Bewerbung persönlich vorbeibringen oder versenden?
Eine Freundin war vor kurzem in der Situation, eine Bewerbung abgeben zu müssen. Da sie aber noch ein Papier von ihrer Chefin dafür brauchte (die nicht in die Gänge kam obwohl sie 2 Monate vorher Bescheid bekommen hat), hat sich das leider länger hingezogen als von ihr geplant. Letzten Endes war es dann viel zu knapp, die Bewerbungsunterlagen per Post zu verschicken, weil sie sonst die Bewerbungsfrist nicht hätte einhalten können. Kurzerhand hat sie die Unterlagen dann persönlich vorbei gebracht, was zeitlich problemlos möglich war.
Wenn ihr die Wahl habt, schickt ihr eure Bewerbungsunterlagen dann lieber per Einschreiben auf dem Postweg oder bringt ihr die Unterlagen lieber persönlich vorbei? Eine Bewerbung per Email war in diesem Fall nicht gewünscht, sodass das leider nicht möglich gewesen ist. Oder wäre es sogar sinnvoller, einen persönlichen Boten zu beauftragen?
Das käme bei mir auf die räumliche Entfernung an, denn wenn das Unternehmen hunderte Kilometer entfernt ist, dann würde ich bestimmt davon absehen, meine Bewerbung dort persönlich abzugeben. Aber selbst wenn noch ein Papier oder eine Bescheinigung fehlt, hätte ich die Bewerbung abgeschickt, denn so ein einzelnes Schriftstück, das kann man doch auch jederzeit noch nachreichen. Dass jemand einen persönlichen Boten zu beauftragt hätte um eine Bewerbung abzugeben, das habe ich noch nicht erlebt und würde ich auch nicht machen.
Wenn etwas fehlt, dann schicke ich eine Bewerbung ebenfalls ab und vermerke in dieser, dass die fehlenden Unterlagen selbstständig nachgereicht werden sobald ich selbst diese Erhalten habe oder bringe diese beim Vorstellungstermin dann auch mit. Abwarten bis ich das endlich mal habe mache ich nicht, und was hätte deine Bekannte gemacht, wenn ihr Arbeitgeber nicht aus dem Quark gekommen wäre und das nicht geschickt hätte? Hätte sie dann lieber die Frist verstreichen lassen oder wie muss man das sehen?
Ich nutze den Postweg, einfach da ich nicht die Zeit habe überall persönlich aufzuschlagen und gerade die ausgeschriebenen Stellen laufen darüber ab. Da wird Online oder Schriftlich erwartet und nicht, dass am Ende der Bewerber glücklich strahlend persönlich vor einem steht und das in die Hand drückt. Bei einer Blindbewerbung oder Initiativbewerbung kann man das machen, aber alles andere ist dann schon reichlich überzogen und gerade dann, wenn man die Abgabefrist vorher kennt und nur wegen einer fehlenden Unterlage solch einen Zirkus veranstaltet.
Wenn ich mich im Ort bewerbe, werfe ich meine Bewerbung selbst in den Briefkasten ein. Klar könnte man theoretisch schon Pluspunkte sammeln, wenn man sie persönlich abgibt, aber wie wahrscheinlich ist es, dass am Empfang des Unternehmens ein Entscheidungsträger sitzt? So geht es für mich einfach schneller. Außerhalb meines Wohnortes würde ich die Bewerbung normal mit der Post schicken.
Bei einigen meiner befristeten Studentenjobs habe ich es tatsächlich so gemacht, dass ich mit einem Stapel Bewerbungen die Geschäfte in der Fußgängerzone persönlich abgeklappert habe und meine Dienste als Aushilfe für die Vorweihnachtszeit in persona angeboten habe. Sprich, ich habe an der jeweiligen Kundeninformation mein Sprüchlein gesagt und wurde entweder an die entsprechende Stelle verwiesen, oder ich durfte zumindest meine Mappe dalassen. Da habe ich auch erfahren, ob ich mich nicht doch lieber per e-Mail bewerben soll und konnte meistens auch die Kontaktdaten des Leiters oder sonstigen Ansprechpartners erfragen. Im Großen und Ganzen hat es ganz gut funktioniert, unter dem Strich sind bestimmt fünf oder sechs befristete Aushilfsjobs dabei herausgekommen.
Bei einer ernstzunehmenden Beschäftigung, bei der es um Qualifikationen geht und bei der mehr als ein paar Hundert Euro im Spiel sind, würde ich meine Bewerbung aber nur dann persönlich vorbeibringen, wenn es sich auf Grund der Frist partout nicht vermeiden lässt und ich den Job wirklich will/brauche. Sonst wirkt es in meinen Augen schnell zu aufdringlich, wenn ich mich in einem Unternehmen zuerst an die richtige Stelle durchfragen muss und den Leuten dadurch die Zeit stehle, dass ich offensichtlich dem Postweg nicht traue oder das Bedürfnis habe, die Verwaltungsperson persönlich von meinem hübschen Gesicht zu überzeugen. Das kann auch wichtigtuerisch oder planlos wirken, gerade in Zeiten der Online-Bewerbungen. Ich würde es also von der Art des Jobs abhängig machen.
Ich habe es schon unterschiedlich gehandhabt und würde auch immer schauen, was gewünscht ist. Wenn es in der Stellenausschreibung so steht, dass eine Bewerbung per Post gewünscht ist, dann würde ich sie eher nicht persönlich vorbei bringen. Da habe ich in einem früheren Betrieb schon einmal mitbekommen, wie mein Chef nicht erfreut über einen Bewerber war, der mit seinen Unterlagen in der Tür stand und schon alleine aus diesem Grund hat der Bewerber keine Chance bekommen, was ich schon sehr hart fand.
In dem beschriebenen Fall würde ich es auch so machen, dass ich die Unterlagen absende, die ich habe und dann eben dazu schreibe, dass ich das fehlende Schriftstück nachreiche, sobald ich es in Händen halte. Dann hat man aber immerhin schon mal die meisten Unterlagen eingereicht und der Personalchef kann damit schon mal arbeiten. Ansonsten würde ich einfach fragen, ob es in einem solchen Fall auch möglich ist, die Unterlagen persönlich vorbei zu bringen.
Das würde ich aber dann auch nur machen, wenn der Betrieb einigermaßen in der Nähe meines aktuellen Wohnortes ist. Wenn ich erst kilometerweit fahren müsste, dann würde ich das nicht machen. Einen persönlichen Boten würde ich auch eher nicht beauftragen, weil das in der Regel doch auch gar nicht nötig ist und sich die Dinge auch so regeln lassen.
Ich würde es definitiv von der Stelle bzw. des Betriebes abhängig machen. Wenn es ein großes Unternehmen mit einer eigenen Personalabteilung ist, kommt es nicht gerade positiv an. Es gibt ja große Unternehmen mit verschiedenen Filialen, bei denen die eigentliche Personalabteilung ganz wo anders ist. Es macht der Filiale dann nur unnötig Arbeit, wenn der Bewerber seine Unterlagen persönlich vorbei bringt.
Denn die Mitarbeiter der Filiale haben einen Mehraufwand für die Weiterleitung der Bewerbung und meist eh keinen Einfluss auf die Entscheidung. Ist es der Friseurbetrieb oder ein kleines Unternehmen, dann macht es schon Sinn die Unterlagen persönlich vorbeizubringen. Dann kann man direkt einen persönlichen Eindruck vermitteln. Es ist aber auch davon abhängig, was gefordert wird. Wenn explizit drinsteht, dass nur eine bestimmte Form der Bewerbung gefordert wird, ist es nicht gerade förderlich es absichtlich anders zu machen.
Eine Bewerbung zu knapp oder gar zu spät einzureichen, nur weil ein Schriftstück fehlt würde ich nicht. Vor allen Dingen dann nicht, wenn es nicht an meiner eigenen Dusseligkeit liegt. Grundsätzlich ist es schwierig zu sagen, welches Verhalten richtig wäre. Es hängt natürlich auch davon ab, um welches Schriftstück es sich handelt.
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