Homosexuelles Kind - Grund an Erziehung zu zweifeln?
Bekannter A ist der Meinung, dass lesbisch sein zwar in Ordnung ist, aber trotzdem hat er nicht so recht Verständnis dafür. Er mobbt betreffende Personen aber nicht, sondern kann es immer mal vorkommen, dass eine Diskussionen nach dem Motto "du bist doch hübsch, wieso bist du lesbisch" usw ins Leben gerufen wird. Also vollkommen idiotisch.
Nun ist Bekannter A vorherige Woche zu uns gekommen und teilte einen WhatsApp Verlauf seiner Tochter mit uns. Seine Tochter hat ihn gestanden, dass sie eher auf Frauen steht und eine Frau jetzt als Partnerin hat. Er hat vorbildlich reagiert und klar gesagt, dass sie seine Tochter sei und er sie so liebt, wie sie ist.
Seither ist Bekannter A auch anders dem gesamten Homosexuellenthema gegenüber gestellt. Doch seine Ex-Frau sieht das Thema etwas anders. Der erste Satz war, was haben wir in der Erziehung falsch gemacht, dass unsere Tochter lesbisch ist? Sind wir ein schlechtes Vorbild? Haben wir irgendwas falsch gemacht?
Jetzt mal im Ernst, könnt Ihr verstehen, wieso man direkt daran zweifelt, dass die Erziehung schief gegangen ist, wenn die eigene Tochter homosexuell ist oder seid Ihr der Meinung, dass das eher ein eigenes Problem mit der Homosexualität ist und man versucht zu begründen, wieso die Tochter eventuell lesbisch ist? Wie würdet Ihr reagieren?
Soll die Mutter halt zweifeln. Sie könnte sich ja auch informieren aber wenn sie lieber ihrer Erziehung die Schuld gibt, bitteschön. Solche Menschen sind mir total egal. Zum Glück hatte die Tochter ja letzten Endes Vertrauen und es den Eltern gesagt, gestanden würde ich es echt nicht nennen. Sie hat ja nichts verbrochen, was sollte sie denn gestehen? Homosexualität ist schon vorbestimmt, noch ehe das Kind geboren ist. Manche leben sie aus, andere verdrängen sie und leiden somit. Mir wäre es total egal, ob mein Kind homosexuell ist oder bisexuell oder eben heterosexuell.
Es ist mein Kind, was ich über alles liebe und es soll glücklich sein. Wie, das ist doch allein ihre Sache. Ich schreibe ihren Lebensplan nicht, das macht sie schon selbst. Wenn die Eltern ein wahres Problem mit der Homosexualität hätten, würden sie das eher nicht auf sich schieben. Dann würden sie vielleicht eher an eine Krankheit oder so glauben. In unserer heutigen aufgeklärten Gesellschaft kann man sich informieren, wenn man das möchte und sollte Abstand nehmen, abstruse Theorien aufzustellen.
Ich finde es schon etwas merkwürdig, wenn man dann direkt an der Erziehung zweifelt, wenn das Kind zu einem kommt und eben sagt, dass es homosexuell ist. So ganz scheint man mit der Tatsache dann ja nicht zurecht zu kommen und das finde ich schon schade. Ich würde in dem Moment nicht versuchen, eine Begründung zu finden, sondern meiner Tochter sagen, dass das total in Ordnung ist und so würde ich es dann auch meinen.
Also ich finde nicht, dass Eltern, die so etwas nicht selber erlebt haben sagen könnten, wie sie reagieren würden. Die Offenheit der Gesellschaft Homosexuellen gegenüber wird zwar glücklicherweise immer größer, allerdings ist es noch vielerorts ein Tabuthema und die Eltern haben vielleicht auch Angst, dass sie darauf angesprochen werden könnten und sich dann rechtfertigen müssen.
Auch wenn man Homosexuellen gegenüber aufgeschlossen ist, so glaube ich schon, dass man es immer noch ein wenig anders sieht, wenn das eigene Kind sich outet. Natürlich würde ich meine Tochter auch unterstützen und mein bestes geben. Wie ich aber wirklich reagieren und mich fühlen würde, das kann ich jetzt nicht sagen, da ich nicht in dieser Situation bin.
Ich finde, man kann die Mutter nicht verurteilen, genau so wenig wie man die Tochter verurteilen kann, weil sie jetzt eben diesen Weg gewählt hat. Außerdem ist es so, dass das im Teenageralter noch wechseln kann, zwischen homosexuell, heterosexuell und bisexuell. Es ist das Alter des Ausprobierens, so finde ich.
In einem anderen Beitrag wurde ja auch einmal die These aufgestellt, dass in Wirklichkeit fast alle Frauen bisexuelle Neigungen haben. Und dort habe ich auch schon angemerkt, dass es bei Frauen leichter ist, sich zu outen und Männer so etwas sogar scharf finden, während sich Jungs immer noch schwer tun, zu ihrer Sexualität zu stehen, was ich schade finde.
Aber was in der Familie vorgeht und wie sie schlussendlich damit umgehen, da haben wir jetzt keinen Einfluss darauf. Vielleicht ist es ja auch nur der erste Schock der Mutter. Irgendwann wird sie den Weg der Tochter akzeptieren müssen und sie auch in ihrer Zukunft unterstützen.
Seit wann ist die sexuelle Orientierung eines Menschen gleichbedeutend mit einem "Weg", den man sich entscheidet zu gehen bzw. von der Erziehung abhängig? Das ist mir ja völlig neu, dass das immer noch so gesehen wird. Jedenfalls kenne ich niemanden, der sich bewusst dafür entschieden hat, heterosexuell zu sein und den Weg der Penisse/Vaginas zu gehen.
Aber bei Nicht-Heterosexuellen keimt immer noch das Fünklein Hoffnung, dass sie es sich doch noch anders überlegen und brav zur gegengeschlechtlichen sexuellen Anziehung zurückkehren, oder was? Als ich als hetero-Frau damals meinen ersten Freund heimgeschleppt habe, hieß es ja auch nicht "Ach, die Gerbera ist jetzt eben in dem Alter, wo man sich ausprobiert und herausfindet, wie es mit Männern so funktioniert. Die entscheidet sich schon noch um!"
Von daher halte ich es für absurd, die Erziehung für die sexuellen Präferenzen der Nachkommen zumindest in Bezug auf Homo/Heterosexualität verantwortlich zu machen, und am Ende sich noch zu fragen, was denn "falsch" gelaufen ist, weil die Tochter so gar nicht für stramme Männerhintern zu begeistern ist. Auf diese Art schafft man es als Eltern nur, mit 80 alleine im Seniorenheim zu sitzen, weil der ach so missratene Nachwuchs die Schnauze voll hat von derlei dümmlichen Vorurteilen.
Wenn sich Eltern scheiden lassen haben sie immer etwas falsch gemacht. Aber deswegen werden Kinder nicht lesbisch. Hätte ich ein homosexuellen Kind, dann würde ich eher denken, dass ich alles richtig gemacht habe, weil sich das Kind traut zu seiner Sexualität zu stehen und damit offen umgeht.
Gerbera hat geschrieben:Seit wann ist die sexuelle Orientierung eines Menschen gleichbedeutend mit einem "Weg", den man sich entscheidet zu gehen bzw. von der Erziehung abhängig? Das ist mir ja völlig neu, dass das immer noch so gesehen wird. Jedenfalls kenne ich niemanden, der sich bewusst dafür entschieden hat, heterosexuell zu sein und den Weg der Penisse/Vaginas zu gehen.
Du wirst lachen, zwar gibt es genetisch eine Neigung zur Homosexualität aber wenn man mal genauer nachschaut, sind es viele einfach nicht aufgrund ihrer Genetik sondern wegen anderen Gründen. Der Mensch stellt sich immer über das Tier, die Tiere folgen dabei ihren Trieben und dort gibt es weniger Homosexuelle als unter den Menschen, obwohl die Genetik in der Anzahl der Masse her fast identische Werte aufweist. Warum ist das so? Weil es immer noch genug gibt, die das aus reiner Dekadenz machen und sich dafür Entscheiden für dieses Leben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner.
Von daher kann man sich dann schon fragen, was man in der Erziehung falsch gemacht hat. Aber auch nicht nur als Elternteil sollte man das, sondern auch als Gesellschaft. Hier wird immer nun verbreitet, man soll so Tolerant sein und Homosexuell wird als "normal" abgetan. Es ist nicht normal, es ist gegen der Natur und es gibt einzelne die das Genetisch in sich Tragen aber das ist die absolute Minderheit. Diese können nichts dafür, aber diese vermehren sich auch nicht weiter und diese Blutslinie verläuft sich dann im Sande. Der Mensch will aber darüber stehen und fordert dann die gleichen Rechte ein, wie jemand der Hetero ist, Kinder haben usw. So ist das nicht vorgesehen und das ist eben falsch und daran ist auch die Gesellschaft mit Schuld, die meinen Gott spielen zu müssen und Dinge die nicht normal sind als Normal einstufen.
Bei manchen ist das auch nur eine Phase der Neugierde und wenn mir jemand mit 12-16 Jahren sagt, dass er nur auf Frauen steht, dann ist das noch mitten in der Phase des Entdeckens und damit nicht endgültig. Aber auch hier meinen leider viele, wenn sie sich mal geoutet haben, dass es dann auch fest ist und immer so sein muss und belassen es dabei. Anstatt zu erkennen, dass das eine Phase vom Entdecken ist und diese haben viele.
Schon komisch, dass die Freundin die mit 14 Jahren sich als Lesbe geoutet hat vor ihren Eltern, nun 34 Jahre alt ist, mit einem Mann verheiratet und 4 Kinder hat und nicht mehr lesbisch ist und keinerlei Interesse an Frauen mehre hat. Nur peilen das eben viele nicht, dass ein Outing bzw. eine Präferenz zu einem bestimmten Zeitpunkt heißt, dass man sein restliches Leben Homosexuell ist. Diplomatisch fangen dann auch einige an, sich hinterher als Bi zu outen damit sie nicht merkwürdig angeschaut werden, wenn sie vor zig Jahren als Lesbe das Outing hatten und auf einmal doch mit einem Mann zusammen sind. Aber man muss es der Gesellschaft schmackhaft verkaufen und auch offen zur Show tragen, jedem aufs Brot schmieren und sich outen, anstatt das einfach für sich zu behalten und weiter sich zu entdecken und zu probieren.
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