In den USA Studienfach nicht sofort wählen müssen?

vom 14.08.2017, 06:29 Uhr

Ich habe kürzlich einen sehr interessanten Artikel über den deutschen Fußballer Afamefuna gelesen. Dort hieß es, dass er wegen einer Verletzung die Profikarriere in Deutschland vergessen konnte und er sich daher für ein Studium in den USA entschieden hätte. Er hätte dann Anfragen von knapp 30 Universitäten erhalten und sich dann für eine Uni entschieden, die ihm am meisten zugesagt hat.

In dem Artikel hieß es dann auch, dass er das Studienfach an seiner Uni erst nach zwei Jahren Studium Generale festlegen müsste. Bei vier Jahren Studium finde ich das schon ungewohnt. Von Deutschland kenne ich das überhaupt nicht. Da studiert man direkt sein Fach, für das man sich entschieden hat, hat möglicherweise Wahlmodule oder den Optionalbereich, aber ein "Studium Generale" und dass man sich erst nach zwei Jahren Studium entscheiden muss, ist mir komplett neu. Ist das in den USA so üblich? Wie kann man sich das Studium Generale vorstellen und sollten deutsche Universitäten ein ähnliches Prinzip einführen? Oder haltet ihr das für unsinnig?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In den USA ist es normal, dass man die erste in ein oder zwei Jahre seine Bildung in vielen Bereichen verbessert und erst viele verschiedene Kurse und Module besucht. Abweichungen gibt es nur bei den Professional Scholle, also beim Studium von Medizin, Jura oder Theologie. Aber da leistet man das allgemeinbildende Studium vorher auf dem College ab.

Außerdem musst du bedenken, dass viele Berufe, die man hierzulande im Rahmen einer Ausbildung erlernt werden, in den USA über ein Studium erreicht werden. Eine amerikanische Krankenschwester hat einen Bachelorabschluss in Krankenpflege. Ohne College gibt es keine verbindliche Berufsausbildung.

Im Prinzip hättest du dort mit 18 die Highschool abgeschlossen, aber 20 Prozent der Schüler geben vorher auf und bleiben ohne Schulabschluss. Nach der Schule landen rund 15 Prozent der Schüler in einem zweijährigen berufsqualifizierenden Studiengang an einem Community College. Etwa 30 Prozent streben einen vierjährigen Bachelor an, wobei das eben kein wissenschaftlicher sein muss. Das kann man mit Deutschland nicht vergleichen, es bedeutet dass über die Hälfte gar keinen Beruf erlernen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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