Bei Bitte von neuen Freunden gleich an ausnutzen denken?
Ich wurde am Wochenende von einer Freund gefragt, ob ich bald ihre Katze versorgen könnte, weil sie verreisen möchte. Ich fand das gar nicht weiter schlimm und habe gleich zugesagt. Ich habe mich sogar etwas gefreut, dass sie gerade mich gefragt hat, weil sie eben noch einige andere Freunde und Bekannte hat. Nun sind wir noch nicht so lange befreundet und ich denke, dass es doch ein Vertrauensbeweis ist.
Nun meinte eine andere Freundin gleich, dass ich mich bloß nicht ausnutzen lassen sollte. Ich hatte ihr erzählt, dass ich gebeten wurde, den Kater zu versorgen. Ich finde es ja gut, wenn sie sich vielleicht etwas sorgt, aber es sind nur wenige Tage an denen ich das Tier füttern und das Katzenklo säubern soll. Da würde ich sicher nicht von Ausnutzen sprechen. Außerdem ist meine Freundin ein Mensch, der sehr gerne anderen hilft und auch mit vollen Händen gibt, statt eben nur zu nehmen.
Würdet ihr bei neuen Freunden gleich an ausnutzen denken, wenn sie euch um einen Gefallen bitten? Findet ihr das nicht übertrieben? Ist es nicht sehr pessimistisch, wenn man gleich annimmt, dass man nur ausgenutzt werden soll? Wie seht ihr das?
Na ja, wenn deine Freundin auch eine ist, die gerne anderen hilft, also wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, die Freundin, die hier Bedenken hat, dann solltest du vielleicht darauf hören. Vielleicht ist ihr etwas an der ganzen Geschichte merkwürdig vor gekommen. Denn es kann ja wirklich sein, dass die anderen Freunde es einfach nicht machen möchten, weil sie doch nicht so gut befreundet sind, oder weil sie schon einmal ausgenutzt wurden.
Oder meinst du die Freundin, der du auf die Katze schauen sollst, wenn sie im Urlaub ist? Dass die gutmütig ist und hilfsbereit? Das kannst du ja dann leicht austesten, wenn du auch einmal einen Gefallen von ihr brauchst, ob du dann auch an erster Stelle stehst bei ihr. Das würde ich dann ziemlich bald heraus finden wollen, um sicher zu gehen.
Wie lange kennst du diese Frau denn schon und wie eng ist euer Kontakt? Du schreibst, dass ihr euch noch nicht so lange kennt, aber dann nennst du sie eine Freundin. Für mich passt das nicht ganz so gut zusammen, aber die meisten Leute sprechen auch viel schneller von Freundschaft als ich das tun würde. Wenn dann direkt irgendwelche Wünsche und Ansprüche auftauchen, kann das einen Beigeschmack haben.
Ich finde es immer schwierig, wenn jemand sein Umfeld um einen Gefallen bittet. Ich würde nur sehr ungern jemanden aus meinem Bekannten- und Freundeskreis um einen Gefallen bitten, weil ich es immer besser finde, wenn man seine Probleme anderweitig löst. Eine recht frische Bekanntschaft würde ich daher auch eher nicht bitten, auf mein Haustier aufzupassen und ich würde im Gegenzug auch nicht so gerne mit einer solchen Bitte konfrontiert sein. Daher fände ich es auch etwas merkwürdig, wenn jemand, den ich noch nicht so lange kenne, mich direkt um etwas bittet, das aus meiner Sicht sehr viel mit Vertrauen zu tun hat.
Ich würde mich in deiner Situation vermutlich auch fragen, warum diese neue Bekannte gerade auf die Lösung gekommen ist, dich in die Betreuung der Katze einzubinden. Sie wird doch sicher auch noch weitere Leute in ihrem Umfeld haben, die sie länger und besser kennt. Womöglich haben diese schon abgelehnt. Daher würde ich das Ganze auch nicht direkt als tollen Vertrauensbeweis sehen. Vielleicht ist sie einfach froh, dass sie überhaupt jemanden gefunden hat, der auch Erfahrungen mit Tieren hat und auch die notwendige Freizeit besitzt, um diese Aufgabe übernehmen zu können.
Es ist auch komisch, dass deine neue Bekannte schon bald jemanden für die Betreuung der Katze benötigt, aber noch niemanden hat. Normalerweise kümmert man sich doch schon frühzeitig, vor der Buchung des Urlaubs, um die Versorgung der Haustiere während dieser Zeit. Ich finde die Bedenken deiner anderen Freundin daher nicht absurd.
Allerdings solltest du dich von diesen Bedenken nicht beeinflussen lassen. Du magst doch Tiere und möchtest deiner neuen Freundin gerne helfen. Zudem hast du ja auch genug Zeit, um immer wieder zu der Katze fahren zu können. Daher solltest du dir nicht allzu viele Gedanken machen und die Betreuung der Katze einfach übernehmen.
Sicher ist diese Möglichkeit immer gegeben, vor allem dann, wenn man sich noch nicht so lange kennt und daher vielleicht auch nicht weiß, wie man die Freundin genau einschätzen kann. Aber ich sehe es auch so, dass man sich schon relativ gut kennen muss, um über eine Freundin zu sprechen und eben nicht über eine Bekannte.
Gerade dann, wenn man es doch schon mitbekommen hat, dass diese Freundin sehr hilfsbereit ist und eben nicht nur Sachen von den Freunden haben möchte, sondern selber auch viel gibt, dann würde ich bei einer Bitte dieser Freundin nicht daran denken, dass ich ausgenutzt werden soll. Da muss man dann auch ein wenig auf sich selbst hören und dabei würde ich auch eher meiner Einschätzung vertrauen als einem Kommentar von jemand drittem, der die Freundin vielleicht noch nicht einmal kennt.
Bei mir kommt es darauf an, welche Beziehung ich zu diesem Freund habe und wie lange ich mit ihm befreundet bin. Wenn ich nach relativ kurzer Zeit einer Bekanntschaft gefragt werde, ob ich einen Gefallen tun könnte, so wäre ich schon etwas skeptisch.
Aber es kommt natürlich auch auf den Gefallen an. Würde mich jemand, den ich erst kürzlich kenne, fragen, ob ich ihm Geld leihen könnte, so würde ich schon sagen, dass er mich nur ausnutzen will und evtl sogar gar nicht vor hat, mir das Geld zurückzuzahlen.
Barbara Ann hat geschrieben:Aber ich sehe es auch so, dass man sich schon relativ gut kennen muss, um über eine Freundin zu sprechen und eben nicht über eine Bekannte.
Jeder Mensch ist anders und nur, weil du so tickst, muss nicht jeder genauso sein. Ich kenne eine junge Frau, die schon dazu tendiert, nahezu Fremde nach einem gemeinsamen Mittagessen direkt als "Freunde" zu bezeichnen, was ich total übertrieben und wenig nachvollziehbar empfinde. Zu einer Freundschaft gehört für mich weitaus mehr als ein gemeinsames Mittagessen. Zu welcher Kategorie Nelchen gehört, ist in diesem Beitrag nicht ersichtlich, ich gehe aber davon aus, dass es keine "richtige" Freundin ist, sondern eher eine Bekannte, mit der man sich gerne anfreunden würde. Unter diesen Umständen ist so ein Vertrauensbeweis natürlich anders zu werten.
Ich kann klar sagen, dass es sich um eine Freundin handelt und nicht nur um eine Bekannte. Wir kennen uns zwar noch nicht so lange, aber wir haben uns durchaus angefreundet. Wir unternehmen öfter etwas zusammen und kommunizieren ansonsten auch öfter über Whats App. Dazu wohnen wir auch nicht weit voneinander entfernt und sehen uns eben häufiger.
Ich finde es auch übertrieben, jemanden nach einem gemeinsamen Essen oder ähnlichem gleich als Freund zu bezeichnen. Das würde ich nicht machen und denke, dass sich eine Freundschaft erst entwickeln muss. Für mich ist es auch einer ein Zeichen von Vertrauen, dass ich ihre Katze versorgen soll. Ich habe selbst Tiere und würde diese auch nicht jedem anvertrauen.
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