Wie oft hintereinander Person um Gefallen bitten?

Eine Bekannte wurde nun das dritte Wochenende in Folge gebeten, die Tiere von einer Freundin zu versorgen. Diese ist die Wochenenden dann immer verreist. Meine Bekannte wurde dann wohl heute wieder gefragt, ob sie die Tiere nochmals versorgen dürfte. Sie hat die Anfrage über WhatsApp erhalten.

Sie meint, dass ihr an Stelle ihrer Freundin doch langsam peinlich oder unangenehm wäre, so oft hintereinander jemanden um einen Gefallen zu bitten. Ich glaube, dass ich das selbst auch nicht tun würde und mir dabei einfach irgendwie blöd vorkommen würde. Meine Bekannte hätte ja auch ablehnen können, aber sie meint, dass sie das schon macht. Es eben nur selbst für sie nicht in Frage käme, jemanden so oft nacheinander um etwas zu bitten.

Wie oft hintereinander würdet ihr jemanden um einen Gefallen bitten? Fändet ihr das irgendwann dreist? Würdet ihr das davon abhängig machen, um was es sich dabei handelt und wie wichtig dieser Gefallen für euch ist? Würdet ihr euch dabei irgendwann doof vorkommen oder meint ihr, dass die Person ja auch ablehnen könnte, wenn sie um einen Gefallen gebeten wird?

Wenn die Bekannte das gern übernimmt, wird sie von der Freundin wahrscheinlich immer ausgenutzt werden. Das wird solange gut gehen, bis die Bekannte ihrer Freundin Grenzen setzt. Vorher wird alles im alten Trott weiterlaufen. Wenn man Tiere hat, hat man Verantwortung und dieser sollte man sich stellen und sie auch übernehmen.

Zu einer Freundin hat man ja ein gutes Verhältnis. Dann wird es sicher etwas bringen, wenn die Bekannte mal mit ihrer Freundin redet und ihr klar macht, dass das was sie da gerade veranstaltet, wohl keine Dauerlösung sein kann. Auch sollte darüber gesprochen werden, ob sie die Tiere nicht zu verantwortungsvollen Menschen geben sollte. Es kommt nicht darauf an, wie oft man eine Person um einen Gefallen bittet, sondern wozu man sie heranziehen will.

Soll sie nur jeden Morgen die Zeitung aus dem Briefkasten holen, ist das wohl kaum ein Umstand falls sie ganz in der Nähe wohnt. Aber immer und immer wieder fremde Tiere zu versorgen, ist keine Kleinigkeit. Und man übernimmt ja auch Verantwortung und ist froh, die dann auch wieder loszuwerden.

Das ganze dann auch noch per WhatsApp zu tätigen, ist schon ziemlich frech. Würde mir das zum zweiten Mal passieren, käme ich angemeldet mit Kaffee und Kuchen und einem Blumenstrauß vorbei. Das wären meine Tiere mir auf jeden Fall wert.

Erstmal ist keiner gezwungen auch immer ja zu sagen. Die Person, die auf die Tiere aufpassen soll kann genauso mal sagen, dass sie was vor hat und die Person scheint ja auch erwachsen zu sein und wissen, was sie macht. Also würde ich mich da überhaut nicht groß einmischen.

Wenn diese Person gebeten wird zu helfen und sie gerne hilft, dann soll sie es doch machen. Wenn es ihr zu viel wird, wird sie erwachsen genug sein um eben auch mal nein sagen zu können und wenn sie das nicht kann, muss sie es lernen. Übers "nein-sagen" lernen gibt es ja schon einige Beiträge und Themen hier.

Sicher ist es vielleicht irgendwann mal auch unangenehm, dann immer zu fragen, wenn man immer wieder jemanden für die Tiere braucht, der eben aufpasst. Vielleicht ist das bei deiner Bekannten nicht so rübergekommen, dass es ihrer Freundin unangenehm war. Allerdings ist das in einer schriftlichen Nachricht dann auch nicht immer leicht, so etwas auszudrücken.

Vielleicht war es der Freundin aber auch gar nicht unangenehm, sondern sie nahm einfach an, dass das schon klar geht und dass das so passt, weil ihre Freundin das ja immer gerne gemacht hat. Ich muss sagen, dass ich mir schon etwas komisch dabei vorkommen würde, wenn ich immer wieder eine Person um einen Gefallen bitte.

Das wäre mir dann schon unangenehm und das würde ich dann auch sagen, wenn ich dann sage, dass ich schon wieder eine Bitte habe. Aber ich sehe es dann auch so, dass zu einem Gefallen ja immer zwei gehören und dass die Person, die ich um einen Gefallen bitte, ja auch nein sagen kann. Das ist ja dann auch in Ordnung. Wenn ich irgendwie das Gefühl hätte, dass ich ausgenutzt werde, dann würde ich das auch immer machen.

Ich sehe da eigentlich gar kein Problem darin, auch mehrfach in Folge dieselbe Person um einen Gefallen zu bitten, zumindest, wenn ich mit der entsprechenden Person auch befreundet bin. Bei Fremden bin ich da generell schüchtern und frage selbst das erste Mal nur ungern um Hilfe, aber Freunde?

Wir hatten nun auch nie die Situation, mehrfach auf die Tiere der jeweils anderen aufpassen zu müssen, aber dafür "halfen" wir in schulischen Dingen einander ständig. Wenn halt eine beispielsweise mal wieder die Hausaufgaben vergessen hatte... Aber auch bei den "legaleren" Teilen des Schullebens hatten wir eben verschiedene Dinge, in denen wir gut waren. Ich habe da kein Problem mit gesehen, mal nach Vokabeln oder etwas Hilfe bei einer Matheaufgabe gefragt zu werden, dagegen wurden mir auch die Formeln gegeben, die ich mal nicht im Kopf hatte.

Aber selbst bei größeren Sachen finde ich, dass man unter Freunden durchaus mal fragen kann. Denn, wie andere schon sagten, man kann ja auch nein sagen, wenn man es nicht tun will. Wieso sollte es einem denn peinlich sein? Sicher kommt es auch auf die Art der Hilfeleistung an. Rufe ich zum zehnten Mal in zwei Wochen die Freundin mit dem Ersatzschlüssel, weil ich mich schon wieder ausgesperrt habe, ist das ja nochmal was anderes, als wenn sie ohnehin auf dem Rückweg mit dem Auto an meinem Haus vorbeifährt und ich frage, ob sie mich nicht mitnehmen und dort absetzen kann, weil es ja für sie kein Umweg ist.