Mit Hilfe von Akupunktur Menstruation beeinflussen?

vom 21.08.2017, 06:40 Uhr

In meinem Umfeld ist das Thema "Akupunktur" zur Zeit ziemlich stark vertreten. So stellt sich heraus, dass immer mehr Menschen im Umfeld Erfahrungen damit gemacht haben bei den unterschiedlichsten Symptomen und Beschwerden Eine Freundin erzählte neulich, dass sie die Pille abgesetzt hätte und danach viele Monate lang keine Periode bekommen hätte. Ihr Frauenarzt hätte ihr schon zu einer Hormontherapie geraten, was sie aber nicht wollte. Schließlich ging sie zur Akupunktur.

Dort wäre es so gewesen, dass sie direkt nach dem nadeln ihre Periode bekommen hätte, was sie ziemlich erstaunt hätte. Mittlerweile hätte sie ihre Periode sehr regelmäßig und beschwerdefrei. Sie meint, dass die Akupunktur sogar bei Menstruationsbeschwerden wie Bauchschmerzen und Krämpfen helfen soll.

Mir erscheint diese Akupunktur ja schon fast suspekt zu sein. Ist das tatsächlich ein "Allheilmittel"? Ich sehe das eher kritisch, ich bin zwar neugierig, aber kritisch und skeptisch und kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich so einfach ist wie dargestellt. Seid ihr wegen eurer Menstruation schon zur Akupunktur gegangen und würdet ihr das empfehlen? Kann das tatsächlich helfen, nicht nur eine regelmäßige Periode zu bekommen, sondern auch Beschwerden zu milden oder ganz loszuwerden? Ist das nur Kopfsache oder steckt da mehr dahinter?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin auch immer skeptisch, wenn irgendeine alternative Behandlungsmethode oder Therapie als das Allheilmittel schlechthin angepriesen wird, welches nebenwirkungsfrei gegen alles hilft, und man mittlerweile das Gefühl bekommen muss, selber schuld zu sein, wenn man immer noch gestresst ist, Kopfweh hat, seine Tage bekommt oder was auch immer. In meinem Umfeld ist es allerdings eher Joga und Meditation als ausgerechnet Akupunktur.

Prinzipiell weise ich es nicht von der Hand, dass Akupunktur medizinisch sinnvoll sein kann. Nur weil ich nicht verstehe, wieso, muss es sich deswegen nicht gleich um Quacksalberei handeln. Bei Blutdrucksenkern und anderen Medikamenten zum Beispiel weiß ich als Laie auch nicht so genau, wie sie funktionieren, aber offensichtlich tun sie es.

Aber ich finde eben auch, dass man den Placebo-Effekt nicht unterschätzen soll, und der ist wissenschaftlich nachgewiesen. Wenn mir jemand mit ernster Miene ans Knie fasst und verspricht, dass davon mein Kreuzweh besser wird, kann das auch funktionieren. Außerdem habe ich auch oft den Eindruck, dass man aus dem zeitlichen Zusammentreffen auf Ursache und Wirkung schließt, und das muss auch wahrhaftig nicht immer stimmen.

Vielleicht hätte sich das gesundheitliche Problem auch so nach einer gewissen Zeit quasi von alleine gegeben, und die Akupunktur ist nur günstig damit zusammengefallen? Oder es hat schon gereicht, dass man während der Sitzungen still sitzen und sich entspannen muss, oder dass durch die Piekserei Endorphine freigesetzt werden. Das ist in meinen Augen alles wahrscheinlicher als dass Nadeln in der Haut die Hormonproduktion der Eierstöcke beeinflussen können. Von daher würde ich mich auch bei "Frauenproblemen" eher auf die Schulmedizin verlassen. Am Ende ist es etwas Ernstes, und ich verschwende nur Zeit mit dem esoterischen Drumherum.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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