Täglich Parkplatz bei Mietwohnung bezahlen?
Eine Kollegin X wohnt in einer Mietwohnung und besitzt ein Auto. Dieses kann sie aber nicht direkt bei der Mietwohnung abstellen, da es bei ihrer Wohnung keine Parkplätze für die Mieter gibt. Demnach hat X nun einen Parkplatz, der sich etwas weiter entfernt befindet.
Dieser ist auch volle Länge mal Breite kostenpflichtig. Also wie wenn ich jetzt als Besucher in die Stadt komme, muss meine Kollegin X täglich mindestens das Tagesticket bezahlen. Das sind, was ich weiß mindestens sechs Euro täglich. Dies in der Woche, macht dann 42 Euro und monatlich gerundet etwa 170 Euro.
Ich finde, dass das schon eine ganz schöne Summe ist und jedenfalls bei uns in der Umgebung ist mir so ein Fall bis jetzt nicht bekannt gewesen. Denn auch wenn die Parkplätze nicht direkt bei der Wohnung dabei sondern entfernter sind, ist es doch so, dass zu jeder Mietwohnung ein Parkplatz gehört, der dann nicht extra bezahlt werden muss.
Außer es wäre ein Tiefgaragenplatz, diese kosten bei uns zwischen 30 und 50 Euro im Monat, das ist aber ein zusätzlicher Luxus, der sich auch nicht jeder gönnt, da er ja oben Freiluft einen Parkplatz hat.
Meine Kollegin X hat nicht sehr viel Geld zur Verfügung und ich habe ihr nahegelegt, einmal mit dem Bürgermeister zu sprechen, ob es da keine Lösung gäbe. Es gibt auch kein monatliches Ticket oder ähnliches. Es ist wirklich sehr kompliziert.
Was haltet ihr davon? Würdet ihr eine Wohnung mieten, bei dem ihr jeden Tag den Parkplatz Länge mal Breite bezahlen müsstet? Oder ist euch so etwas bis jetzt auch noch nicht untergekommen?
Ich finde das jetzt preislich schon recht heftig. Ich bezahle für meine Einzelgarage nicht einmal 50 Euro im Monat. Und die habe ich mittlerweile direkt an der Haustür. Bei 170 Euro im Monat würde ich nach einer anderen Lösung suchen. Entweder halt schauen, ob sich ein Stellplatz oder eine Garage im Umkreis mieten lässt. Bei uns in der Stadt gibt es auch Dauerparkplätze zu moderaten Preisen in den Parkhäusern. Vielleicht könnte man das Auto auch ein paar Kilometer entfernt umsonst abstellen und da dann bei Bedarf mit dem Rad oder der Bahn hin fahren.
Persönlich finde ich so eine Wohnlage jetzt nicht wirklich attraktiv, wenn man halt nicht gerade in einer Stadt mit U-Bahn oder so lebt. Ich hatte eine Bekannte, die ist auch an den Rand der Innenstadt gezogen und hat sich dann mit dem Auto in eine Tiefgarage eingemietet, die ordentlich weit entfernt war. Fand ich nicht so doll, diese Idee.
Ja, es ist wirklich heftig, aber X hat auch sogar schon die Möglichkeit in Betracht gezogen, das Auto etwas weiter entfernt unterzubringen, damit sie einfach kostengünstiger dran ist. Das Problem ist, dass sie nichts findet. Denn die Tiefgaragen der anderen Blocks beispielsweise, sind ebenfalls schon so überfüllt, dass die eigenen Mieter sich schon auf einer Warteliste eintragen müssen, damit sie nach einiger Zeit, wenn etwas frei wird, etwas bekommen.
Die einzige Lösung für X ist wohl, einfach das Mietverhältnis zu beenden und sich eine Wohnung zu suchen, bei der ein Parkplatz dabei ist. Oder sie meldet das Auto einfach ein halbes Jahr im Sommer ab und sieht zu, dass sie es außer Orts bei einem Bekannten unterstellen kann, oder ähnliches. Viele Lösungen fallen mir da auch nicht mehr ein.
Also was ich aus dieser Geschichte gelernt habe, falls ich noch einmal umziehen sollte, würde ich auf jeden Fall gleich darauf achten, dass wenigstens ein Parkplatz bei der Wohnung ist. Ich habe ja keine hohen Ansprüche, es muss ja nicht unbedingt ein Tiefgaragenplatz sein, aber eine Parkmöglichkeit muss schon vorhanden sein.
Nachfrage und Angebot regeln bekanntlich den Preis. Und wenn man in einer Gegend mit knappen Stellplätzen wohnt und ein Auto hat, wundern mich diese Preise nicht wirklich.
Alle anderen Lösungen sind unbequem und Bequemlichkeit kostet. Die Frage ist, ob man unbedingt ein Auto benötigt. Die Situation klingt ganz nach Großstadt und dort gibt es meistens ein gut funktionierendes System an öffentlichen Verkehrsmitteln. Damit wäre man neben den Kosten für den Stellplatz auch noch die Kosten für ein eigenes Fahrzeug los und hätte nur einen Teil der ehemaligen Kosten für den öffentlichen Nahverkehr zu tragen.
Wenn es ganz ohne Auto nicht geht, ist in der Tat ein Umzug in eine andere Gegend zu überlegen. Die eventuell anfallenden Mehrkosten für die täglichen Fahrten zur Arbeit sind dann ja durch die wegfallenden Kosten für den Parkplatz wahrscheinlich gedeckt.
Bisher habe ich stets so gewohnt, dass es meistens ausreichend Parkplätze gab, ab und zu hatte man allerdings auch Pech und musste ein wenig weiter weg parken. Das fand ich bisher aber nicht wirklich störend. Meine Garage, die ich im Moment gemietet habe ist auch eine Straße weiter, damit liegt sie aber immer noch näher, als die Parkplätze die mir dann meist zur Verfügung stehen, wenn ich nach Hause komme.
Wir sind halt die Zustände, wie sie oft im Ausland herrschen, nicht gewöhnt. Wir haben eine Weile in Amsterdam gelebt. Da ist es im Zentrum so: Ohne Anwohnerparkausweis kostet ein Tag parken 50 Euro. Einen Anwohnerparkausweis erhält man im Schnitt anderthalb Jahre nach dem Antrag, je nach Straße kann es auch Jahre dauern.
Es gibt nur einen Ausweis pro Wohnung, wer zwei Autos braucht, hat Pech. Benziner müssen 1991 oder später zugelassen worden sein, Diesel sind nur ab Erstzulassung 2005 erlaubt. Bekommt man den begehrten Ausweis, kostet der Spaß immer noch fast 300 Euro für ein halbes Jahr.
Entweder man verzichtet auf ein Auto, oder man parkt außerhalb und nutzt das Fahrrad oder den ÖPNV, um zum Auto zu kommen. Und da es keine kostenfreien Parkplätze gibt und Knöllchen per Kamera verteilt werden, hat man sonst keine Chance. Und die sind da schnell. Parkkralle kostet rund 100 Euro, Abschleppen fast 400, dazu kommen etwa 50 Euro fürs Falschparken und die nicht gezahlten Parkgebühren. Auf dem Behindertenparkplatz stehen kostet allein 350 Euro.
Wer in der Londoner Innenstadt ein Auto hat, wird mit der Maut belastet. Das wird irgendwann sicher hierzulande in Ballungszentren ähnlich werden. Kölner kennen das Problem. Es gibt ein Drittel mehr Anwohnerparkausweise als Parkplätze. Wer zu spät kommt, muss da auch weit laufen und zahlen.
Je nach Stadt sind Parkplätze in Deutschland Mangelware und damit absoluter Luxus. Es gibt ja mittlerweile nicht umsonst die Bedingung, dass bei einem Neubau eines Mehrfamilienhauses für jede Wohnung auch ein Stellplatz geschaffen werden muss. Diese müssen dann aber in der Regel zusätzlich zur Wohnung gekauft werden und wenn ein Wohnungseigentümer keinen Stellplatz dazu kauft, dann hat im gleichen Komplex ein anderer Wohnungseigentümer vielleicht das Glück und kann einen zweiten Stellplatz kaufen.
Wir reden hier gerne dann auch von Beträgen von 10.000 - 15.000 Euro für einen Tiefgaragenstellplatz. Da kommt es dann auch schnell mal vor, das zu einer Mietswohnung plötzlich kein Stellplatz mehr gehört, weil der Wohnungseigentümer, der vielleicht kein Auto hat und zunächst in der Wohnung gewohnt hat, keinen gekauft hat. Da reguliert sich dann der Markt ganz schnell von alleine und die Preise sind ebenfalls nicht ohne.
Ich kenne einige, die für einen Tiefgaragenstellplatz um die 140 -150 Euro monatlich auf den Tisch legen, eben weil in den Städten wo sie wohnen, Parkplätze absolute Mangelware sind, für die ersten Straßen keine Anwohnerparkausweise mehr ausgestellt werden und die Tagesgebühr nach Stunden abgerechnet wird. Da liegt man dann mit 140 € noch weit unter dem, was das Tagesticket kostet, wenn man es monatlich hochrechnet.
Viele Haushalte haben zwei Autos, keiner möchte darauf verzichten, weil es eben sehr bequem ist. Die Vorschrift mit einem Stellplatz pro Wohneinheit ist noch nicht sooo alt, viele Mietswohnungen bzw. die Häuser deutlich älter, wo einfach noch nicht so viele Autos vorhanden waren. Also bleibt nur die Möglichkeit auf öffentlichen Parkgrund auszuweichen. Aber gerade in Städten, wo viele Häuser noch um 1900 gebaut wurden, bieten einfach keine Stellmöglichkeiten für alle PKW die heute unterwegs sind, so kann es also sein, das Stadtviertel wo viele dieser Häuser stehen, einfach keine Parkplätze haben können.
Da aber gerade die größeren Städte die Autos immer mehr aus den Innenstädten verbannen wollen, wird der Parkraum immer teurer und öffentlicher Parkraum (Seitenstreifen an den Straßen) auch immer begrenzter bzw. parallel eben dann noch mal teurer. Die Möglichkeit auf private Stellplätze auszuweichen, klappt in vielen Städten mittlerweile auch nicht mehr, weil die Kapazitäten schon erschöpft sind und man sich nur noch auf Wartelisten setzten kann und darauf hoffen kann, das jemand seine Garage oder seinen Stellplatz aufgibt. Da bestimmt dann aber auch der Vermieter den Preis, wenn er 3-4 Interessenten hat, dann bekommt der den Platz, der am meisten zahlt. Angebot und Nachfrage bestimmen da den Preis und der ist von Stadt zu Stadt eben auch sehr unterschiedlich.
Ich sehe das bei meinem Bruder, er hat kein Auto, aber einen Stellplatz der zu seiner Wohnung gehört. Vor ca. 4 Jahren hat er diesen Stellplatz für 120 € vermietet, da war noch Platz an der Strasse, weil noch nicht alle Gebäude fertig gestellt waren und somit viele noch kostenfrei an der Straße geparkt haben. Mittlerweile sind die Gebäude zwar fertig, aber noch nicht alle vollständig bezogen, es herrscht jetzt schon Parkplatznotstand ohne Ende, seit einem halben Jahr werden in der Straße auch ganz klassisch Parkgebühren erhoben, nach Stunden abgerechnet.
Vor einem Jahr ca. hat sein alter Mieter den Stellplatz aufgegeben und der neue Mieter zahlt jetzt 140 €, der Aushang hing 2 Tage an der Laterne an der Straße. Heute würde er für den Stellplatz ca. 150-160 € bekommen, das weiß er von Nachbarn, die ihren Stellplatz gerade neu vermietet haben. Wenn alle Gebäude voll bezogen sind und die Parkplätze dann zum absoluten Glücksspiel werden, kann er für seinen Stellplatz noch mehr Geld im Monat verlangen. Da ist auf jeden Fall noch Spielraum nach oben. Die Interessenten für einen Stellplatz dort stehen regelrecht Schlange und das obwohl ja zu jeder Wohnung gemäß Planung ein Stellplatz dazu gehört.
In meiner ehemaligen Studienstadt hier in Deutschland gibt es in der Innenstadt kaum kostenfreie Parkplätze. Für einen Dauerstellplatz im Parkhaus zahlen Anwohner und Angestellte mittlerweile 280 Euro pro Monat. Und es sind zurzeit in keinem der Parkhäuser Plätze für Dauerparker frei. Mein ehemaliger Chef hat mir vor zwanzig Jahren da einen Stellplatz für umgerechnet 45 Euro im Monat gemietet. Damals fand man 90 Mark echt teuer. Parkraum im Ballungsraum ist kaum zu bezahlen.
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