Schriftliche Bewerbung auf Wohnungsanzeige, seriös?
Bei uns in der Region stehen einige Wohnungen und Häuser frei, die man kaufen oder eben auch "nur" mieten kann. Diese Immobilien werden inseriert, aber es wird keine Telefonnummer angegeben, sondern eine Chiffre-Nummer. Man muss sich also schriftlich auf die Wohnung oder das Haus hin melden oder eben bewerben und ich frage mich zum Einen, ob so etwas seriös ist. Man selbst gibt Daten frei, die ja schon sensibel sind, während man nicht weiß, mit wem man es zu tun hat. Zum Anderen stellt sich mir die Frage, unabhängig von der Seriosität, wie man sich auf eine solche Anzeige hin schriftlich meldet.
Muss man nun eine Art Bewerbungsschreiben verfassen, warum man sich für das Objekt interessiert und was man beruflich tut oder wie sieht eine Meldung auf eine solche Anzeige aus? Hat jemand Erfahrung in dem Bereich der anonymen Wohnungsanzeigen und kann diese näher erläutern? Was steckt dahinter, außer von ständigen Anrufen genervt zu werden oder vielleicht auch, wenn es sich um schlecht oder nicht hörende Vermieter/ Verkäufer handelt?
Ich bin derzeit auch auf Wohnungssuche und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Bewerbungen durchaus bei vielen Wohnungen erwünscht sind, allerdings nicht in der Form, wie du jetzt zu glauben scheinst. Bei Wohnungsanzeigen in der Zeitung ist das generell auch nur so, dass man sich dort meldet und dann eben angibt, dass man einen Wohnungsbesichtigungstermin haben möchte, mehr nicht.
Man muss hier keine persönlichen Daten, außer dem Namen, offenlegen und auch sonst ist das ganze kein großer Aufwand, man meldet sich einfach nur, hinterlässt Namen und Telefonnummer und dann wird man in der Regel zurückgerufen und ein Wohnungsbesichtigungstermin wird vereinbart. Alles andere wäre ja auch Unfug, denn wieso sollte man sich mit großem Aufwand für eine Wohnung bewerben, die man noch nicht einmal gesehen hat und die einem vielleicht auch gar nicht gefällt?
Bei uns war das derweil eben auch so, dass wir uns auf die eine oder andere Wohnungsanzeige aus der Zeitung gemeldet haben. Teilweise kam es dann eben vor, dass wir um einen Besichtigungstermin gebeten haben oder so, aber es kam dann keine Antwort, dass war allerdings auch mit vielen Anzeigen im Internet so und ich denke mal, dass sich die Vermieter dann einfach keine Mühe mehr geben, zu antworten, wenn die Wohnung bereits vergeben ist oder reserviert wurde.
Es kamen aber dann auch einige Anrufe zurück und uns wurde dann eben gesagt, wann Besichtigungstermine zu vergeben wären und so weiter. Meistens ist das ja durchaus von Vorteil, sich auf diesem Wege eine Wohnung zu suchen, weil hier in der Regel beispielsweise schon mal keine Maklercourtage anfällt, aber man muss unter Umständen auch etwas auf die Antwort warten.
Bei anderen Wohnungen hatten wir es aber auch so, dass wir uns die Wohnung angesehen haben und uns dann mittels dieser Mieterselbstauskunft mehr oder weniger beworben haben und dann gewartet haben, bis eine Entscheidung gefallen ist, weil der Vermieter sich dann einen Mieter unter den Bewerbern ausgesucht hat.
Ich hatte mich früher öfters auf Chiffre-Anzeigen gemeldet und Daten inklusive Adresse und Telefonnummer preisgegeben. Damals hatte ich mir noch keine Gedanken über Datenschutz usw. gemacht. Es gab auch noch keine Computer für jedermann, mit denen man irgendetwas hätte auswerten können. Heutzutage sehe ich das anders und hätte auch Bedenken, etwas von mir preiszugeben, ohne dass ich irgendetwas über den Vermieter wüsste.
Wenn ich an einer Wohnung in einer Chiffre-Anzeige stark interessiert wäre, würde ich vielleicht zwar meine Daten grob angeben, aber nur eine E-Mail-Adresse und keine Wohnungsadresse. Außerdem würde ich nur auf solche Anzeigen in seriösen Zeitungen antworten. Diese haben ja im Falle von unseriösen Angeboten die Daten des Inserenten. Die Zeitung wäre bestimmt auch daran interessiert, unseriöse Inserenten gemeldet zu bekommen.
Bezüglich des Datenschutzes würde ich mir jetzt auch keine allzugroßen Sorgen machen. Ich bin es gewöhnt, dass ich mich auf Anzeigen einfach per Email melden kann. Aber möglicherweise ist es für deinen Anbieter einfach einfacher, da er nicht immer per Telefon oder online erreichbar sein kann?
Zu der Bewerbung, ich musste auch schon so einige verfassen, hatte aber immer Angaben dabei, welche Auskünfte erwünscht sind. Zum Beispiel Gehaltsbestätigung, Arbeitsvertrag, SCHUFA-Auskunft, Ausweiskopie und dergleichen. Meistens gab es für ein Gebäude mit mehreren Wohungsangeboten auch ein Formular, dass man dann als Bewerbung ausfüllen musste. Darin stand, dass man bestätigt, keine Mietschulden zu haben, welche Wohnungsgröße man bevorzugt, wie viele Personen und Haustiere mitkommen und dergleichen.
Sicherlich kann dies seriös sein. Es kann ja immerhin sehr gut sein, dann es Vermieter gibt, welche sich in der Zeitung nicht direkt äußern wollen. Außerdem kann man sehr schnell feststellen, ob es sich um eine seriöse oder unseriöse Zeitungannonce handelt. Dazu muss man allerdings eine Bewerbung verfassen und kann anschließend bei einem Besichtigungstermin ganz leicht feststellen, ob das Ganze seriös ist oder nicht. Auch eine direkte Frage, wieso die Annonce in der Zeitung so geschaltet wurde, kann bei der Besichtigung Klarheit in die Sache bringen. Vielleicht ist die Vermietung auch von einer privaten Person, welche sich nicht ohne weitere in aller Öffentlichkeit Preis geben will.
Bei der jetzigen Wohnung hat der Vermieter extra dabei geschrieben, dass man nicht anrufen soll, sondern per mail eine schriftliche und aussagekräftige Bewerbung auf die Wohnung schicken sollte. Ich habe dies formlos gemacht und nachgefragt, ob die Wohnung noch zu haben ist und dass wir glauben in diese Wohnung genau zu passen. Er hat auch dabei geschrieben, welche Leute so im Haus wohnen, dass es ein ruhiges Haus ist und ruhige Mieter und der neue Mieter da hineinpassen muss. Ich bekam direkt Antwort zur Besichtigung.
Zwei Kommilitonen und ich waren vor Jahren auch auf der Suche nach einer Wohnung in dem Ort, in dem wir studiert haben. Das ging zwar meistens oder eigentlich immer über Internetportale, daher kann ich nicht unbedingt etwas zu den Chiffre-Anzeigen sagen, aber hier und da mussten wir tatsächlich auch eine Art Bewerbung schreiben.
Während viele Wohnungsbesitzer, wir haben darauf geachtet, dass da nicht unbedingt ein Makler zwischen war, direkt einen persönlichen Termin mit uns vereinbart haben und wir die Wohnungen so besichtigen konnten, gab es auch zwei oder drei, die zunächst eine Bewerbung haben wollten. Da sollten wir dann schreiben, wer wir sind, warum wir die Wohnung haben wollen etc. Das waren dann zumeist die Wohnungen, die stark gefragt waren, weil sie einen guten Schnitt hatten oder nahe am Zentrum waren oder generell in einer sehr guten Lage.
Einer hat uns auch einen Termin zur Besichtigung gegeben. Als wir da waren, waren noch zwei andere Interessenten bzw. Parteien anwesend und sind durch die Wohnung gegangen. Als wir gefragt haben, ob der Wohnungsbesitzer immer so Termine macht, sagte er, dass die Wohnung so interessant wäre, dass öfter mehr als eine Partei Interessierter Mieter die Wohnung besichtigt, da er sonst keine Zeit hätte allen die Wohnung zu zeigen. Daraufhin hat er uns gebeten eine schriftliche Bewerbung zu schreiben. Wahrscheinlich damit er nachher noch einen Überblick hat wer alles interessiert ist, um dann besser bewerten zu können.
Ich finde es daher nicht unseriös, wenn man sich generell schriftlich auf eine stark frequentierte Wohnung bewerben muss und habe eben schon ähnliche Erfahrungen gemacht.
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