Wie sehr auf Hilfen zur Wahl im Internet verlassen?

vom 26.08.2017, 11:56 Uhr

Es stehen wieder Wahlen an und jedes mal vorher geht es sicherlich einigen Menschen so, dass sie nicht wissen welche Partei sie wählen sollen oder einfach unsicher sind und sich nicht entscheiden können. Dafür werden dann im Netz viele Hilfen zur Wahl angeboten.

Es gibt Wahl-O-Maten und diverse andere Seiten, auf denen man Fragen beantworten muss und dann ein Ergebnis präsentiert bekommt, welche Partei dadurch am wahrscheinlichsten für einen in Frage kommen. Ich sehe das allerdings immer etwas skeptisch und bezweifel durchaus die Ergebnisse, die dabei heraus kommen. Komplett verlassen, würde ich mich daher auf solche Hilfen zur Wahl nicht.

Wie verlässlich findet ihr solche Hilfen im Internet zur Wahl? Nutzt ihr diese? Verlasst ihr euch dann komplett auf das Ergebnis und wählt dies dann auch? Oder seit ihr da auch eher skeptisch und zweifelt schon mal an dem Ergebnis?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich verlasse mich generell nur auf mich selbst. Außerdem wähle ich stets nur ein und dieselbe Partei. Und das bei allen Wahlen ob Bundestag, Landtag oder auf kommunaler Ebene. Dafür brauche ich keine Hilfen von außen. Dafür habe ich meine politische Überzeugung und das ist für mich gut so. Also ist schon klar, dass ich eher keine Piratenpartei oder Außerirdische foppen Deppen wähle. Ich bin da eben quasi linientreu.

Aber ganz ohne mir das selbst aufzuerlegen. Das entscheide ich auch jedes Mal neu. Also bin ich diesbezüglich gar nicht festgelegt. :wink: Aber Hilfen aus dem Internet nutzte ich hin und wieder schon. Eher nur so aus Interesse, wie die so funktionieren. Und auch um zu erfahren, ob meine Wahl auch mit meiner Überzeugung übereinstimmt. Außerdem bin ich gerne im Internet unterwegs und nutze auch hin und wieder Angebote wie Tests.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nelchen, du hast doch die Wahlomaten bereits 2009 in dem Beitrag Wahlomaten - wirklich sinnvoll? thematisiert. So neu dürfte dir das Thema gar nicht mehr sein. Ich hoffe, dass du deine Bildungslücken von damals schließen konntest.

2013 wurde ein ähnliches Thema hier geschrieben Internetplattformen mit Parteitendenzauswertung heikel? Man muss nur die Suche verwenden und ich denke, dass dich die Antworten aus beiden Themen sehr interessieren werden.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich verlasse mich auf online Wahlhilfen auch nur bedingt. Zwar bieten die Wahl-O-Mate seit Jahren schon eine gewisse Richtung beziehungsweise Tendenz, als solche würde ich diese aber auch verstehen und nicht als Vorgabe was man wählen soll.

Denn einerseits ist momentan das gesamte Wahlprogramm auf 38 Thesen heruntergebrochen, zu denen man sagen kann, dass man zustimmt, nicht zustimmt oder eine neutrale Haltung demgegenüber hat. Das mag vielleicht etwas wenig sein. Ich kann aber verstehen, dass sich die Leute dann nicht mit noch mehr befassen oder beschäftigen wollen. 38 Hauptsätze zu lesen ist für Manche ja schon eine Herausforderung.

Andererseits werden schon eine Reihe von teilweise auch unbekannten oder nur lokal vertretenen Parteien verglichen. Bei der Abfrage der 38 Thesen kann eine Partei natürlich immer gut punkten, wenn sie mal über die These nachdenkt und einfach mal sagt, dass sie auch zustimmt oder auch nicht. Wie groß oder klein dieser Teil im Programm der entsprechenden Partei dann ist, bleibt dieser dann ja selber überlassen. Es gibt also keine Gewichtung, was die Thesen und den damit verbundenen Teil im Wahlprogramm angeht.

Also läuft alles auf einen gewissen Vergleich der Inhalte der Parteien heraus, die mit den Angaben des Nutzers beziehungsweise Wählers ebenso verglichen werden. Man kann aber auch nur acht der Parteien zum Vergleich auswählen und muss dann wieder rumklicken, wenn man andere Vergleiche ziehen will. Alles eher halb gut. Der Wahl-O-Mat bietet dennoch eine Richtung für unentschlossene sich näher mit einer der vielen Parteien zu beschäftigen und sollte keinesfalls die letzte Anlaufstelle gewesen sein.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe gestern aus reiner Neugier, mal so einen Wahl-O-Mat ausprobiert und war hinterher ziemlich ernüchtert. Denn nach den 38 zu beantwortenden Fragen, wurden mir hinterher etwa 20 Parteien zur näheren Auswahl gestellt. Das hätte ich mir schon etwas präziser vorgestellt und mit so einem Ergebnis kann ich nicht viel anfangen und sehe das als keine Hilfe an.

Benutzeravatar

» Rosenhecke » Beiträge: 108 » Talkpoints: 39,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Und warum genau bist du skeptisch und zweifelst das Ergebnis an? Ich meine, da haben sich Wissenschaftler hin gesetzt und die Parteiprogramme gelesen und analysiert. Basierend auf dieser Analyse wurde dann festgelegt, welchen Standpunkt die Parteien zu den einzelnen Themen, die in diesen Fragen abgearbeitet werden, haben.

Willst du mir jetzt erzählen, dass du dich selber hinsetzt, alle Wahlprogramme durchliest und intellektuell besser in der Lage bist diese zu verstehen als Politikwissenschaftler? Oder geht es eher darum, dass du ein Ergebnis bekommen hast, das mit deinem Selbstbild nicht übereinstimmt?

Ich bezweifle jedenfalls nicht, dass diese Tests genauso funktionieren wie sie sollen, ich bezweifle nur, dass man aus einem Wahlprogramm wirklich viele Schlüsse auf die Arbeit einer Partei nach gewonnener Wahl ziehen kann. Ich habe schon zu oft erlebt, wie Wahlversprechen an der Realität gescheitert sind.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn ich mich ausnahmslos auf diese Wahl-o-Maten verlassen würde. Na Prost und Mahlzeit. Dann kommt die AFD, die NPD und manchmal auch die Linke usw. heraus. Im Leben verlasse ich mich darauf nicht, das wäre ja bekloppt. Es gibt unterschiedliche Themen, die mich interessieren und wenn es ums Thema "Abschieben, Flüchtlinge" & Co geht, dann wäre es die AFD unbestritten.

Doch gleichzeitig ist soziale Gerechtigkeit mir wichtig, wie es manchmal auch Sarah Wagenknecht sagt. Einiges vom Herrn Lindner kann ich auch nachvollziehen. Was jedoch nie zustande kam ist, dass ich die SPD, Grüne oder CSU wählen sollte. Das wurde mir nie gesagt und wenigstens darauf kann ich mich bei diesen Wahlhilfen im World Wide Web verlassen. Das wusste ich aber auch ohne, dass ich den Wahlomat usw nutzen muss.

Ich verlasse mich auf das, was mir persönlich wichtig ist. Ich habe die Wahlprogramme allesamt durchgelesen, die zur Verfügung waren und meine Entscheidung steht wie bei der NRW Wahl sowieso schon fest. Da rüttelt kein neuer Skandal etwas dran, wenn man nur im Ansatz realitätsnah denkt. Deswegen ist mir egal, was die Wahlomaten und andere Wahlhilfen im Web mir erzählen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^