Den eigenen Kindern bei der Partnerwahl hineinreden?

vom 25.08.2017, 14:23 Uhr

Ich finde nichts schlimmer, als wenn Eltern sich in die Partnerwahl der Kinder einmischen und hineinreden wollen. So ein Elternteil hatte ich auch und ich fand es ganz schlimm, wenn meine Mutter nicht nur mir hineinredete, sondern auch meinem Partner zeigte, was sie von ihm hält. Ich denke, dass in meinem Leben einiges anders gelaufen wäre, hätte sie sich da nicht dermaßen ein gemischt. Deswegen habe ich bei der Partnerwahl meiner Kinder niemals etwas gesagt.

Ich kenne aber durchaus eine Mutter, die ständig ihrem Sohn und auch ihrer Tochter den jeweiligen Partner ausreden wollen und dann einen potentiellen Kandidaten vorstellen, damit sie mit diesem dann zusammen kommen. Was haltet ihr davon, wenn man sich da einmischt? Denkt ihr, dass es durchaus auch positiv sein kann, wenn man sich einmischt oder muss jeder seine eigene Erfahrung machen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wir kennen es in unserem Kulturkreis in der Regel nicht, den Partner unseres Nachwuchses zu bestimmen. Doch auch hier in Westeuropa war es vor hundert Jahren noch normal, einen Partner für sein Kind zu wählen. Das ist besonders vom Adel bekannt. Und in vielen Teilen der Welt ist das eben auch noch heute so.

Man schaue sich nur mal Berichte von Kinderehen an. Wie ging es denn türkischen Mädchen oft, die hier in Deutschland aufwuchsen? Die wurden entweder sehr jung in die Türkei zum Heiraten geschickt oder der potentielle Partner kam nach Deutschland, um um seine zukünftige Braut zu werben. Ich will damit ausdrücken, dass auf allen Teilen der Welt Eltern über das Glück und die Zukunft ihrer Kinder bestimmen.

In diesem Fall hier lernte die Mutter nicht loszulassen. Statt ihrem Kind Flügel zu geben, festigt sie immer noch dessen Wurzeln. Wenn die Mutter so weitermacht, wird sich das "Kind" entweder lange Zeit gar nicht binden, oder eines Tages mit der Mutter brechen. Ich wurde nie bevormundet, was meine Partnerwahl betraf und habe das bei meinen Töchtern auch nie getan.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Solange die Kinder noch zuhause wohnen würde ich da durchaus auch was zur Partnerwahl sagen, wenn ich der Meinung bin, dass der Partner nun so gar nicht der Richtige ist. Bei erwachsenen Kindern würde ich durchaus meine Meinung äußern, aber die Partnerwahl eben auch akzeptieren, solange die 25-jährige Tochter nicht den 75-jährigen Millionär heiratet.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also bei uns ist es ja nicht so schlimm, wie jetzt in islamischen Kulturkreisen, dass hier sogar die Eltern die Kinder miteinander verheiraten oder Frauen schon als Mädchen einem anderen Mann versprochen werden. Trotzdem ist mir schon häufiger aufgefallen, dass gerade die ältere Generation bei uns gerne drein redet.

Da wird dann gefragt, woher der Partner ist, wo er arbeitet und so weiter und so fort. Und wenn dann nicht alles passt, dann wird einem schon irgendwie drein geredet. Es gibt auch Fälle, dass man jemandem dann Konsequenzen setzt. Beispielsweise die finanzielle oder materielle Unterstützung einschränkt, wenn das Kind sich nicht vom Partner trennt.

Es ist wirklich so, dass manche Eltern es drauf haben ihre Kinder so psychisch zu manipulieren, dass sie den Kontakt mit dem Partner abbrechen. Wenn dies der Fall ist war das auch in der Vergangenheit oft der Fall, dass ein bestimmter Umgang mit Freunden auch verboten oder nicht gerne gesehen wurde.

So etwas finde ich nicht ganz okay und ich würde es, so denke ich bei meiner eigenen Tochter nicht so machen. Also ich hoffe nicht, dass ich auch einmal so werde. Natürlich ist es immer schwierig, wenn man in einer solchen Situation steckt, dass man mit dem Schwiegersohn oder mit der Schwiegertochter absolut gar nichts anfangen kann und gar nichts von ihnen hält.

Ich glaube, man kann es erst dann entscheiden, wenn man selber in der jeweiligen Situation ist, wie man dann reagiert.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Meine Eltern waren vor einiger Zeit mit meiner Freundin absolut nicht einverstanden. Das ganze eskalierte so sehr, dass wir viele Jahre nicht mehr miteinander geredet haben. Dabei haben sie ganz vergessen, dass ihre Eltern ihre Beziehung ebenfalls nicht gut geheißen hätten, denn der jeweils andere war schon einmal verheiratet und außerdem ist meine Mutter ein ganzes Stück älter als mein Vater.

Ich habe mich sehr gegen diese Einmischung gewehrt und wollte auch nicht damit leben, mich etwa mit meinen Eltern allein zu treffen. Ich ertrug ihre Kommentare und das Aushorchen nicht. Und ihren Gesichtsausdrücken sah man an, was sie dachte, selbst wenn sie nichts gegen meine Freundin sagten.

Ich habe keine Kinder, doch ich bin mir sicher, dass ich den Partner meines Kindes akzeptieren würde. Schließlich muss nicht ich mit ihm leben, sondern mein Sprössling. Und genauso, wie mein Kind mit seinen Eltern wohl nicht immer zufrieden wäre, genauso ist es anders herum. Ich würde mich wohl erst einmischen, wenn es aus dem Ruder läuft, einer todunglücklich ist oder Gewalt im Spiel ist.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn mein Kind geschlagen werden würde innerhalb einer Beziehung oder ständig der Leidtragende ist und sich bei mir ausheult würde ich schon meine Meinung sagen und sonst ist es mir absolut egal wer da angeschleppt wird so lange mein Kind glücklich ist. Ich bin auch nicht in so einer Kultur großgeworden, dass man den Partner des Kindes bestimmt und daher möchte ich mich da auch nicht einmischen. Letztendlich muss die Person auch nicht mir sondern meinem Kind gefallen.

Außerdem, wenn ich mal von mir ausgehe, macht man vielleicht nicht immer gleich einen perfekten Eindruck, weil man vielleicht nervös ist und dann soll ich meinem Kind gleich abraten? Das würde ich nicht machen. Jeder, der da kommt ist bei mir willkommen, aber schadet er oder sie meinem Kind ist das mein größer Feind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es erbärmlich wie manche hier auf so tolerant machen und angeblich ihren Mund halten und alles willkommen heißen, was von den eigenen Kindern angeschleppt wird. Auch ist es lächerlich, dass derjenige dann erst der Feind wird wenn er das eigene Kind schlägt und solche Geschichten. Was willst du als Mutter da machen? Häusliche Gewalt kannst du rein gar nichts machen, du bist nicht Betroffen und solange dein liebes Kind sich nicht selbst bewegt und Anzeige macht und die Hebel in Bewegung setzt, wird das auch weiter so sein.

Aber da hast du als Mutter dann schon versagt wenn es soweit kommt, dass ein eigenes Kind sich das gefallen lässt und mitmacht, wie klein man es erzogen hat, ohne Selbstwertgefühl. Aber dann im Alter dann einmischen und auf dicke Hose machen? Sehr lustig, der Apfel fällt nie weit vom Stamm und wenn die Kinder so sind, dann ist die Mutter auch in der Regel solch ein Würstchen und bringt ihre Fresse nicht auf. Oder meinst du, ein schlagender Partner fällt tot um, nur weil man ihm einen Todesblick zuwirft? :lol:

Oder auch einfach urteilen weil das Kind sich ausheulen kommt damit man nur eine Seite kennt und dann direkt urteilt ohne die zweite Sachlage zu hören? Denn auch da wird gerne übertrieben und gelogen, wie schlimm der Partner doch ist, sich um nichts kümmert und in Wahrheit sieht es das werte eigene Kind doch nur nicht, und stellt sich selbst als das Opfer dar. Auch da dann den Partner verurteilen und den Todesblick anwenden, nur weil das eigene Kind etwas nicht Wahrnimmt oder übertreibt? Geile Einstellung, richtig Tolerant!

Klar werde ich mich einmischen. Mein Sohn braucht nicht meinen, dass er hier mit einer Junkiebraut anmarschiert, nicht mit einer Dame die aussieht wie aus dem horizontalen Gewerbe und aus falschen Kreisen ebenfalls nicht, die lieber saufend, rauchend und randalierend um die Häuser ziehen und alles kaputt schlagen, anstatt sich um die Zukunft zu kümmern. Wie jeder Elternteil im übrigen, auch wenn manche nicht den Mumm haben es offen zu sagen hat jeder seine Vorstellungen, was für sein Kind das beste ist und entscheidet das für sich selbst.

Nicht jeder sagt das, manche denken es nur aber sind dann Scheinheilig und behaupten, dass alles willkommen ist. Ich würde gerne Ramones sehen, wenn ihr Valentin mit 18 Jahren die Freundin mit nach Hause bringt, die eine Drogenkarriere hinter sich hat, schon 3 Blagen von 3 Vätern die Madame alle nicht kennt, das vierte Blag ist unterwegs mit jedem ins Bett steigt für ein wenig Kohle für neue Drogen, ggf. schon HIV mit sich trägt, nichts gelernt, Schule nicht abgeschlossen, geschminkt und das Aussehen einer Dorfmatratze oder sich wie der letzte asoziale Mensch verhält. Dieses "Willkommen" würde ich mir dann echt zu gerne ansehen und verweise dann mit Freude auf das was hier geschrieben wurde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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