Habt ihr schon mal Urlaub wegen Mangel abgebrochen?

Auftretende Mängel am Urlaubshotel oder wegen zugesagter und nicht eingehaltener Leistungen, sind ja leider keine Seltenheit und mitunter kommt es ja wohl auch vor, dass Urlauber kurzerhand ihren Urlaub abbrechen und wieder abreisen. Ist euch denn so etwas schon mal passiert und habt ihr schon mal euren Urlaub wegen eines Mangels abgebrochen? Was war denn der Grund dafür und was habt ihr denn im Nachhinein unternommen?

Also, da ich eigentlich immer campen gehe, ist mir so etwas noch nicht passiert. Ich habe lediglich den Campingplatz gewechselt, da er nicht der Beschreibung auf der Webseite entsprach. Falls ein Reiseveranstalter, nicht die vereinbarten Leistung erfüllt, würde ich mich sofort beschweren!

Da wir in die Türkei flogen und das auch noch mit einem Kleinkind, konnten wir unseren Urlaub nicht einfach so abbrechen. Es war 2003 und vor einem Monat war der Irakkrieg ausgebrochen. Die Türkei grenzt ja bekanntlich auch an den Irak. Und es war damals nicht ganz sicher, ob der Urlaub überhaupt stattfinden kann. Es klappte aber alles gut und wir konnten reisen. Sogar ohne irgendwelche Turbulenzen und Verschiebungen. Ganz im Gegenteil zu anderen Reisenden, die erst einmal nach Zypern geflogen wurden. Die armen Reisenden waren nach ihrer Ankunft in ihrem eigentlichen Zielhotel mit den Nerven völlig am Ende. Wir hatten uns diesmal eine Fünf-Sterne-Hotel gegönnt, das sollte einmal etwas besonderes sein.

Das wurde es ja dann letzten Endes auch. Wir hatten explizit eine Anlage mit Kinderclub gewählt und auch mit Animation. Auch war es uns wichtig, dass es für alle Kinder jeden Tag ein Eis gab. Unsere Kleine liebte nämlich Eis. Für ein Hotel mit fünf Sternen war das Zimmer echt sehr klein. Alles war total verbaut und wir schauten in den Hinterhof eines anderen Hotels. Dort lief tagaus tagein die Lüftung/Klimaanlage und der Lärm war entsprechend. Das reichte den Verantwortlichen aber nicht, und um die Urlauber zusätzlich zu belästigen, ließ man täglich 4 Uhr den Müll lautstark abtransportieren. Das Essen war gerade mal mittelprächtig, wir haben im 3-Sterne-Hotel in der Türkei schon besser gegessen. Am nächsten Tag nach der Ankunft schauten wir uns den Kinderklub an. Der war eine einzige Katastrophe, weil noch gar nicht wieder aufgebaut, geschweige denn eröffnet.

Wir machten ein Fass auf und suchten uns noch andere Verbündete mit kleinen Kindern. In dem Fall waren es holländische Gäste. Die nahmen absolut kein Blatt vor dem Mund und man konnte sie diesbezüglich mit den deutschen Gästen nicht vergleichen. Aufgrund unserer Initiative und Beschwerden wurde der Kinderklub nun ziemlich schnell hergerichtet. In Russland mussten wohl inzwischen auch Ferien sein. Es kamen scharenweise russische Touristen herbeigeströmt, die alle eigene kleine Büffets auf ihren Tischen errichteten, aber nur einen Bruchteil davon verzehrten. Das nachmittägliche und versprochene Eis für die Kinder gab es in der ersten Woche einfach mal nicht.

Die Kleine sagte an der Bar, dass sie bitte ein Eis möchte. Der Barmann sagte einfach, es sei zu kalt für Eis und daher gäbe es keins. Das war gelinde gesagt eine Frechheit. Den Russen sagte das Hotel aber sehr zu und sie betranken sich und waren immer lustig. Nachts besuchten sie Diskotheken und ließen nach zwei Uhr alle schon schlafenden Gäste an ihrer Heimkehr teilhaben. Wir "stürzten" uns natürlich auf unseren Vertreter für den Reiseveranstalter. Ok, er tat uns leid, wie es nur so von allen Seiten auf ihn einprasselte. Aber das war nun mal sein Job. Wir waren ja aber letzen Endes höflich zu ihm. Ihn zu beschimpfen, wäre nicht unser Stil gewesen.

Nach einer Woche gab es dann auch endlich Eis für die Kinder. Von Hotelgästen wurde mir gesagt, dass es wenn man in der Vorsaison reist nur selbstverständlich ist, wenn noch nicht alles klappt und noch nicht alle versprochenen Einrichtungen vorhanden wären. Meine Freundin sagte mir später aber daheim, dass das keinesfalls so wäre, da ja Hotels schließlich darauf bedacht werden, immer ausreichend Gäste zu haben. Letzten Endes haben wir zu Hause dann nichts mehr gegen den Veranstalter unternommen. Bis auf die Mängel war der Urlaub schließlich schön und wir machten das beste daraus.

Ganz klar nein, weil ich schlichtweg noch nie in der Situation war, das ich in einem Hotel war, was auch nur annähernd eine Reklamation oder Beanstandung nötig gemacht hätte. Das bedeutet aber im Gegenzug auch nicht, dass ich immer nur in High-Class Hotels bin. Eher schaue ich nach Empfehlungen, egal ob im Internet oder auch über Freunde oder früher auch vom Reisebüro und da habe ich bisher immer wirklich Glück gehabt.

Wenn es etwas einmal zu beanstanden gab, dann waren das eher Kleinigkeiten, die dann vom Hotel sofort behoben wurden. So ließ sich einmal mitten in der Nacht die Zimmertür nicht mehr aufschließen, wir haben an der Rezeption Bescheid gegeben und innerhalb von 30 Minuten war jemand vor Ort, der das ganze Problem gelöst und wieder in Ordnung gebracht hat. So etwas gehört für mich zu Kleinigkeiten und kann immer mal passieren.

Auch hatte ich in einem Hotel schon einmal einen etwas höheren Russenanteil, die sich ähnlich benommen haben wie von Quasselfee beschrieben, insbesondere beim Essen, da waren die Kellner aber immer sehr hinterher, das nach Möglichkeit zu unterbinden und das Hotel hat bei der Zimmerverteilung im Endeffekt schon darauf geachtet, das diese alle im selben Gebäudetrakt untergebracht waren, so gab es dann auch keine Lärmbelästigung. Tagsüber am Strand oder ähnlichem ging die Anzahl aber zum Glück noch gut unter zwischen all den Nationalitäten, da der Anteil nicht die Überzahlt war.

Im letzten Urlaub hatte man mir ein Zimmer gegeben, das leider direkt über der Küche lag und ich so die Küchengerüche bei geöffnetem Fenster im Zimmer hatte, aber das war auch kein Problem. Ich habe kurz an der Rezeption Bescheid gegeben und hatte innerhalb von 1 Stunde ein neues Zimmer, dann sogar mit seitlichem Meerblick. Da das Hotel zu dem Zeitpunkt aber eh nicht voll ausgebucht war, wusste ich, dass ich ohne Probleme ein anderes Zimmer bekommen würde.

Ehrlich gesagt wäre ein kompletter Abbruch auch gar nicht so einfach, da ich selten mit dem Auto oder der Bahn in Urlaub fahre. Würde also bedeuten, bei einem Abbruch müsste ich mir dann ja auch noch zusätzlich einen anderen Flug suchen und wahrscheinlich für diesen erstmal in Vorkasse treten. Da würde ich schon deutlich abwägen, ob ich mit den Unannehmlichkeiten zu recht käme, ob ein Beschweren vor Ort etwas bringt, eventuell auch mit einem Hotelwechsel verbunden, diese beiden Optionen wären da erstmal meine erste Wahl und das würde ich auch definitiv in Angriff nehme oder ob ich wirklich den Urlaub abbreche, noch mal Geld in die Hand nehme und dann im Nachhinein versuche alles zurück zu bekommen und dafür einen langen Rechtsstreit in Kauf zu nehmen.