Regelmäßiger Verzehr von Pizza doch gesünder als gedacht?
Ich habe bisher angenommen, dass Pizza oder generell Fast Food im Allgemeinen eher gesundheitlich bedenklich sind, wenn man diese regelmäßig verzehrt.
Ich habe allerdings neulich von einer Studie mitbekommen, in der es heißt, dass regelmäßiger Pizzaverzehr sogar gut für das Herz sein soll. Und zwar soll es laut dieser Studie so sein, dass das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden um mehr als die Hälfte sinkt, wenn man zweimal wöchentlich Pizza isst.
Ich bin ehrlich gesagt sehr skeptisch, was das angeht. Mir sind keine Studienbedingungen o.Ä. bekannt, sodass ich da keine zusätzlichen Informationen habe. Denkt ihr, dass an dieser Studie etwas dran sein könnte? Ist Pizza doch eigentlich gar nicht so ungesund wie oft vermutet?
Die Studie bezieht sich auf Pizza in Italien. Und wer italienische Pizza so kennt, wie Einheimische sie essen, dem ist klar, dass die nicht ungesund ist. Wenig Teig, wenig Käse, viel Gemüse und Olivenöl, was soll daran ungesund sein. Das ist klassisch mediterrane Kost. Das kann man absolut nicht mit dem vergleichen, was Pizzerien und Tiefkühltruhen hierzulande hergeben. Außerdem hat man neben gesunden Zutaten nur etwas halb so viele Kalorien.
Ich denke auch, dass es stark auf die Zubereitung ankommt. Eine traditionelle italienische Pizza mit hochwertigen frischen Zutaten, bei der das Fett hauptsächlich in Form von Öl mit multipel ungesättigten Fettsäuren hinzukommt, wird sicherlich gesünder sein, als eine Vier-Käse-American-Pizza vom Lieferdienst, bei der der Teig doppelt so dick wie der Belag und der Tagesbedarf an Kalorien durch eine halbe Portion bereits mehr als gedeckt ist. So ein Exemplar kann beim besten Willen keinen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte und das Herzinfarktrisiko haben, wenn man es sich zweimal pro Woche einverleibt.
Meiner Meinung nach sollte man sich daher mit dem Ziel, gesund zu essen, nicht auf bestimmte Gerichte versteifen, sondern eher konkret unter die Lupe nehmen, welche darin enthaltenen Bestandteile förderlich für die Gesundheit sind. Es ist zwar bequem und beruhigt das Gewissen wunderbar, zu behaupten, Pizza sei so viel gesünder als man annimmt, aber das ist eben nur die halbe Wahrheit. Hingegen kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Gemüse, Olivenöl und frische Kräuter gute und wertvolle Nährstoffe enthalten. Ob man diese nun lieber in Form von Pizza als in einer Gemüsesuppe oder einer Ratatouillepfanne zu sich nimmt, ist einem dann selbst überlassen.
Ich denke, dass es sehr stark auf die verwendeten Zutaten der Pizza ankommt. Wenn wir Pizza machen, dann verwenden wir einen gewissen Anteil von Vollkornmehl für den Teil und reichern ihn noch mit einer Reihe von Saaten an. Als Belag verwenden wir dann viel Gemüse und kaum Fleisch oder Fisch. Bei mir muss dann aber doch einiges an Käse darauf, bei meiner Freundin dagegen schon etwas weniger.
Insgesamt dürfte die Pizza damit in die Kategorie "gesund" fallen und sie ist trotzdem sehr lecker. Aber auch ansonsten sollte man einfach darauf achten, woraus die Pizza gemacht ist und wie hochwertig und gesund die Zutaten sind. Habe ich eine Fertigpizza, auf der sich nach dem Backen schon ein mittelgroßer Fett-See gebildet hat, ohne dass gesunde Fette in der Zutatenliste auftauchen, und ist gleichzeitig der Gemüseanteil verschwindend gering, dürfte der Verzehr dieser Pizza wohl nicht unbedingt gesund sein.
Ich nehme auch stark an, dass es nicht an der Pizza selber liegt, sondern an den gesunden Zutaten, die man zu sich nimmt. Und Olivenöl und gewisses Obst und Gemüse nimmt man meistens nicht in so einer Menge und Vielfalt zu sich, wie man es auf einer italienischen Pizza tut.
Aber auch so, wenn man einfach gesunde Gemüsesticks zubereiten würde oder mehr Obst und Gemüse essen würde, würde dies sicher auch einem Herzinfarkt vorbeugen. Man muss sich einfach überlegen, dass man sich allgemein nicht so fett und ungesund ernährt. Dann spielt auch einmal die Woche oder einmal im Monat Fast oder Junkfood keine Rolle.
Alles mit Maß und Ziel das ist die richtige Devise. Viel Wasser trinken hilft auch bei der gesunden Ernährung. Mehr Sport natürlich auch wie zum Beispiel spazieren oder mit dem Fahrrad fahren. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass man das Auto stehen lassen und weniger Benzin verbraucht. Dies schadet der Umwelt nicht so sehr, man spart sich Geld und wird fitter. Das sagt einem doch der Hausverstand. Wir sind nur zu faul um diese Tipps umzusetzen.
Wenn ich mir die Fertigpizzas hier so angucke und was an den meisten Imbissen hier serviert wird, bezweifle ich stark, dass das so gesund ist. Bei den fertigen tropft das Fett nur so herunter und auch sonst wird sehr viel Käse verwendet, von manchen Belägen, die mehrere Fleischsorten und extra Soße enthalten, ganz zu schweigen. Aber natürlich sieht nicht jede Pizza so aus. Dass man daraus ein gesundes und leichteres Essen schaffen kann, glaube ich gerne. Nicht nur Weißmehl verwenden, viel ungezuckerte Tomatensoße, ein vernünftiges Maß an Käse und gesunder Belag, das ist lecker und definitiv bekömmlicher.
Ich mache meine Pizza am liebsten selbst, wenn die Zeit es zulässt und da fällt das Ergebnis meistens viel gesünder aus als das, was man hier in der Umgebung kaufen kann. Außerdem kann ich Portion so besser festlegen. Wir nehmen meistens Vollkornmehl und geben gerne noch Leinsamen unter den Teig. Besteht die Pizza nicht nur aus Weißmehl und jede Menge Fett, kann sie natürlich ein gesundes Gericht sein und auch auf Dauer nicht auf die Hüften gehen.
Ohne weitere Informationen kann man ja eigentlich nur mutmaßen. Jetzt wurde aber schon gesagt, dass sich die Studie auf Pizzen aus Italien bezieht. Das ist dann eine Sache, da ist dann tatsächlich nicht mehr Teig, als Belag auf der Pizza. Weiterhin muss man sich dann noch fragen, was denn als Belag auf die Pizza kam. Etwas abwechslungsreiches oder immer dasselbe?
Fertigsoßen oder selber gemachte Tomatensoßen. Das sind alles so Dinge, die geklärt werden sollten, bevor man etwas in Frage stellt. Denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass wenn man nicht unbedingt viel mehr als eine solche Pizza zu sich nimmt, oder vielleicht doch etwas mehr, auch hier gilt wieder "je nach Belag und Produktion des Belags", man sich auch gesund ernährt.
So eine Pizza hat dann im Idealfall Kohlenhydrate durch den Teil, sowie viele Vitamine durch frisches Gemüse und Eiweiß durch den entsprechenden Belag. Wenn alles frisch zubereitet ist und gegebenenfalls sogar noch selber gemacht, dann wüsste ich nicht, warum das unbedingt ungesund sein soll.
Das ist dann aber nicht zu vergleichen mit den Tiefkühlpizzen aus dem nächsten Supermarkt, wo allerlei Fertigzeug sowie Haltbarmacher drin stecken. Hier sollte schon differenziert werden.
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