Wie zweifelhaft ist es überhaupt Haustiere zu halten?

vom 17.07.2014, 21:33 Uhr

cooper75 hat geschrieben:Täubchen, das ist jetzt aber auch eine etwas merkwürdige Weltsicht, oder?

Jetzt bin ich verwirrt. Wie kommst du jetzt eigentlich auf mich? Ich habe mich zu diesem Thema doch noch gar nicht geäußert, auch nicht zu Schäferhunden oder Maine Coone oder sonstiges. Kann es sein, dass du mich mit einem anderen Nutzer verwechselst? :wink:

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich lebe hier mit einem Hund und zwei Katzen zusammen. Diese Tiere habe ich nicht züchten lassen, sie waren schon alle auf der Welt und ich gab ihnen halt ein Zuhause. Beide Katzen und auch der Hund stammen aus dem Tierschutz. Ich habe mich auf ein Leben mit Tieren eingestellt und lebe gern mit denen zusammen und versorge die so gut wie ich es kann und für richtig halte. Ich finde das Thema per se gut. Allerdings eher nur von der Überschrift her.

Denn wenn ich den Eröffnungsbeitrag lese, frage ich mich, warum sollte ich nur Hühner und Schweine halten und nicht auch ein paar Tiere, die ich halt nicht essen werde. Allerdings hatten alle unsere Haustiere in der Geschichte des Menschen eine Funktion. Ein Hund hat halt den Hof und Besitz bewacht und das Vieh gehütet, eine Katze hat auf dem Anwesen Ratten und Mäuse gejagt. Das waren allesamt wichtige Funktionen, die sie heute teilweise auch noch erfüllen. Aber wenn diese Tiere schon mal auf der Welt ist, warum sollten wir sie nicht zu uns holen und mit ihnen zusammenleben.

Es ist nachgewiesen, dass der Blutdruck sinkt, wenn man ein vertrautes Tier streichelt. Auch sind lange Hundespaziergänge bei jedem Wetter gesund. Ich sehnte mich schon immer nach einem Hund. Den redete ich mir oft selbst aus, in dem ich mir sagte, "Dann müsstest du ja auch bei Sauwetter rausgehen." Das ist schon richtig. Allerdings muss ich sagen, es ist gar nicht schlimm. Es ist sogar toll, wenn man mal aus seiner Komfortzone herausgeht.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wir wissen doch gar nicht, was die Tiere wollen. Die müssen in Obhut des Menschen das Futter nicht jagen und nicht weit laufen. Ja, das wollen sie vielleicht auch nicht? Oder möchten wir unser Essen lieber jagen und elende weit wandern, bevor wir was Essbares finden oder haben wir doch ganz gerne einen vollen Kühlschrank?

Wir Menschen wollen doch auch nicht nur mit einem Schlüpper bekleidet draußen in einer Höhle wohnen und unser Essen selbst fangen. Wir mögen die Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Und ich denke, jedes Lebewesen lebt lieber bequem und ruhig. Wenn die Haustiere zwischen der Natur und ihrem bequemen Leben wählen könnten, würden sie bestimmt Letzteres nehmen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 10.08.2017, 22:20, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Sagen wir so, ich behaupte zu 100 Prozent genau zu wissen, was meine vier Katzen wollen und mein Freund als Zukommer, der sich an die Katzen erst gewöhnen muss, weiß es auch. Ich sage dazu, ich habe keine Freigängerkatzen, weil dies sich zum einen aufgrund der Wohnsituation nicht ermöglicht und zum anderen ich aus der Tierschutzszene kam/komme und genau weiß, was hier in meiner Umgebung für bekloppte Vögel wohnen, die bewusst meinem Tier und jedem anderen Tier Leid zufügen würden.

Alleine das Vertrauen zwischen meinen Katzen und mir, ist geradezu einzigartig. Mein Kater springt vom Kratzbaum auf meinen Rücken ohne Krallen. Mein anderer Kater sitzt auf meiner Schulter wie sein Bruder, wenn er Bock hat. Während sie sich ohne Weiteres von mir die Augen reinigen lassen, die Ohren kontrollieren lassen sowie den Körper abtasten lassen.

Ich weiß zudem genau, was sie wann wie und wo nicht essen wollen. Ich kenne sie inn und auswendig, aber ich gebe zu, dass dies auch nur dann klappt, wenn man sich ausnahmslos mit den Tieren deren Verhaltensweisen, einer versuchten Erziehung und etc auseinandersetzt. Dann kann man es auch jedem Tier daheim schön machen.

Was nicht geht, sind Reptilien & Co. Die haben nichts im Haushalt zu suchen, sondern gehören in ihrer freien Wildbahn. Hunde sowie Katzen sind schon bereits so domestiziert, dass sie damit leben können und man seine Tiere perfekt an ihre Umgebung ziehen kann. In meiner Wohnung zum Beispiel können die Katzen an den Wänden auf besondere Katzentreppen laufen und wohnen, während auf den Boden Kratzbaum sowie Spielzeug wartet und pro Tag immer noch gespielt wird mit uns.

Nicht zu vergessen, dass viele unsere Möbel, weil mein Freund sehr begabt in Möbelschreinerei ist, selbst gebaut wurden. Optisch wie gekaufte Möbel, aber mit kleinen Katzenverstecken, wie unterm Tisch mit einem Bett für sie usw. Richtig genial, dass ich mal so geil eine Wohnung habe und die Katzen darin nicht mir Platz klauen, sondern letzten Endes alles so bereichern, hätte ich nie für möglich gehalten.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Prinzipiell kann ich hier jede Argumentation nachvollziehen aber das sind doch wohl eher Grundsatzfragen, an denen sich in der nächsten Zeit nichts ändern wird. Zumindest nicht, wenn man sich die vergangenen Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte an Domestizierung anschaut. Artgerecht ist sicherlich möglich, wenn auch nicht immer. Dabei kommt es aber immer auf das Tier und die Rasse an.

Natürlich hat ein Wellensittich, der in einem 15 Quadratmeter Zimmer bei klein Lieschen wohnt nicht so viel Freiraum, wie in seinem angestammten Lebensraum. Aber das ist immer noch besser, als ihn immer nur im Käfig zu halten, wie es manch andere machen. Und wenn man ihn hier raus lässt, dann lebt er wahrscheinlich auch nicht mehr so lange. Meine Schwägerin ist Tierpflegerin und sie meinte, wenn man hier zulande einen Wellensittich raus lassen würde, wären im Nu andere Vögel da, die ihn fressen würden. Zum Beispiel von Wanderfalken, Baumfalken oder Habichten.

Von hier aus ist es ein weiter weg bis zu ihrem normalen Lebensraum, Australien. Und wenn man die dann noch im Zoo hält, haben sie vielleicht mehr Freiraum, als in ein 15 Quadratmeter-Zimmer. Aber was ist davon denn artgerecht? Möglichst viel Freiraum oder wirklich in seinem angestammten Lebensraum zu leben? Auf das Klima, Jagd- und Paarungsverhalten etc. bin ich ja gar nicht eingegangen. Es gibt unfassbar viele Faktoren und die müssen dann auch für jedes Tier und für jede Rasse des jeweiligen Tieres durchgegangen werden.

Von daher sollte man sich viele, viele Gedanken machen, bevor man sich ein Haustier anschafft, das gebe ich zu. Aber ich glaube nicht, dass die Haustiere aussterben würden und man sie nicht mehr domestizieren bzw. nachzüchten würde. Das halte ich einfach für zu unwahrscheinlich.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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