Medikamente für den Menschen auch für manche Tiere geeignet?
Meine Tante hat einen größeren Mischlingshund, der am Wochenende Durchfall hatte. Es war sehr schlimm und kein Tierarzt in der Nähe hatte geöffnet. So ist meine Tante dann in die Apotheke und hat der Apothekerin geschildert was los ist und sie bekam dann für den Hund "Immodium akut". Das ist eigentlich ein Medikament für den Menschen und die Apothekerin meinte, dass es eine Sache der Dosierung ist. Meine Tante hat dem Hund das dann einmal gegeben und es hat wirklich geholfen.
Nun fragt meine Tante sich, warum es für Tiere eigentlich andere Medikamente gibt als für den Menschen, wenn die Tiere doch das gleiche einnehmen können, nur in einer geringeren Dosis. Habt ihr euren Tieren auch schon Medikamente für den Menschen gegeben? Welche Medikamente waren es und habt ihr euch in der Apotheke oder beim Tierarzt beraten lassen?
Natürlich werden in der Tiermedizin viele Wirkstoffe eingesetzt, die auch in der Humanmedizin verbreitet sind. Für manche Probleme gibt es gar keine Produkte für Tiere. Nur muss man eben wissen, was man umwidmen kann und was nicht geht.
Die nächste Frage ist dann die Dosierung. Die kann deutlich von der gewohnten Menge abweichen. Es kommt schließlich auch auf die Tierart an. Ohne fachliche Hilfe sollte man die Finger davon lassen. Ein gutes Beispiel ist das altehrwürdige Aspirin bei Hunden.
Das verursacht bei Hunden in therapeutisch angemessener Dosierung nicht nur eine Linderung von Schmerzen, es führt auch zu starken Blutungen in Magen und Darm. Das kann man unter ständiger Überwachung als letzte Möglichkeit wählen. Ansonsten gibt es viel sicherere Schmerzmittel für Hunde, die die weniger und weniger schwerwiegende Nebenwirkungen haben.
Wir hatten früher Insulin aus dem Humanbereich, weil es keines für Hunde und Katzen gab. Heute gibt es ein Produkt. Kommt ein Tier damit nicht zurecht, muss man immer noch umwidmen. Auch viele Augentropfen und Tabletten gegen grünen Star sind eigentlich für Menschen gedacht. Auch bei der Wundversorgung und in der Zahnmedizin greift man häufig auf Produkte für Menschen zurück.
Ich denke, dass es durchaus manche Sachen gibt, die man sowohl bei Menschen als auch bei Tier anwenden kann. Dies wird allerdings nicht bei allen Medikamenten der Fall sein, wahrscheinlich auch aufgrund der Dosierung. Überleg doch mal, wie viele Kapseln du, wenn du als Mensch 1 bis 2 Stück davon nimmst, du zum Beispiel in ein Pferd werfen müsstest, damit es die gleiche Wirkung zeigt?
Des Weiteren denke ich, dass auch die verschiedenen Hilfsstoffe und Botenstoffe, die in den Arzneimitteln enthalten sind, dabei eine große Rolle spielen, da sie auf den menschlichen Organismus, der anders funktioniert als der von unterschiedlichen Tieren, anders wirken. Außerdem sind verschiedene Inhaltsstoffe vor allem in der Fleischindustrie, wenn es um die Schlachtung geht (auch bei Pferden) nicht genehmigt, wenn das Fleisch später für den Verzehr bestimmt sein soll.
Bei uns Menschen ist es ja "egal", da uns ja keiner mehr essen möchte. Wenn man daran denkt, dass die Kuh, das Pferd oder ein anderes Tier später auf dem Teller landen sollen, dann sieht es doch schon anders aus und man möchte nicht, dass die Tiere mit allen möglichen Medikamenten zugepumpt wurden.
Ich habe immer Angst, dass unser Hund mal nach einer Biene schnappt und diese dann in den Hals sticht. Das kann ja wirklich sehr gefährlich sein. Als Imker haben wir natürlich viel mit Bienen zu tun und obwohl wir unserem Hund beigebracht haben, dass er Abstand halten muss und niemals nach Bienen schnappen darf, lässt es sich nicht ganz vermeiden.
Als dann bei mir eine Bienengiftallergie diagnostiziert wurde und ich Notfallmedikamente bekam, habe ich sofort den Tierarzt gefragt, ob ich die auch für meinen Hund anwenden könnte. Er hat umgehend ja gesagt. Er wollte nicht mal wissen, was es genau ist. Ich solle einfach die Dosis halbieren.
Um ehrlich zu sein, im Notfall hätte ich es auch ohne diese Rücksprache gemacht. Gerade bei einem Bienenstich in den Hals muss es ja wirklich schnell gehen. Bei anderen Sachen hat man noch Zeit, beispielsweise in einer Tierklinik anzurufen. Und das sollte man dann auch tun. Alle anderen Säugetiere sind uns zwar in vielem ähnlich, aber es gibt eben auch große Unterschiede in manchen Bereichen.
Ein paar solcher Medikamente kenne ich auch. Als mein Meerschweinchen eine Schilddrüsenunterfunktion hatte bekam es ein Humanmedikament, weil es keine Schilddrüsenmedikamente für Kleintiere gibt. Gleiches hatte ich bei einem Kaninchen mit Herzinsuffizienz auch.
Als mein Hund Epilepsie hatte bekam er auch ganz normal Valium und Phentobarbital, da die eigentlichen Hunde-Medikamente nicht gut genug waren.
Ich habe auch schon einige Medikamente aus der Humanmedizin für meine Tiere verordnet bekommen. Das finde ich ganz normal und denke, dass man eben nicht so eine große Bandbreite an Medikamenten für die tierischen Patienten hat. Wichtig ist ja nur, dass die Dosierung auf das Tier abgestimmt wird und man nicht irgendwas seinem Tier verabreicht, was man gerade zu Hause in der Hausapotheke hat. Das sollte schon vorher mit einem Tierarzt besprochen werden. Einfach etwas geben, weil es dem Menschen ja auch geholfen hat, ist da unter Umständen sehr gefährlich für das Tier.
Ich hatte einmal einen wunderschönen Cocker Spaniel. Der betätigte sich auf Spaziergängen liebend gern als Staubsauger. Und wenn dann die unreifen Pflaumen auf unseren Spazierwegen von den Bäumen fielen, konnte ich oft gar nicht so schnell schauen, wie der sich mit denen den Bauch vollschlug. Die kamen natürlich auch ziemlich schnell wieder raus. Er bekam also ständig Durchfall von denen.
Ziemlich ratlos, wandte ich mich mit diesem Problem an einen Nachbarn, der auch einen Hund hatte. Der empfahl mir Perenterol. Dieses Medikament ist ja auch für Kinder sehr gut geeignet und enthält Hefe. Gefräßig wie der Hund war, nahm er das Medikament auch gut ein und es wirkte schnell und zuverlässig. Seit dem hatte ich immer einen kleinen Vorrat von diesem Mittel daheim.
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