Hattet ihr nach Beziehungsaus immer noch Aussprachen?
Eine Bekannte von mir ist seit kurzem Single, wobei ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hatte. Soweit ich weiß, haben sich die beiden seit dem Aus auch nicht mehr getroffen und es sieht für mich so aus, als würden die beiden gut mit der Trennung leben können. Allerdings hat der Partner, beziehungsweise Ex, meiner Bekannten ihr dennoch eine Aussprache vorgeschlagen und nun wollen sich die beiden in einigen Tagen in einem Café treffen, um noch einmal über alles zu reden. Dabei hat sie auch eingewilligt.
Ich kenne so eine Aussprache nach einer Trennung nun gar nicht und ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, was das bringen soll. Vor allem dann, wenn man ohnehin kein Interesse mehr daran hat, es noch einmal miteinander zu versuchen, bringt es ja auch nichts, die ganze Beziehung noch einmal Revue passieren zu lassen. Und an Freundschaften mit dem Ex wäre ich persönlich nun alles andere als interessiert. Von daher hatte ich noch nie eine richtige Aussprache nach einer Trennung.
Vielleicht wollen die beiden es aber wirklich mit einer Freundschaft versuchen, weshalb so eine Aussprache da vielleicht auch helfen kann. Möglicherweise wollen sie auch besprechen, wie es weiter gehen soll und wie sie sich nun gegenüber dem anderen verhalten sollen.
Hattet ihr nach einer Trennung immer noch einmal eine richtige Aussprache? Zu welchem Schluss seid ihr dabei gekommen?
Ich hatte noch nicht so viele Partner und ich hatte mit den Meisten immer eine Aussprache und wir verstehen uns bis heute gut. Nur mit einem Partner wollte ich keinen Kontakt mehr haben, da er aggressiv und konservativ war und die Beziehung auch nicht lange gedauert hat. Aber ansonsten bestehe ich nach dem Aus auf eine Aussprache und ich bin sehr hartnäckig, was das angeht.
Wenn er partout nicht möchte, dann ist das sein Problem. Ich bin aber der Meinung, dass man erwachsen genug sein sollte und sich nach dem Aus gemeinsam an einen Tisch setzen kann und mal in Ruhe diskutieren kann. Außer es liegen Sonderfälle vor, wie zum Beispiel der aggressive Ex-Freund. Mit meinem letzten Ex-Freund verstehe ich mich großartig. Es läuft nichts, aber wir verstehen uns menschlich einfach wunderbar und gerade solche Freundschaften sollte man nicht missen wollen, besonders wenn die Beziehung beinahe 10 Jahre dauerte.
Ich habe nur einen Ex Partner und mit dem ist alles unglücklich verlaufen. Ich hatte mich damals in seinen Arbeitskollegen und Kumpel verliebt und das kam nach der Trennung zu ihm raus. Betrogen habe ich ihn nie, aber er hat es von mir gedacht. Ich habe eine Aussprache versucht gehabt kurz nach der Trennung und nachdem er das mitbekommen hatte, aber da war seinerseits kein Interesse vorhanden und langfristig gesehen interessiert es mich auch nicht, was er von mir denkt.
Ich finde eine Aussprache schon gut, wenn man noch normal miteinander umgehen und zu tun haben möchte, aber wenn man weiß, dass man zukünftig nichts mehr miteinander zu tun haben möchte, macht das keinen Sinn.
Wieso nach einer Trennung nochmals eine Aussprache halten? Wenn die Trennung sauber vollzogen worden ist, dann ist dort bereits alles gesagt worden was auch gesagt werden muss. Warum sollte ich mich dann nochmals mit dem verflossenen Treffen und das ganze nochmals aufwärmen? Meine Trennungen sind immer entsprechend sauber verlaufen, dass ohnehin direkt klar war ob eine Freundschaft möglich wäre oder eben auch nicht.
Mit einigen meiner Ex Partnern treffe ich mich heute immer noch gelegentlich und möchte sie auch nicht missen. Aber wie gesagt, es kommt meiner Meinung nach eher darauf an, wie die Trennung vollzogen worden ist ob man noch eine Aussprache braucht oder auch nicht. Selbst wenn man hinterher mit der anderen Person nichts mehr zu tun haben möchte, ist es meiner Meinung nach einfach ein Zeichen von Anstand sich auf diese Weise vom alten Partner zu verabschieden und ihn nicht wie ein Stück Dreck in der Ecke liegen zu lassen.
Bisher war immer ich die, die sich getrennt hat. Und dummerweise kam die Trennung für den betroffenen Partner bis auf einen Fall immer aus heiterem Himmel. Entsprechend verletzt und getroffen waren diese Männer. Groß darüber reden, warum das jetzt so ist, das war in dem Moment nicht machbar.
Da ist zwar niemand ausgeflippt, ausfallend geworden oder gar gewalttätig, aber man merkte deutlich, die haben soeben den kompletten Boden unter den Füßen verloren. Das war es besser, das ganze so stehen zu lassen und den Jungs erst einmal Zeit zum Verarbeiten der Mitteilung zu geben.
Logischerweise entstand dann irgendwann bei den Herren ein gewisser Gesprächsbedarf. Denn wenn man selbst total glücklich und zufrieden war und schon die Hochzeitsglocken läuten hörte, dann ist es doch etwas irritierend, wenn der Partner oder eben die Partnerin die Beziehung gefühlt aus heiterem Himmel beendet. Ich hatte also durchaus Verständnis, wenn der Wunsch nach einer Aussprache und dem Warum an mich herangetragen worden ist. Das war ich den Männern dann schon schuldig, finde ich. Schließlich haben sie mir einmal viel bedeutet und deren Wohlergehen war nicht plötzlich komplett egal.
Eine Ausnahme gab es nur bei dem einen Partner, der sowieso stalkte und bis heute stalkt. Da war die Beziehung sichtbar kaputt und ihm war klar, warum ich gegangen bin. Eine Aussprache war also absolut unnötig und hätte ihm nichts gebracht. Ich hatte, da ich eben der war, der gegangen ist, logischerweise nie einen besonderen Redebedarf.
Solche Aussprachen hatte ich eigentlich nicht. Als sich mein erster Freund (na ja eigentlich zweiter, aber der erste wo es offiziell war) von mir getrennt hatte, da war mir nicht ganz klar, warum, das hatte er mir per SMS und dann per Mail geschrieben. Aber ich hatte danach nicht das Bedürfnis ihn nochmal zu sehen, das hat mir gereicht, das per Mail zu lesen, wo er die Trennung dann auch begründet hatte. Dann gab es Beziehungen, die so im Sande verlaufen sind, wo ich hinterher nochmal eine Mail geschrieben habe und erklärt habe, warum ich nicht mehr will und es gab auch Beziehungen, wo beiderseits klar war, dass das nichts wird.
Mit einem habe ich mich mal zu einer Aussprache getroffen, aber ich muss sagen, dass ich da gar nicht richtig Lust dazu hatte. Mir ging es eher darum, dass er mir gewisse Sachen wiedergibt, die ich noch bei ihm liegen hatte. Aber ansonsten war ich nur sauer auf ihn und mir hätte die Vorstellung, ihm was anzutun, besser gefallen, als mit ihm zu reden.
Mir ist auch unklar, was so eine Aussprache bringen soll. Ich wollte viele Ex-Partner nach der Trennung nicht mehr wiedersehen und hatte auch kein Interesse daran, irgendwas zu erklären. In vielen Fällen merkt man ja noch während der Beziehung, was da nicht klappt und dass es keinen Sinn hat. Oder wenn es immer wieder Streitigkeiten gibt, dann ist doch logisch, dass die Trennung irgendwann erfolgt, da muss man nicht groß die Gründe erklären.
Also ich denke, dass das ganz stark von Art und Dauer der Beziehung abhängt. Als ich noch jünger war, gab es da nicht zwangsläufig Aussprachen, da war es aber auch nicht unbedingt nötig. Die Frage ist halt auch von wem man sich trennt, von seinem Freund oder von seinem Partner/Lebensgefährten. Beziehungen ändern sich ja in der Regel wenn man älter wird, und dann trägt ein einziges lapidares Trennungsgespräch der Beziehung, die man oft jahrelang, vielleicht sogar über Jahrzehnte hatte, einfach nicht ausreichend Rechnung.
Ich habe gerade eine Trennung hinter mir, die ich vollzogen habe. Ich war mit meinem ehemaligen Lebensgefährten fünfeinhalb Jahre zusammen, davon haben wir viereinhalb Jahre zusammen gewohnt. Selbstverständlich gab es da mehrere Gespräche, denn eine solche Trennung ist keine einfache Sache, und sie hat mir auch im Vorfeld über mehrere Monate schlaflose Nächte bereitet. Und in solchen Fällen ist die Trennung auch nicht von heute auf morgen vollzogen, sondern man wohnt oft zumindest noch einige Wochen zusammen.
Von daher sage ich ganz klar ja, da gab es noch Aussprachen. Und ich denke auch, dass es vielleicht in ein paar Monaten, wenn das ganze weitgehend verarbeitet ist, nochmal ein Gespräch darüber geben wird um das aufzuarbeiten. Das ist nicht nur gut für das Seelenheil der Betroffenen, sondern es hilft einem auch dabei es bei einer späteren, neuen Beziehung besser hinzubekommen.
Ich hatte bisher nur eine Aussprache nach dem Ende einer Beziehung. Gut, das kann auch daran liegen, dass ich bisher kaum feste Beziehungen hatte. Da war es so, dass ich ins Ausland gegangen bin und zu dieser Zeit unserer Beziehungsstatus nicht endgültig geklärt war. Offiziell zusammen waren wir zwar nicht mehr, allerdings hat er sich offenbar nach meiner Rückkehr wieder ein Revival versprochen.
Da gab es natürlich noch einiges an Erklärungsbedarf, als ich wiederkam, obwohl wir eigentlich schon lange getrennt waren. Also trafen wir uns auf eine Aussprache. Würde ich aber eine gewöhnliche Trennung durchmachen, würde die Aussprache wohl gleichzeitig das Trennungsgespräch sein, sodass ich eine weitere Aussprache als überflüssig erachte.
Ich hatte noch keine größere Trennung, habe bei Freunden aber durchaus solche Aussprachen miterlebt und je nach dem finde ich sie auch ganz sinnvoll. Die Trennung einer Bekannten war abrupt und hart, sodass sie in den ersten Tagen auch kaum mit ihrem Ex reden konnte, da sie es nicht ertragen konnte ihn zu sehen und die Gespräche jedes mal hitzig und bitter waren. Nach ein paar Monaten standen sie noch halbwegs durch die Arbeit im Kontakt. Am Ende haben sie sich noch einmal zu einer Aussprache getroffen.
Für sie gab es Dinge, die sie noch loswerden wollte, ohne Streit und auf die sie im Nachhinein auch einen etwas anderen Blick hatte. Sie konnte nicht wirklich zum Abschluss kommen, wenn so viele Dinge ungesagt blieben. Sie meinte später, das Gespräch sei ihr nicht leicht gefallen, aber es sei nötig gewesen und habe der Trennung ein klein wenig Bitterkeit genommen, sodass sie danach zwar trotzdem bald den Kontakt abbrachen, aber sich wohl beide etwas erleichterter fühlten.
Wenn man also das Gefühl hat, es bringt etwas, beide dafür sind und man noch abschließende Worte hatte, warum nicht. Das hängt wohl von der Art der Beziehung und Trennung ab. Nach zwei Monaten gibt es da vielleicht nicht so viel zu sagen, nach mehren Jahren vielleicht schon.
Ich habe mich gerade von meinem Mann getrennt, was für ihn sehr überraschend kam. Ich bin die nächsten fünf Tage noch im Haus geblieben und wir haben sehr viel geredet. Es ist ja klar, dass er tausend Fragen hatte. Für mich war das zwar nicht schön, aber ihm hat das geholfen.
Seit ich ausgezogen bin, telefonieren wir alle paar Tage, weil er darum bittet. Wirklich bringen tut es nichts, weil ich ihm nichts Neues sagen kann. Aber ohne die Gespräche würde er sich ja nur stundenlang fragen, was ich wohl auf seine Fragen antworten würde.
Ich stand auch schon mal selber auf der anderen Seite einer so einseitigen Trennung und konnte da auch nicht gleich loslassen. Er war aber auch so nett, sich meinen Fragen zu stellen.
Wenn man sich allerdings einvernehmlich trennt und es nicht nur von einem Partner ausgeht, kann ich schon nachvollziehen, dass weniger Bedarf nach weiteren Gesprächen besteht. Ich finde es aber schön, wenn man sich noch ein Mal trifft und dann wirklich im Guten auseinander geht. Wenn das möglich ist.
Es kommt ja immer darauf an, wie die Trennung ablief und welche Gründe vorliegen. Das beste Beispiel ist hier schon genannt worden. Wenn der Ex-Partner aggressiv ist, würde ich den auch definitiv nicht wiedersehen wollen. Höchstens vielleicht nachdem er eine Therapie gemacht hat. Aber sicherlich nicht nach ein paar Tagen, mit der Angst, dass er wieder ausflippt.
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