Welche Rolle habt ihr immer in eurer Klasse gespielt?
Gerade bei amerikanischen Teenager-Filmen ist es meistens so, dass es ziemlich große Unterschiede zwischen den Schülern gibt. Natürlich ist das in den Filmen immer etwas überspitzt dargestellt, aber es gibt dann beispielsweise die Sportskanonen, die Super-Zicken, die Streber und auch die Nerds. Die kleinen Grüppchen bleiben zumindest in den Filmen dann meistens unter sich.
Solche krassen Gruppierungen kenne ich aus meiner Schulzeit gar nicht, so dass ich mich selbst auch nicht einordnen könnte. Ich war weder besonders beliebt und auffällig, noch habe ich meine Pausen ständig allein verbracht. Von daher kann ich das gar nicht so sagen.
Welche Rolle habt ihr früher immer in eurer Klasse gespielt? Inwieweit habt ihr euch mittlerweile geändert?
Die Klischees aus den Filmen habe ich zu Schulzeiten schon auch in der Realität wiederfinden können, wenn auch natürlich nicht so übertrieben. Ich gehörte zu den sehr braven und vorbildlichen Schülern. Die schüchterne Streberin sozusagen, allerdings auch unter Mitschülern respektiert bis beliebt; ich habe meinen Mitschülern gerne weitergeholfen und war immer freundlich. War also kein Außenseiter, wie Streber ja oft dargestellt werden.
Auch ansonsten gab es durchaus bestimmte Gruppierungen und Personen, die dem Klischee entsprachen. Vom Klassenclown über die "Tussis" bis hin zu den Freaks.
Geändert hat sich übrigens bisher daran noch nicht viel. Schüchtern, zurückhaltend, brav, fleißig, ehrgeizig, hilfsbereit - das sind eben alles feste Charakterzüge von mir, die man nicht eben mal innerhalb von ein paar Jahren ablegt, falls überhaupt irgendwann im Leben.
Ich war auf zwei Schulen. Als ich in der ersten Schule war, war ich noch ein Teenager und danach auf der zweiten schon älter, weil ich dann noch mal mein Abitur gemacht habe. Bei der ersten Schule war ich sehr schüchtern, habe mich nichts getraut und war trotz dessen, dass ich mit der Hauptgruppe einigermaßen gut klar kam zu den Außenseitern gewechselt, weil ich nicht mochte, wie man mit ihnen umgegangen ist und dann war ich auch für die große Gruppe ein Außenseiter und wurde auch so behandelt. Innerhalb der Außenseiter kam ich aber gut klar.
Später hatte ich mehr Selbstbewusstsein und konnte dann auch in jeder Gruppe gut agieren. Da gab es zwar auch wieder kleinere Gruppen, aber ich kam mit jedem gut klar und wurde auch von allen akzeptiert.
Ich habe eigentlich immer zu den Nerds gehört, aber über uns lustig gemacht wurde sich jedoch nie. Ich habe oft in der Bibliothek herumgewühlt, habe mit meinen Freunden gezeichnet und Sammelkarten ausgetauscht und wir waren eigentlich immer außerhalb der coolen rauchenden Kids.
Ich hatte aber auch noch andere Freunde, also war ich nicht komplett Nerd, sondern auch eher Normalo, wenn man dafür eine Gruppierung finden müsste. Es war mir damals aber auch relativ egal, ich mochte die Leute und habe mich dort schlichtweg wohlgefühlt.
In der Klasse selbst war ich manchmal Klassensprecher, manchmal auch eher der ruhige Typ. Mich haben die Anderen oft gar nicht interessiert, ich war wirklich oft unsichtbar. Es gab aber auch Klassenstufen, in denen ich gemobbt wurde, weil ich so ruhig war und mich die anderen Leute nicht wirklich interessiert haben.
Eine wirklich extreme Gruppenbildung nach den typischen Klischees gab es bei uns in diesem Sinne nicht. Natürlich war die Klasse irgendwo in die "coolen" Kids und die "weniger coolen" Kids gespalten, die anderen Interessen und Pausenbeschäftigungen nachgingen, aber die Klassengemeinschaft war eigentlich nichtsdestotrotz recht harmonisch, und gerade zum Abitur hin gab es keinen richtigen Außenseiter und jeder hat sich mit jedem weitestgehend gut verstanden.
Müsste ich mich dennoch einer Rolle zuordnen, dann würde ich mich wohl als den Streber sehen. Ich war immer diejenige, die eher still, schüchtern und zurückgezogen war, im Unterricht sehr konzentriert mitgearbeitet, viel gelernt und gute Noten geschrieben hat. Anfangs hatte das zur Folge, dass meine Klassenkameraden mich für langweilig und an sozialen Aktivitäten desinteressiert gehalten und etwas gemieden haben, aber diese Fehleinschätzung hat sich im Laufe der Zeit korrigiert. Zwar muss ich zugeben, dass ich schon recht fixiert auf gute Leistungen war und immer mein bestes gegeben habe, aber nichtsdestotrotz konnte ich auch Spaß mit anderen haben und Blödsinn machen, wie es Kinder eben tun.
Das ist bei mir ganz schön schwer zu beurteilen. Ich muss auf der einen Seite sagen, dass ich immer einen sehr guten Anschluss in meiner Klasse hatte. Alle konnten mich offenkundig leiden, ich war eigentlich einige Jahre Klassensprecherin und hinterher Schulsprecherin. Trotz das ich auch wegen Gewalt extrems häufig aufgefallen bin. Andere Klassen hatten eher Respekt vor mir. Angst möchte ich da jetzt nicht sagen.
Wenn es Probleme gab, nette oder eben böse, Blaumachthemen, Freunde oder Freundinnen, wurde eigentlich ich auch immer sowohl bei Mann und Frau einbezogen. Lediglich mit zwei Leuten kam ich weniger gut zurecht, aber das heißt nicht, dass wir uns angefeindet haben. Wir alle hatten mit diesen beiden Probleme, weil es eher Nerds waren, die sich an alle Regeln gehalten haben und jeder weiß, wie gemein Kinder sind, sodass wir sie gemieden haben. Sie haben uns auch beim blaumachen verpetzt usw.
Ich würde mich daher als Kummerkasten, Freundin, Klassenclown und nette Schulkameradin in einem bezeichnen. Ich hatte zumindest mit jedem außerhalb der Klassengemeinschaft auch etwas zu tun und auch außerhalb der Schule. Mit einigen sogar bis heute und ich denke, dass ich so scheiße ja nicht sein konnte, wenn das bis heute so läuft.
Also ich kann die Einteilungen, wie sie in den amerikanischen Filmen vorkommen auch in der Realität finden, wenn ich zurück denke und bei uns kam wirklich alles genau so vor, wie es in den Filmen gezeigt wurde. Deshalb muss ich meistens schmunzeln, wenn ich diese Filme ansehe, weil ich zu den einzelnen Gruppierungen dann immer Bilder von Schulkollegen oder Schulkolleginnen im Kopf habe.
Bei mir war es so, dass ich in der Volksschule und Hauptschule eher auf der Seite der Streber war und immer angepasst. Wo andere schon heimlich geraucht und getrunken haben und als Mutprobe etwas in einem Supermarkt gestohlen, da interessierte ich mich bald noch für Puppen, wenn man es jetzt überspitzt sagen möchte.
Dafür ging es dann so richtig los, als ich mich für den Bildungsweg entschieden habe, den ich eben erlernen wollte und in dem ich später Fuß fassen wollte. Ich war die Entertainerin der Klasse und kam mit jedem gut aus, hatte immer ein offenes Ohr für alle und ging gerne am Wochenende auf Partys. So kann sich das ändern, gerade wenn man in die Pubertät kommt.
Jetzt im Arbeitsleben muss ich sagen, dass ich eine gemischte Persönlichkeit habe. Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich offen meine Meinung, aber ansonsten bin ich eher der zurückhaltende Typ.
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