Game of Thrones - mehr Sex und Blut als Handlung

Mein Partner und ich schauen sehr gerne die Folgen von Game of Thrones. Ich habe auch angefangen die Bücher zu lesen. Und mein Partner hört die Hörbücher. Nun warten wir schon darauf, dass im Dezember der vierte Staffel erscheint und wir sehen können, wie es weiter geht.

Ich habe auch immer mal wieder Bewertungen zu den Staffeln gesehen und mir ist aufgefallen, dass sich viele über den vielen Sex und das viele Blut vergießen in den Folgen aufregen. Ich fand auch, dass viele Sexszenen gerade in den ersten Staffeln vorkommen und blutig sind die Geschichten natürlich auch. Mich stört es aber nicht so sehr, da ich doch eher auf die Handlung gespannt bin und wissen möchte, wie die Geschichten eben ausgehen.

Ich finde auch, dass man sich nach einiger Zeit an die Nacktszenen gewöhnt. Nun sagte mir ein bekannter, dass er die Bücher nicht weiter lesen würde, weil immer mehr Sex und Blut darin vorkommen würde. Ich bin noch bei den ersten Büchern und wir haben wie gesagt, gerade die dritte Staffel geschaut. Findet ihr auch, dass in Game of Thrones zu viel Sex und zu viel Blut vorkommt? Ich habe da schon schlimmere Filme gesehen und nicht weiter geschaut, weil sie mir eben zu heftig waren.

Ich bin bekennender Fan der Buchreihe mit dem Titel "A Song of Ice and Fire". Die darauf basierende HBO-Fernsehserie finde ich ebenfalls sehr gelungen, aber die Bücher gefallen mir besser. Ich mag es einfach lieber, mir die Charaktere selbst vorzustellen und erfreue mich an den komplexen und verflochtenen Handlungssträngen, die das Medium Film schon aus Zeitgründen kürzen oder weglassen muss.

Game of Thrones spielt in der gesellschaftlichen Oberschicht einer Mittelalter-Fantasy-Welt, in der klassische Moralvorstellungen nur bedingt eine Rolle spielen und die Religion vor allem als Mittel zum Zweck dient. Die Figuren sind so "highborn", dass sie buchstäblich tun können, was sie wollen und in ihren Machtkämpfen auch über Leichen gehen. Wenn man sich als Vergleich beispielsweise die Rosenkriege im mittelalterlichen England oder die italienische Halbinsel zur Zeit der Renaissance anschaut, ist das fiktive Blutvergießen in Game of Thrones gar nicht so weit hergeholt.

Mit dem Sex ist es ähnlich: Der Geschlechtstrieb stellt meines Erachtens eine wichtige Triebfeder für das menschliche Verhalten dar, und wird in diesem Fall auch eingesetzt, um die Motivationen und die charakterliche Entwicklung der Figuren darzustellen. Dieser Sachverhalt wird meiner Meinung nach in "familienfreundlicheren" Serien und Buchreihen schlicht geleugnet und heruntergespielt, um eine größere Zielgruppe zu erreichen. Deshalb bin ich eigentlich nicht der Meinung, dass in Game of Thrones zu viel Sex und Gewalt vorkommt.

Wie bereits in einigen anderen Beiträgen geschrieben, bin ich ebenfalls ein sehr großer Fan der Serie Game of Thrones. Ich habe alle Staffeln soweit es geht gesehen und die Hörbücher habe ich ebenfalls durch. Ob Sex und Blut da jetzt textuell beschrieben wird oder visuell gezeigt wird, macht für den ein oder anderen vielleicht einen Unterschied, für mich nicht wirklich, weil es zur Serie dazu gehört.

Jetzt war es in den ersten Staffeln tatsächlich recht häufig der Fall, dass blutige Schlachten gezeigt wurden oder ausschweifende Erotikszenen, aber das ist ja nicht umsonst erst ab 18 Jahren freigegeben. Mir ist aber aufgefallen, dass das in den letzten Staffeln irgendwie abgenommen hat. Ich hatte sogar das Gefühl, dass in den letzten Schlachten weniger Blut geflossen ist, zumindest Kunstblut spritzte nicht so oft durch die Gegend. Ob das ist, weil die Mache r es etwas ruhiger angehen lassen wollten oder das unnötig Geld kostet oder warum auch immer, ist mir nicht bekannt.

Generell kann ich aber für mich sagen, dass ich es nicht als zu viel empfinde. Eher wird Sex und Gewalt in anderen Serien nur heruntergespielt oder generell geleugnet, was sie für mich unglaubwürdiger und uninteressanter machen.

Game of Thrones leider weder unter zu viel Sex noch unter zu viel Blut. Das lässt sich wahrscheinlich schon prozentual beweisen, wenn man die Sexszenen in Relation zur gesamten Spielzeit setzt. Das viele Blut finde ich zudem eher realistisch und passt zu der brutalen Welt, die George R. R. Marin nun einmal geschaffen hat. Wer die Serie konsequent verfolgt, dem dürfte zudem auch aufgefallen sein, dass es inzwischen deutlich weniger Sexszenen als früher gibt.

Zudem zeichnet sich doch gerade Das Lied von Eis und Feuer mit seiner tollen und komplexen Handlung aus. Dialoge zwischen Varys und Kleinfinger sind doch beispielsweise einfach nur genial und geben der Handlung die nötige Tiefe, um ein wahres Meisterwerk werden zu können.

Also ich muss schon sagen, dass mir das zu Beginn dieser Serie in der ersten und zweiten Staffel schon sehr aufgefallen ist, dass da ziemlich viel Sex vorkommt. Aber wie schon gesagt wurde, spielt ja Sex im wirklichen Leben auch eine große Rolle, deshalb darf es doch ruhig gezeigt werden.

Und dass hier viel Blut vergossen wird macht die Serie auch sehr spannend und für mich auch realistisch. Was soll man mit so Serien, wo immer alles beschönigt oder gar heraus geschnitten wird, damit die Kinder oder Jugendlichen sie mit schauen können, weil die Altersbeschränkung herunter gesetzt wird?

Also mir gefällt die Serie sehr gut ich muss aber leider sagen, dass ich jetzt schon lange nicht mehr dazu gekommen bin, sie mir anzusehen. Keine Ahnung, ob ich überhaupt noch mit kommen würde. Momentan habe ich meine Prioritäten einfach anders gesetzt als mir abendlich oder wöchentlich eine Serie anzusehen.

Mein erster Kontakt zu dieser Serie war leider ein wenig durch das Vorurteil, dass ach so viel Sex und Gewalt vorkommen würde, überschattet. Wahrscheinlich habe ich es damals auch tatsächlich so wahrgenommen, was wohl einer der Gründe war, warum ich den ersten Watch nach der Hälfte der ersten Staffel auch abgebrochen habe, da ich mich mit der Serie nicht wirklich anfreunden konnte. Irgendwie habe ich mir ausgemalt, dass ich jetzt sechs Staffeln lang nichts anderes als Vergewaltigungen und Köpfungen zu sehen bekommen würde, und darauf hatte ich dann keine großartige Lust.

Kurz vor dem Release der neuen 7. Staffel habe ich mit meinem Freund, der die Serie schon kannte, aber nochmal einen Anlauf gewagt, und diesmal habe ich mich komplett von allem, was ich schon gehört und gesehen hatte, distanziert. So habe ich dann doch festgestellt, dass die Reihe eine extrem spannende und vielschichtige Handlung, großartig ausgearbeitete Charaktere und viel Potential für Konflikte und Überraschungen auf allen Ebenen bietet, und dass es eben bei weitem nicht nur um Körperliches und Blut geht.

Ja, in den ersten Staffeln gab es vielleicht etwas viel nackte Haut, aber da spielte der Stamm der Dothraki auch noch eine tragende Rolle, und das sind nun mal "Wilde", die eine andere Einstellung zum Geschlechtsakt vertreten als das "zivilisierte" Volk. Daher habe ich diese Darstellungen retrospektiv nun mal als Teil der Authentizität dieser Figuren gesehen. Im Laufe der Serie hat sich das aber meiner Meinung nach auf ein Maß reduziert, das so auch durchaus in anderen Serien zu finden ist und mich damit nicht mehr unbedingt stört.

Was die Schlachten und die vielen Tode angeht, so ist eben der Krieg zwischen verschiedenen Fraktionen um die Vorherrschaft in einer fiktiven Welt nach wie vor das zentrale Thema, und damals wurden solche Kämpfe nun mal noch von Angesicht zu Angesicht mit Schwert, Pfeil und Bogen ausgetragen und nicht via Skype-Telekonferenz über 500 km Entfernung an einem Bürotisch mit Kaffee und Snacks. Was erwartet man also? Ich finde, man muss das alles relativ sehen und der Serie als ganzes eine Chance geben.