Mutter im Kindergarten gegen Bilder mit Fingerabdruck
Wer hat es noch nicht gemacht mit seinen Kindern, dass er ihnen die Hände oder die Finger angemalt hat und dann irgendwas mit dem Abdruck gemacht hat. Ich kenne eine Mutter, die völlig schockiert war, als ihr Kind im Kindergarten ein Marienkäferbild gemacht hat. Die Kinder haben alle ihre Fingerabdrücke auf ein Bild mit roter Farbe gemacht und dann Punkte und Beine an die Fingerabdrücke gemacht.
Die Mutter wollte nicht, dass das Bild im Kindergarten aufgehängt wird, weil auf dem Bild deutlich sichtbar die Fingerabdrücke des Sohnes zu sehen waren. Sie hat das Bild mit nach hause genommen und vernichtet. Sie meint, dass die Fingerabdrücke sich im Leben nicht ändern und man weiß nicht, ob das Kind es später nicht doch bereut es gemacht zu haben und deswegen will sie das nicht, dass das Kind es macht.
Wie findet ihr diese Reaktion? Ich habe ehrlich gesagt den Kopf geschüttelt als ich es gehört habe und die Mutter konnte man auch nicht vom Gegenteil überzeugen, dass es im Prinzip keinen interessiert. Würdet ihr auch keine Bilder mit Fingerabdrücken von euren Kindern wollen?
Das sind so Leute, da versteht man im Nachhinein warum früher Hexen verbrannt wurden. Ich denke mal diesen berühmten Marienkäfer haben Millionen von Menschen nicht nur Deutschlandweit in ihrer Kindheit produziert und einen Heidenspaß dabei gehabt. Natürlich sind heute biometrische Daten deutlicher ins Zentrum unseres Alltags gerückt und je weiter sie dorthin rücken, desto wahrscheinlicher wird ein Missbrauch. Wer aber wirklich an diese Daten heran möchte, wird bestimmt andere Mittel und Wege finden als so einen Marienkäfer.
Ich halte diese Angst auch für ziemlich übertrieben. Im Moment hat niemand Interesse an diesen Fingerabdrücken, weil es die eines Kindes sind. Also niemand wird in den Kindergarten einbrechen, um diese zu scannen. Auch andere Eltern, die vielleicht ein Doppelleben als Spion führen, können damit keinen Blumentopf gewinnen.
Es kann aber durchaus sein, dass ein Netzwerk jetzt schon alle Fingerabdrücke von Kindern sammelt. Sie bauen bundesweit geheime Gruppen auf, ziehen von Kindergarten zu Kindergarten und scannen alle Marienkäferbilder, die an der Wand hängen. In fünfzehn Jahren werden diese Kinder erwachsen sein und das Netzwerk hat dann schon alle Fingerabdrücke. Diese können sie dann meistbietend an die CIA und andere Geheimdienste verkaufen. Sie müssen sich aber beeilen, weil die Bilder immer nur kurze Zeit in den Fluren der Kindergärten hängen und dann in Schubladen in den Elternhäusern verschwinden.
Bis dieses Netzwerk die ersten Fingerabdrücke verkaufen kann, müssen sie diesen finanziellen Engpass überbrücken, um sich über Wasser zu halten. Immerhin ist das Equipment sehr teuer, ebenso die Personalkosten, weil sie ja bundesweit agieren. Aber es kommt eben noch gar kein Geld rein. Daher veranstalten sie in regelmäßigen Abständen unter Deckindentitäten Kuchenbasare in Kindergärten, bei denen sie praktischerweise auch gleich noch Speichelproben der Eltern von den Kuchengabeln sammeln.
Zieht diese Mutter ihrem Kind denn auch Handschuhe an? Ich meine, wenn sie bei Marienkäferbilder Panik bekommt, wie hält sie es denn tagtäglich im Kindergarten aus, wo ihr Kind überall alles anpatscht und nur der nächste Spion darauf wartet, die Fingerabdrücke von der Schaufel abzunehmen?
Ein bisschen sehr übertrieben. Die Kinder werden erst mit 18 interessant, wenn man sie für irgendetwas belangen kann. Manche Leute steigern sich auch in irgendetwas hinein.
Ich wäre nie darauf gekommen, dass jemand aus diesen Bildern ein Problem macht. Bei der Hochzeit eines Bekannten haben auch alle Gäste ihre Fingerabdrücke auf einem Bild als Erinnerung für das Brautpaar hinterlassen. Ich habe nicht mitbekommen, dass sich da jemand geweigert hätte, obwohl da die meisten Gäste schon erwachsen waren. Ich finde es auch reichlich übertrieben, aus so einem Bild ein Problem zu machen. Mich würde auch mal interessieren, wovor diese Mutter genau Angst hat, was mit dem Bild passieren würde.
Solche Mütter hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Aber man kann nicht wissen, wie die Fantasie mit ihr durchgeht. Vielleicht ist in der näheren Verwandtschaft jemand, der eine Straftat begangen hat und den sie anhand von Fingerabdrücken identifiziert haben. Alles ist möglich.
Aber deine Fantasie, Bienenkönigin, ist tatsächlich grenzenlos.
Also ich weiß jetzt nicht, was ich davon halten soll und wie ich die Ängste der Mutter definieren soll. Hat sie Angst, dass sich ihr Kind einmal als Schwerverbrecher entpuppt und dann auf die Fingerabdrücke auf der Marienkäferzeichnung vom Kindergarten zurück gegriffen werden kann oder wie?
Also ich kann so etwas überhaupt nicht verstehen und würde sehr wahrscheinlich, wenn ich die Pädagogin der jeweiligen Gruppe mit dem betroffenen Kind und der Mutter wäre, ein Gespräch mit der Mutter führen, um sie dann in dieser Hinsicht etwas besser zu verstehen.
Vielleicht würde es mir dann gelingen, etwas über die wahren Hintergründe der Ängste der Mutter heraus zu finden und dann besser mit der Gesamtsituation umzugehen. Denn immerhin ist das ja eine indirekte Kritik auch an meiner Arbeit, wenn die Mutter das nicht gut heißen würde und ich wäre die Gruppenleiterin, dann wäre es mir schon wichtig, die Mutter hinsichtlich dieser Situation zu verstehen.
Außerdem ist es ja auch dem Kind gegenüber wenig wertschätzend, wenn man eine Zeichnung zerreißt, die es selber gemacht hat.
Ich bin auch gegen diese ganze Datensammlung der Menschen und will meinen eigenen Fingerabdruck nirgends gespeichert haben, weil er missbraucht werden könnte. Aber ich denke, hier ist jemand sehr weit über das Ziel hinaus geschossen. Ich habe jedenfalls noch von keinem Fall gehört, wo jemand von der NSA die Marienkäferbilder abgescannt hat, um ein terroristisch veranlagtes Kind nach Guantanamo zu bringen.
Aber wer weiß, das wäre vielleicht der Stoff für einen zukünftigen Blockbuster aus Hollywood.Fraglich ist nur, ob der dann im Genre Thriller und Action rangiert oder eher bei den Komödien.
Wenn die Mutter so paranoid ist, dann sollte sie es aber auch konsequent durchziehen. Dann dürfte sie ihr Kind nur unter einem Decknamen anmelden, müsste ein falsches Geburtsdatum angeben, müsste einen toten Briefkasten als Adresse angeben, müsste ihre Rufnummer unterdrücken beim Anrufen etc. Sie sollte dann auch wechselnde Nummernschilder bei ihren Autos benutzen bzw. lieber wechselnde Autos. Und sie dürfte auch nicht immer dieselbe Route zum Kindergarten nehmen, weil man ihr auflauern könnte auf einem gewohnten Weg.
Ich halte dieses Verhalten für absoluten Schwachsinn. Das sind so Leute, da fragt man sich, ob sich denn wirklich alle vermehren dürfen sollten. Bestimmt ist die Mutter dann auch so konsequent und postet Kinderbilder auf Facebook.
Jeder hat halt einen Spleen. Soll niemand sagen, er handele immer vernünftig und rational. Und wenn das nun mal der Wunsch der Mutter ist, so ist dem zu entsprechen. Wird interessant, wenn in der weiterführenden Schule im neuen Klassenraum von jedem Kind eine Art von Steckbrief mit seinem Foto hängt. Da würde ich gerne das Gesicht der Mutter sehen. Allerdings gibt es schlimmeres. Es gibt Eltern, die bei ihrem Kind keine Blutabnahme gestatten. Eine Bluttransfusion wäre gar nicht möglich.
Die widerspräche ihrem Glauben. Der steht an erster Stelle und nicht das Kind. In diesem Fall hier steht aber das Kind der Mutter über allem. Und wenn sie meint, dass sie es auf diese Weise schützen müsste, ist es eben so. Das gilt es zu respektieren. Freiheit, sagte schon Rosa Luxemburg, ist auch die Freiheit der Andersdenkenden. Man muss nicht immer gleich mit dem Finger auf die Menschen zeigen, nur weil man deren Handeln und Denkweise nicht versteht.
Ich kann diese Reaktion ehrlich gesagt auch nicht verstehen. Mein Kind ist zwar noch nicht im Kindergarten, dafür ist meine Tochter aber in der Krabbelgruppe. Da spielen die auch ab und zu mit Fingerfarben und so kommen auch Bilder zustande, die Fingerabdrücke enthalten. Aber ganz ehrlich? Was will man denn damit? Man kann ja sehen, dass dieser Fingerabdruck von einem Kleinkind ist. Ob man den einfach größer ziehen kann und der dann dem eines Erwachsenen entspricht, weiß ich nicht. Aber wozu? Will man dem Kind etwas anhängen?
Sicher können die Kleinen noch nicht wirklich selbst entscheiden, ob sie das machen sollten oder nicht, weil ihnen die Tragweite dieser Entscheidung einfach noch nicht bewusst sein kann. Aber wenn ich an Fingerabdrücke von Kindern kommen will, dann brauche ich denen nur ein Butterbrot oder Leberwurstbrot in die Hand zu drücken und keine fünf Minuten später habe ich einen Leberwurst-Fingerabdruck auf dem Tisch. Ich halte diese Reaktion für völlig übertrieben.
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