Auf eigenen Wunsch das Krankenhaus verlassen?

vom 24.08.2017, 07:51 Uhr

Es gibt ja durchaus Patienten, die kaum ins Krankenhaus zu bekommen sind, wenn dies eben nötig ist. Auch wollen sie dann oft nicht lange da bleiben und so schnell wie möglich nach Hause. Aber wer liegt schon gerne im Krankenhaus? Aber manchmal ist das eben zwingend nötig.

Da gibt es dann sicherlich auch den ein oder anderen, der sich gegen den ärztlichen Rat stellt und sich auf eigenen Wunsch entlassen lässt. Das halte ich jedoch für sehr bedenklich, denn die meisten Ärzte werden sicherlich nicht aus Spaß anordnen, dass ein Patient noch nicht entlassen werden kann.

Habt ihr euch auch schon mal gegen den ärztlichen Rat frühzeitig selbst aus dem Krankenhaus entlassen? Ist das bei euch gut gegangen oder fandet ihr das im Nachhinein doch unvernünftig und würdet das so nicht noch einmal machen? Oder kennt ihr jemanden, der auf eigenen Wunsch gegangen ist und bei dies dann zu Komplikationen geführt hat? Könnt ihr durchaus nachvollziehen, dass ein Patient nicht länger dort bleiben möchte und sich eben selbst entlässt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es kommt immer darauf an, weshalb man im Krankenhaus liegt. Bei einer schwerwiegenden Erkrankung bzw. einer aufwändigeren Behandlung würde ich nicht auf eine Entlassung bestehen. Bei einer Therapie, die man genauso gut ambulant oder zu Hause durchführen kann, würde ich dagegen schon mit dem Gedanken spielen, das Krankenhaus auf eigenen Wunsch zu verlassen.

Gemacht habe ich das bereits einmal. Als Therapie waren damals zwei Mal täglich Infusionen mit Kochsalzlösung vorgesehen. Das kann ich in jeder Arztpraxis haben und muss dafür nicht 24 Stunden im Krankenhaus bleiben, bzw. sehe ich mich durchaus in der Lage, die Infusion selbst an den gelegten Zugang anzuschließen, so dass dafür nicht mal medizinisches Personal belästigt werden müsste. Meinetwegen kann man ja auch täglich den Zugang kontrollieren lassen, das rechtfertigt jedoch auch keinen stationären Aufenthalt.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das muss im Endeffekt jeder selbst wissen und ich denke, wenn das gesundheitliche Problem wirklich so gravierend wäre, dann würden sich die Ärzte auch dagegen sperren und man könnte sich gar nicht früher entlassen lassen, selbst wenn man wollte. Um es mal überspitzt zu formulieren: wenn jemand auf der Intensivstation oder in Quarantäne nach Hause will, dann wird man es höchstwahrscheinlich auch nicht genehmigen und wenn eine frühere Entlassung auf Wunsch das Patienten theoretisch möglich wäre, dann muss der Patient das selbst verantworten und trägt dafür die volle Verantwortung, wenn es dadurch zu Problemen kommen sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Du malst dir wahrscheinlich in deinem Kopf irgendwelche hochdramatischen Szenen aus Fernsehserien aus, in denen jemand mit frischer Operationsnarbe und Drainageschläuchen die Intensivstation verlässt, aber das wird in der Realität wohl kaum vorkommen.

In der Realität hat man meistens den intensiven Teil seiner Behandlung schon hinter sich und wird eh demnächst entlassen. Und dann spricht man seinen Wunsch auf eine vorzeitige Entlassung an und bespricht gemeinsam mit dem Personal wie es weiter geht. Das bedeutet in der Regel, dass man sich direkt bei seinem Hausarzt vorstellt und, dass dieser dann die weitere Behandlung wie zum Beispiel Verbandswechsel übernimmt.

Ich habe das schon gemacht und es war völlig undramatisch. Ich hatte ein Gespräch, in dem alle wichtigen Fragen geklärt wurden und dann durfte ich den obligatorischen Zettel unterschreiben und auf meinen Arztbrief warten.

Bereut habe ich überhaupt nichts. Ich habe mich Freitags entlassen, wäre am Montag darauf wahrscheinlich eh dran gewesen und am Wochenende passiert in der Klinik nicht viel. Ich habe zu Hause meine Medikamente genommen, die mir von der Schwester für die ersten Tage gerichtet wurden, und hatte am Montag einen Kontrolltermin in der Ambulanz. Der Rest wurde dann von meinem Hausarzt übernommen.

Bei hoch ansteckenden Krankheiten gibt es wahrscheinlich schon rechtliche Grundlagen um einen Menschen auch gegen seinen Willen einzusperren, aber in allen anderen Fällen braucht man eigentlich keine Genehmigung oder irgendwas in der Art. Die Ärzte können nur mit Argumenten versuchen den Patienten von seinem Entschluss abzubringen. Aber man ist ja als Patient nicht entmündigt und kann den Behandlungsvertrag einseitig aufheben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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