaufe weitere Bücher auch dann, wenn ich noch gar nicht alles gelesen habe, was ich zu Hause zu diesem Thema habe. Wenn mein Partner mir dieses Hobby nicht gönnen würde und mir dann auch noch vorschreiben wollen würde, womit ich meine Freizeit verbringen darf, würde ich ihn rauswerfen.
Deine Freundin wirkt auf mich eher so wie ein kleiner Kontrollfreak, der immer an allem etwas auszusetzen hat was der Partner macht. Ich stimme ihm zu, auf mich wirkt das so, als ob sie ihm wirklich nichts gönnen würde und ich kann ihre Denkweise gar nicht nachvollziehen. Das halte ich nicht mehr für normal und ich habe eher den Eindruck, dass sie nicht genug Hobbys hat, die sie begeistern, dass sie ihm Vorschriften machen will und vielleicht sogar neidisch ist, weil er ein Hobby hat, für das er brennt und das ihn begeistert und sie zu viel Langeweile zu Hause hat, sonst würde sie ihn nicht ständig kritisieren und kontrollieren wollen.
Ich kenne wirklich viele Menschen, die nicht mit dem zufrieden sind, was sie haben und das kann ich einfach nicht verstehen. Denn was muss man haben, um glücklich zu sein? Das ist das eigentliche Problem und hier gibt es zu viele unterschiedliche Ansichten, was Leute gut finden, brauchen und nicht brauchen. Manch einer definiert sich und sein Leben einfach so falsch, dass man nie zufrieden sein kann.
Für mich ist meine Gesundheit, Lebensfreude und Freunde wichtig. Mein Sport und mehr. Das reicht mir. Wo andere mir ständig sagen und was ist mit Geld? klar wäre es toll, etwas mehr Kohle zu haben, aber was habe ich dann? Nur mehr Geld zum auf dem Kopf hauen und der Rest bleibt doch auch da. Ich hatte nie viel in meiner Kindheit und es in meiner Jugend ebenso wenig einfach. Deswegen scheine ich einfach gestrickt zu sein und bin dankbar für das Bisschen, was ich habe.
Doch mein "Bisschen" ist für andere wiederum auch viel. Es kommt wohl aus der Perspektive an, aus der man das alles immer betrachtet. Ich bin zufrieden, mit dem was ich habe.Sicherlich könnte es hier und da ein wenig besser sein, aber es ist nicht zu ändern und ich nehme das Leben generell so, wie es nun einmal kommt. Ich bin deswegen schon zu zufrieden.
Ich habe aber auch keine große Erwartungshaltung an das Leben, weil ich aus dem Nichts kam, muss ich jetzt nicht Viel haben. Deswegen ist das so wie es ist, für mich auch im Allgemeinen okay und lebenswert. Wenn es besser wird, bin ich dankbar und wenn nicht, werde ich auch nicht unglücklicher. Ich nehme es so, wie es kommt.
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