Anderer Ablauf bei Reha für psychische Erkrankungen?

vom 22.08.2017, 07:56 Uhr

Eine Freundin war längere Zeit in einer Klinik, weil es ihr psychisch sehr schlecht ging. Nun soll sie bald in eine Reha fahren und hat schon etwas Bammel davor. Sie wird irgendwo nach Süddeutschland fahren müssen und dort 5 Wochen in einer Rehaklinik verbringen. Bisher weiß sie gar nicht, was auf sie zukommen wird. Allerdings vermutet sie, dass sie dort sicherlich Sport machen kann, da psychische Erkrankungen auch meist mit Sport behandelt werden.

Sie meint auch, dass sie bisher noch nie in einer Reha wegen einer psychischen Erkrankung war. Sie möchte auf jeden Fall ihre Yoga Sachen mitnehmen, da sie hofft, auch dort die Möglichkeit zu haben, dies weiter zu machen.

Wie läuft eine Reha bei einer psychischen Krankheit ab? Ist das nicht zumindest ähnlich, wie bei Menschen mit körperlichen Beschwerden? Worauf muss sich meine Freundin da einstellen? Wird sie dort auch Sport machen können? Welche Angebote gibt es da noch? Wird sie auch zusätzlich von Psychologen betreut? Oder gibt es normale Ärzte, die sich um die Reha-Patienten kümmern?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Eine Reha für psychische Erkrankungen ist natürlich anders, als wenn du einen Herzinfarkt hattest oder eine neue Hüfte bekommen hast. Es wird eine Reha sein mit Psychologen, Neurologen, Psychiater und eben Allgemeinmedizinern, die eben auf das Krankheitsbild eingehen und dich auch so behandeln, wie es deine Psyche verlangt. Der Körper ist doch in Ordnung. Die Psyche muss behandelt werden und da kann ein Internist oder ein Orthopäde nichts machen.

Es werden auch sportliche Maßnahmen angeboten werden. Aber bestimmt nicht so, wie man es zu hause macht. Da wird wahrscheinlich dann auch ein Psychologe anwesend sein oder den Sport zumindest genau bestimmen, was gemacht wird. Es kommt darauf an, welche psychische Erkrankung man genau hat.

Es werden meist auch, gerade in einer psychischen Reha, keine Einzelzimmer vergeben, sondern Doppelzimmer und meist kommen gegensätzliche Personen zusammen. Bei Essstörungen habe ich von einer Bekannten, die Bulimie hatte gehört, dass sie mit einer Patientin im Zimmer war, die an Adipositas gelitten hat. Warum fragt deine Freundin nicht den Arzt was auf sie zukommt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Sie weiß doch, in welche Kurklinik sie fährt. Dann googelt sie diese einfach und kann sich dort einen Überblick verschaffen über die angebotenen Behandlungsmethoden und Behandlungsmöglichkeiten. Weiterhin kann sie sich auch Bilder und manchmal sogar einen Clip auf Youtube anschauen. Sie muss sich auf gar nichts einstellen.

Sie möchte die Kur durchführen und ist bestrebt alle gebotenen Therapiemöglichkeiten zu absolvieren und erfolgreich abzuschließen. Das allein reicht völlig aus. Sportsachen sind prima, davon wird sie einige brauchen, auch Badesachen sind nicht verkehrt. Bequeme und legere Kleidung sind sicher auch sonst dort von Vorteil. Und wenn sie das dann alles eingepackt hat und ihre Einstellung zu der Rehamaßnahme positiv ist, dann genügt das doch.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Es werden auch sportliche Maßnahmen angeboten werden. Aber bestimmt nicht so, wie man es zu hause macht. Da wird wahrscheinlich dann auch ein Psychologe anwesend sein oder den Sport zumindest genau bestimmen, was gemacht wird. Es kommt darauf an, welche psychische Erkrankung man genau hat.

Das sehe ich genauso. Im Falle von Depressionen sagt man zum Beispiel, dass Bewegung und Sonnenlicht sehr hilfreich sein sollen. Da könnte ich mir dann vorstellen, dass man viel draußen wandern geht oder so, damit man diese Bewegung und das Sonnenlicht auch bekommt. Gerade in Süddeutschland würden sich ja Bergwanderungen durchaus anbieten, wobei es aber sicherlich auf die Kurklinik ankommt und jede da anders ist.

Ich kann mir aber schlecht vorstellen, dass deine Freundin da wirklich den ganzen Tag Yoga machen wird. Ich denke eher, dass das vorgeschrieben wird und sie da nicht viel Gestaltungsfreiraum bekommen wird. Sie ist schließlich da, um zu genesen und nicht um Urlaub zu machen und wenn man physisch krank ist, befolgt man normalerweise auch den Anweisungen des Arztes und macht nicht das was man will. Wenn dieser Bettruhe verordnet, macht man auch keine Bergwanderung und wenn man Medikamente einnehmen soll, dann lässt man die doch auch nicht weg.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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