Eltern bezahlen vorsätzlich fürs Schuleschwänzen?

Mir ist bekannt, dass es möglich ist, seine eigenen Kinder zu Hause zu unterrichten. Diese müssen dann jedes Jahr am Ende des Schuljahres eine Prüfung ablegen, damit gewährleistet werden kann, dass sich die Kinder auf dem normalen Entwicklungsstand befinden. So etwas finde ich in manchen Situationen auch gut.

Allerdings ist es so, dass es wohl eine Familie bei uns im Bundesland gibt, die das nicht so handhabt. Sie haben sechs Kinder und nehmen es in Kauf, dass sie hohe Verwaltungsstrafen für jedes einzelne Kind zahlen müssen, weil keines der Kinder in die Schule geht.

Die Eltern möchten, dass ihre Kinder das lernen, wozu sie gerade Lust haben und sie suchen sich auch den Zeitpunkt dafür selber aus. Ich meine, so gesehen ist das ja wirklich eine nette Idee, ich bin auch ein Fan der Alternativpädagogik, wie Maria Montessori. Aber dass es ganz ohne fixe Lernzeiten und fixem Stoff funktioniert, kann ich mir nun so gar nicht vorstellen.

Könnt ihr so ein Verhalten der Eltern nachvollziehen oder findet ihr es einfach nur verantwortungslos, dass man die Kinder nicht in die Schule schickt und zudem auch nicht nach einem bestimmten Lehrplan zu Hause unterrichtet und in Kauf nimmt, hohe Geldstrafen an den Staat zu zahlen? Wäre das für euch eine Option?

Von welchem Land ist die Rede? Da du von "Kindern" sprichst gehe ich von minderjährigen Schülern aus, die noch keine 10 Jahre Schulbildung erfüllt haben. Das wäre bei uns in Deutschland gar nicht möglich, da hier die allgemeine Schulpflicht gilt. Homeschooling wird hier bestraft und verfolgt, wie hier einige Beispiele aus den Medien zeigen, wo die Eltern sich geweigert haben, die Kinder zur Schule zu schicken und diese lieber zu Hause unterrichten wollten.

Schreibst du hier von Österreich? Hier in Deutschland gilt die Schulpflicht und da kann man die Kinder nicht von zu hause aus unterrichten und dann am Ende des Jahres eine Prüfung machen lassen. Das ist hier nicht erlaubt. Deswegen wandern auch manch eine Familie aus um das zu praktizieren. Aber hier in Deutschland ist es jedenfalls nicht erlaubt. Vielleicht solltest du dabei schreiben, dass es sich bei deinem Beitrag hier um ein österreichisches Gesetz handelt, dass man Kinder von zu hause aus unterrichten darf. Ich finde auch die Schulpflicht gut und würde nicht von zu hause aus unterrichten lassen wollen. Egal ob von einem Lehrer oder nicht.

Hier kann man den genauen Beitrag nachlesen. Demnach handelt es sich um sechs Kinder verschiedenen Alters die allesamt wissentlich von den Eltern nicht zur Schule geschickt werden. Diese nehmen es in Kauf, immer wieder Ordnungsgeld zu bezahlen und das sind scheinbar größere Summen pro Jahr.

Ich selber kann so etwas nicht wirklich nachvollziehen, gibt es doch die Möglichkeit, die Kinder legal zu Hause zu unterrichten, wenn darum angesucht wird. Da muss dann auch keine Strafe bezahlt, sondern nur eine Prüfung am Ende des Jahres abgelegt werden. Aber offensichtlich ist diesen Eltern auch diese Option zu aufwändig. Ich weiß auch nicht recht, was ich davon halten soll.

@Diamante: Ja, das ist in Österreich der Fall. Ich wusste nicht, dass das in Deutschland gar nicht möglich ist, mit dem zu Hause unterrichten.

In Deutschland gibt es das ja so nicht und ich finde das auch gut so. Natürlich mag es Eltern geben, die ihre Kinder zu Hause auch gut und vor allem richtige Sachen beibringen können, aber den Prozentsatz kann man sicherlich an einer Hand abzählen und so finde ich es eigentlich unverantwortlich, wenn man ein Kind nicht in die Schule schickt, auch weil das Ganze eine soziale Komponente hat und sich das Kind in eine Gruppe einfügen muss, was es zu Hause nicht muss.

So ein bisschen frage ich mich dann einfach, was dann aus so einem Kind werden soll. Wenn man nicht gerade einen Familienbetrieb hat muss sich das Kind dann unterordnen und braucht Leistungsnachweise, einen Abschluss. Ich glaube nicht, dass es dann in einer Gruppe gut bestehen kann, wenn es immer nur zu Hause war und vielleicht ab und zu mal in einer Sportgruppe oder auf dem Spielplatz, denn das ist nicht dasselbe.

Wenn die Eltern das so machen, dann ist das ihre Sache. Wie bereits geschrieben worden ist, ist das in Deutschland gar nicht machbar. Wird hier die Schule geschwänzt, dann zahlt man auch Ordnungsgeld und wenn man dann immer weiter macht, dann werden die Kinder von der Polizei in die Schule gebracht und auch den Eltern das Sorgerecht entzogen wenn diese sich nicht Einsichtig zeigen und nicht mitziehen.

Sprich hier wird das nicht lange nicht so angeschaut und wenn die Eltern das schon großartig ankündigen und auch machen, dann wird hier auch binnen eines Schuljahres das ganze fertig veranstaltet. Dann haben die Eltern am Ende mehrere Geldstrafen, kein Sorgerecht mehr, die Kinder besuchen die Schule was die Eltern nicht wollten und was haben sie damit gewonnen?

Will man das so machen, dann sollte man auch entsprechend die Länder aufsuchen und auswandern, in denen es machbar ist und nicht einfach meinen, dass man gegen das System und bestehendes Recht hier verstoßen kann wie man lustig ist. Ich kann es gar nicht nachvollziehen, wie die Behörden sich dort so lange auf der Nase herum tanzen lassen von den Eltern und nur munter weiter die Ordnungsgeldbescheide weiter verschicken, auch wenn diese bezahlt werden von den Eltern weil die diese Ansicht vertreten.

@Sorae: Das wundert mich eben auch, dass die Behörden da so lange zusehen, denn meiner Meinung nach hätte da schon viel früher etwas passieren müssen. Denn die besagte Familie hat ja sieben Kinder und scheint immer für alle Ordnungsgeld zu bezahlen.

Dann gehen sie noch frech damit an die Öffentlichkeit. Also ich weiß auch nicht was hier schief läuft. Ich denke auch, dass wenn man in einem Land wohnt, wo gewisse Regeln herrschen, dass man sich dem System anpassen und sonst eben ausziehen sollte.

Ich selber würde mir das gar nicht antun, immer so viel Strafe zu zahlen, wenn ich nicht wollte, dass meine Kinder in die Schule gehen, würde ich sie eben, weil es ja in Österreich möglich ist, einfach von zu Hause aus unterrichten. Oder wenn ich mir das selber nicht zutraue, müsste ich eben einen Hauslehrer organisieren.