Mutter ignoriert Kind wegen Smartphone - wie reagieren?
Mein Mann hat mir gestern etwas erzählt, was ihn und mich dann auch, total geschockt hat. Er war mit dem Bus unterwegs und darin saßen auch eine Mutter mit ihrem Kind. Der Kleine war noch nicht besonders groß und ging aber scheinbar schon zur Schule.
Neben ihm saß seine Mutter, die die ganze Zeit mit dem Smartphone zu tun hatte und nicht mal eine Minute für ihren Sohn hatte. Als die beiden dann ausstiegen, änderte das nichts. Sie sah auf das Smartphone und der Kleine lief mit herunterblickenden Kopf neben ihr her. Sie sah dann immer mal nach ihm, aber sprach einfach nicht mit ihm. Ist das heutzutage schon normal geworden?
Ich meine, wenn man ab und zu mal auf das Handy sieht, ist das ja in Ordnung, aber wie kann man denn sein Kind so ignorieren? Habt ihr das auch schon so mitbekommen und würdet ihr in so einer Situation etwas sagen oder es einfach sein lassen? Mein Mann hat nichts gesagt und wahrscheinlich ist das auch ein wenig unangebracht, wenn man sich nicht kennt, aber es hat ihn schon sehr berührt wie wenig man sich für das eigene Kind interessieren kann.
Bist du denn sicher, dass es tatsächlich die Mutter des Kindes war? Manchmal ist es ja nur eine Art Babysitter, wobei es mich nicht wundern würde, wenn es tatsächlich so viele von diesen Müttern geben würde.
So hatte ich neulich mal so eine Szene mitbekommen an der Bushaltestelle. Da war eine Frau mit Kinderwagen, ständig auf ihr Smartphone fixiert und als das Kind dann die ganze Zeit "Mama" rief und irgendetwas wollte, hat sie kaum reagiert und wenn, hat sie das Kind angepampt, dass sie zu tun hätte.
So etwas finde ich schon heftig. Da fragt man sich echt, warum solche Leute überhaupt Nachwuchs haben, wenn der scheinbar komplett ignoriert und behandelt wird wie ein Klotz am Bein.
Traurig ist es allemal. Im stressigen Alltag ist der gemeinsame Weg, wenn man das Kind zur Schule bringt, oft einer der wenigen ruhigen Momente, die man nutzen sollte. Wenn nicht gekocht, gepackt, gebadet, der Haushalt geschmissen werden muss oder die anderen Kinder dabei sind.
Aber gesagt hätte ich auch nichts. Zum einen weiß man ja nicht, ob es immer so ist. Vielleicht ist es wirklich wichtig und die Mutter muss ganz schnell eine neue Wohnung finden, weil in der jetzigen Asbest in den Wänden ist. Man weiß es nicht.
Zum anderen hilft es sicherlich nichts. Wenn die Mutter tatsächlich so Smartphonesüchtig ist, dann würde sie auf so einen Hinweis von einem Fremden wahrscheinlich sehr negativ reagieren. Was man ihr auch gar nicht verdenken kann. Das würde niemand von einem Fremden hören wollen, der gerade zwei Minuten im Bus neben einem saß. Wenn die Frau ein Problem hat, muss jemand aus der näheren Umgebung, Freunde und Verwandte, etwas sagen. Mit einem Mal wird es auch nicht getan sein.
Ich finde es auch traurig, wie wir in der heutigen Gesellschaft immer mehr zu Zombie werden, den ganzen Tag ist unser Blick auf diesen Bildschirm gerichtet, er bestimmt unser ganzes Leben, genau so wie virtuelle Netzwerke und Welten, die im realen Leben gar nicht existieren. Ist es nicht gruselig, dass wir uns von etwas steuern lassen, was gar nicht real und greifbar ist?
Mich würde dennoch interessieren, ob es wirklich die Mutter des kleinen Kindes war. Es kann, je nachdem wie alt die Frau war, gut sein das es entweder der Babysitter des Kindes ist (was erklären würde) wieso sie die ganze Zeit aufs Smartphone starrt, sie fühlt sich nicht verantwortlich, weil es nicht ihr Kind ist. Das macht es zwar nicht besser, aber es wäre immerhin eine Erklärung oder vielleicht ein Geschwisterkind, unter denen herrscht ja des Öfteren in der heutigen Zeit eine gewisse Gleichgültigkeit. Die kleinen Geschwister sind nur noch lästig und man möchte bitte seine Ruhe haben, während man sich mit den richtigen Freunden "unterhält".
Ich glaube,dass ich erstmal nichts gesagt hätte. Wie bereits gesagt wurde: Man kennt die Umstände nicht und weiß nicht, wie das Verhältnis sonst ist. Geht die Frau immer so mit dem Kind um? War es vielleicht eine Ausnahme, weil sie eine besonders dringliche und wichtige Nachricht erhalten hat, die nicht warten kann?
Auch dies können Gründe dafür sein, dass man manchmal am Smartphone klebt und dann andere Sachen, die auch wichtig sind, ignoriert. Etwas gesagt hätte ich nur, wenn die Situation für das Kind akut gefährlich geworden wäre, zum Beispiel in der Nähe einer dicht befahrenen Straße während das Kind Anstalten macht diese zu betreten.
Sagen würde ich in so einem Moment ganz sicher auch nichts, weil man ja gar nichts über diese Personen weiß, außer dieser kleinen Episode, die man eben mitbekommt. Und daraus kann man ja nicht ableiten, dass die Mutter das Kind vielleicht öfter ignoriert, weil sie mit ihrem Smartphone beschäftigt ist oder ob es überhaupt die Mutter gewesen ist, die man da gesehen hat.
Es kann ja auch sein, dass die Mutter gerade ein Problem zu bewältigen hatte und dass sie deswegen so mit dem Smartphone beschäftigt gewesen ist und dass das normalerweise nicht so ist. Darum denke ich auch, dass man sich da nicht einmischen sollte, wenn man die Frau und das Kind nicht vielleicht jeden Tag im Bus sieht und sich das immer so abspielt.
Ich glaube nicht, dass ich in dieser Situation etwas gesagt hätte, wenn die Begleitperson nicht irgendetwas getan oder unterlassen hätte, was sich zum Nachteil des Kindes hätte auswirken können. Man weiß ja, wie gesagt, nicht einmal, ob es wirklich die Mutter war, möglicherweise auch die Schwester (je nachdem, wie alt die Frau war, was hier ja nicht gesagt wurde) oder vielleicht wirklich der Babysitter, die Nanny oder was auch immer.
Das sind so viele Faktoren, die man nicht kennt, dass es eigentlich auch unangebracht ist, sich deshalb einzumischen. Wenn das Kind, wie es hier den Anschein machte, deswegen nicht im Bus vergessen wurde oder es beim Laufen auf der Straße aus irgendeinem Grund in Gefahr gewesen wäre, sollte man sich da wohl auch nicht einmischen. Natürlich ist es schade, wenn das Kind offensichtlich vernachlässigt wird, wenn es denn seine Mutter war. Das passiert aber wohl millionenfach in Deutschland, dagegen kann man nichts unternehmen.
Natürlich könnte man dann schnell was zur Mutter, falls sie es denn war, sagen. Aber dadurch würde sich gar nichts ändern. Und wenn es die Babysitterin gewesen ist, dürfte ihr das auch herzlich egal sein, wenn sie jemand darauf anspricht, dass sie zu viel Zeit vorm Smartphone verbringt. Dieses ist heute vielen Menschen eben der liebste Kommunikationspartner, daran kann man kaum etwas ändern.
Ich beobachte diese Problematik tagtäglich. Früher war es so, dass man auch ab und an im Zug oder im Bus mit fremden Leuten in Kontakt gekommen ist und sich gut unterhalten hat. Heute reden schon Partner oder Freunde nicht mehr miteinander sondern beschäftigen sich nur noch mit dem Smartphone.
Die Auswirkung zeigt sich eben dann auch in der Vernachlässigung der Kinder, wie ich es auch letzthin in einem Restaurant beobachtet habe. Also wenn das Kindeswohl dann schon gefährdet ist, weil die Mutter die ganze Zeit am Smartphone herum blödelt, finde ich das dann schon sehr heftig.
Auch eine Art der psychischen Vernachlässigung ist gegeben, wenn man das Kind aufgrund des Smartphones einfach ignoriert und nicht mit ihm spricht oder sich nicht mit ihm abgibt. Oder nur so halbherzig zuhört. Das ist auch oft der Fall, dass die Kinder etwas erzählen und die Mutter einfach nur okay sagt und aber gar nicht zuhört, weil sie mit dem Smartphone beschäftigt ist.
Ich finde auch, dass es egal ob es der Babysitter oder die Mutter war, keinen Unterschied macht. Denn es ist ein Kind, der als Schutzbefohlener zu beaufsichtigen ist. Ob das dann die Mutter, die Oma, die Schwester oder der Babysitter betrifft. Es haben alle auf das Kind acht zu geben und nicht dumm vor dem Smartphone herum zu sitzen.
Ich empfinde das leider als normal. Wenn ich morgens mit den Hunden Richtung Schule gehe dann treffe ich viele Kinder mit ihren Müttern wo die Mütter nur am Smartphone spielen und sich dann aber total erschrecken, wenn sie auf einmal feststellen, dass ihre kleinen Kinder meine großen Hunde an grabschen.
Und was willst du machen? Willst du dich als Fremder einmische und deine Meinung sagen? Da kannst du froh sein, wenn du nicht an den falschen gerätst der dir dann erst einmal gründlich die Zähne einzeln ausschlägt. Denn das hat dich im Endeffekt doch rein gar nichts anzugehen, auch wenn es dir nicht gefällt. Du bist nicht der Erzieher und der Menschenretter aller anderen Menschen, die gerade etwas anderes im Sinn haben und auf ihrem Smartphone am daddeln sind.
Sind wir auch mal ehrlich, ich möchte wetten, dass jeder das schon gemacht hat und seinem Kind die Aufmerksamkeit nicht ununterbrochen schenkt oder auch mal etwas anderes macht. Sei es nun das Smartphone, ein Buch lesen oder was auch immer. Es ist einfach so, dass auch Kinder sich mal alleine Beschäftigen müssen, Langeweile kennenlernen müssen und nicht immer unterhalten werden müssen oder auch bequatscht werden den kompletten Tag.
Hier hast du nur eine Momentane Aufnahme aus dem Bus, ein kleines Zeitfenster. Was vorher gelaufen ist und was hinterher ist, weißt du nicht. Schon mal darüber nachgedacht? Und dann kommt ein wildfremder an und will dir erzählen was du "falsch" machst und wie du mit deinem Kind umgehen musst? Deine Freude wäre sicherlich grenzenlos, wenn du vorher den restlichen Tag das Kind auf der Backe hattest, dich nur mit ihm befasst hast und dir auch mal eine kleine Auszeit gönnst unter der Busfahrt um dort etwas anderes zu erledigen was auch gemacht werden muss, nur für sich. Macht man das als Mutter in der Öffentlichkeit, dann wird man direkt als Egoistisch abgestempelt und stigmatisiert, nur aus diesen einzelnen Momentanaufnahmen. Auszeiten sind wichtig, auch für eine Mutter und selbst wenn das Kind dabei ist, kann man durchaus etwas anderes machen.
Anders ist es, wenn es den kompletten Tag so aussieht und nur das Smartphone in der Hand ist und sich nie und nimmer mit dem Kind einmal befasst wird und nie Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das weißt du als Fremder und Außenstehender nicht, der nicht 24 Stunden am Tag auf einem klebt und damit alles live mitbekommt. Von daher hat man da auch nicht zu reagieren oder seinen Senf dazu zu geben, sondern seine Fresse zu halten und es besser zu machen. Vielleicht auch mal darüber nachdenken wie es bei einem selbst war, als man mal Zuhause seine Mails Zuhause am Rechner angeschaut hat, oder einen Beitrag fertig geschrieben während das Kind wach am Boden neben einem saß und man in diesem Moment auch seine Aufmerksamkeit woanders hatte, aber nicht beim Kind.
Lustig ist auch, dass der Thread von jemand erstellt wird der in anderen Beiträgen munter davon berichtet, wie man mit dem Smartphone des Mannes mitsamt Kind durch die Stadt trabt, damit man Pokemon Go spielen kann. In dem Moment ist man auch kein Stück besser, hat die Aufmerksamkeit auf dem Bildschirm und nicht beim Kind aber da ist es dann "normal" und in Ordnung. Aber kaum sieht man jemand anderen dabei, ist das direkt das übelste Verbrechen. Fangt man bei euch selbst an, und schreit dann erst nach Reaktionen. Schau dir weiter Umfragen an auf was Menschen eher verzichten würden, Frühstück oder Smartphone. Ganz klar das Frühstück bei den meisten.
Weitere Statistiken sagen aus, dass die meisten mindestens 30 mal am Tag auf ihr Smartphone starren und 2 Stunden daran verklimpern, neben anderen Medien wie Internet am Rechner Zuhause und Fernsehen. Pro Tag entfallen da im Schnitt auf jeden 4 Stunden, und dürfte doch in etwa hin kommen auch wenn man das mit "Arbeit" rechtfertigt und "Mails die unbedingt gelesen werden mussten". Ich nehme mich davon nicht aus, ich sitze am Rechner zum arbeiten, aber dann wenn mein Sohn in der Kita ist oder im Bett und dazwischen nicht oder nur wenn es unbedingt notwendig ist z.B. für einen wichtigen Anruf.
Das Smartphone liegt die meiste Zeit in der Ecke, ein Timer sagt mir wie lange es nicht erweckt wurde und gerade einmal nachgeschaut, das letzte mal erweckt wurde es vor 117 Stunden und 4 Minuten. Der Rekord liegt bei etwa 1100 Stunden, was fast 1,5 Monate sind. Sprich ich bin weit unter den Zahlen, was aber auch heißt, dass andere wesentlich mehr daran sitzen müssen damit der Schnitt am Ende stimmt. Und nun überlege mal, wie oft du bis jetzt heute schon drauf gestarrt hast und sei es nur das warten auf eine Nachricht, das schreiben einer Nachricht an den holden Ehemann oder sonstigen Kontakt. Es summiert sich auf, auf die kleinen Dinge die nur eine halbe bis eine Minute dauern. Die sind damit nicht weniger schlimm, als wenn man sich bewusst 5 Minuten dafür nimmt - dieses ganze unbewusste ist das schlimme, ganz gleich von der Dauer vor allem, weil die Zeit dabei vollkommen vergessen wird und falsch eingeschätzt.
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