Links-Rechts-Schwäche als Erwachsener in den Griff bekommen

vom 09.08.2017, 12:27 Uhr

Kinder haben ja oft bei der Erlernung von Links und Rechts eine Schwäche und verwechseln die Seiten. Da kann man dann irgendwie die Handschuhe, Schuhe und auf an den Händen ein Zeichen machen.

Bei Erwachsenen ist das dann nicht mehr so einfach und keiner will ja mit einem R oder L auf den Händen herum laufen. Wenn nun aber ein Erwachsener eine derartige Schwäche hat, wie kann man das in den Griff bekommen? Braucht dies eine Therapie oder ist dies oft aussichtslos? Habt ihr als Erwachsener das erst richtig erlernt? Woher kommt das bei Erwachsenen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Dass wir rechts und links gerne mal verwechseln, oben und unten aber nicht, liegt daran, dass rechts und links kulturelle Konstrukte sind. Eigentlich haben wir von Geburt an einen Kompass im Kopf. Die meisten Völker kennen rechts und links gar nicht, sie orientieren sich an Himmelsrichtungen.

Ein gutes Beispiel ist der Bürgerkrieg in den USA. Die Rekruten bekamen das Marschieren einfach nicht hin. Die einen nahmen den falschen Fuß, die anderen zögerten, und es ging einfach nicht gut. Abhilfe schaffte damals neue Begriffe. Es gab den Hayfoot und den Strawfoot und schon bekamen die Soldaten das hin.

Es liegt uns einfach nicht, dass wir uns egozentrisch orientieren sollen. Von Natur aus orientieren wir uns allozentrisch, also wir richten uns nach der Umwelt, wenn man uns lässt. Kinder machen das noch so, erst Erwachsene verinnerlichen unsere Richtungskultur und denken egozentrisch bei der Orientierung.

Die Unterscheidung nach rechts und links ist eine reine Lernleistung. Oben und unten kennen wir dagegen automatisch, wir müssen nur die Worte dafür lernen. Und deshalb muss man das wirklich lernen wir Vokabeln. Und das kann mancher besser als ein anderer.

Außerdem kann beim Lernen viel daneben gehen. Ich musste beispielsweise im Grundschulalter komplett umlernen. Ich bin Linkshänder und ich bin nicht umerzogen. Aber meine Tagesmutter hat mir die ganzen Jahre erzählt, dass die Hand, die ich immer zuerst nehme, die rechte ist. Für mich war also viele Jahre links rechts. Denn niemand hat daran gedacht, mal zu gucken, welche Hand ich nehme. Linkshänder gab es in Muttis Universum nicht. Ich überlege selbst heute noch manchmal. :lol:

Abhilfe schafft nur Übung, dazu kann man sich wertvolle Hinweise merken. Im Straßenverkehr ist es einfach, weil man beim Linksabbiegen den Gegenverkehr kreuzt. Beim Reiten geht die rechte Hand mit dem Uhrzeigersinn, das rettet die Quadrille. Und wenn alle Stricke reißen, schaut man halt auf die Handrücken und spreizt den Daumen ab. Links entsteht ein L. :D

» cooper75 » Beiträge: 13375 » Talkpoints: 509,11 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich denke auch, dass man es einfach lernen muss und wenn man das aus irgendeinem Grund schon als Kind nicht richtig kann, dann setzt es sich eben im Erwachsenenleben so fort. Ich habe eine Freundin, die durch dieses Problem richtig Probleme in der Fahrschule hatte. Aber gerade dabei hat sie es dann auch gelernt und mittlerweile hat sie das Problem überhaupt nicht mehr, dass sie links und rechts verwechselt. Somit ist es durch Übung dann schon noch erlernbar, auch wenn man schon erwachsen ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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