Absichtlich ungeduscht und in Jogginghose zum Arbeitsamt?

vom 07.08.2017, 16:37 Uhr

Ein Bekannter von mir ist seit einigen Monaten arbeitslos, allerdings macht es ihm derzeit nicht sehr viel aus und er genießt die Zeit ohne Job.

Auf jeden Fall musste er vor einigen Tagen zum Arbeitsamt, um dort entsprechend Arbeitslosengeld zu beantragen. Laut seiner Aussage putzt er sich immer "standesgemäß" heraus, wenn er Termine beim Arbeitsamt nachgehen muss. So duscht er sich absichtlich vorher nicht und erscheint generell in Schlabber-Klamotten, also in Jogginghose und verwaschenem Oberteil.

Ich verstehe nicht so ganz, was er mit diesem Look bezweckt, aber ich finde es trotzdem recht unhygienisch, extra ungeduscht zu einem Termin zu erscheinen. Wie seht ihr das Ganze? Könnt ihr euch vorstellen, warum er sich nicht etwas feiner herausputzt? Ist es womöglich so, weil er absichtlich einen schlechten Eindruck erwecken will, damit er länger arbeitslos bleibt?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Genau solche Menschen sind der Grund warum es mit unserer Gesellschaft bergab geht. Ich finde es unmöglich, wenn sich jemand extra bemüht, damit er keiner neuen Firma vermittelt werden kann bzw. sich besonders dumm anstellt um noch länger in der sozialen Hängematte liegen zu können. Das ist wirklich das Letzte. Das man eine Zeit lang Sozialleistungen erhält, wenn man keine Arbeit hat finde ich gut, da man so vor enormen finanziellen Krisen geschützt ist, jedoch nach ein paar Monaten noch keine Anstalten zu machen einen Job zu wollen ist wirklich ein Witz.

Solche Menschen schauen uns arbeitende Menschen für die größten Idioten an. Personen die sich extra bemühen um keinen Job zu bekommen würde ich Monat für Monat die Bezüge streichen bis der Herr dann wieder freiwillig kommt und um einen Job bettelt. Vor allem ist so ein Verhalten auch für Angestellten beim Arbeitsamt eine Zumutung. Ich will gar nicht wissen, mit wie vielen von diesen die sich da tagtäglich herumschlagen müssen.

Frage einfach mal deinen Bekannten ob er sich nicht blöd vorkommt den Staat nur auszunutzen. Es gibt immerhin viele Menschen die gerne arbeiten würden, aber es eine Krankheit usw. leider nicht zulässt. Da ist es ja als gesunder Mensch zu Hause zu sitzen und eine ruhige Kugel zu schieben ja wirklich ein Hohn dagegen.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich dusche auch nicht extra, wenn ich irgendwo einen Termin habe. Es ist ja nun nicht so, dass man gleich stinkt, wenn man mal einen Tag lang nicht duscht. Und warum man sich nun für einen derartigen Termin herausputzen sollte verstehe ich auch nicht. Seine Erscheinung hat keine Auswirkungen auf das Arbeitslosengeld. Das bekommt man für eine bestimmte Zeit und danach gibt es eben Hartz IV oder man muss an sein Erspartes ran.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde ebenfalls, dass er sich damit eher ins eigene Fleisch schneidet. Wer sich so präsentiert, der wird sich auch nicht anders bei potentiellen Arbeitgebern präsentieren damit er lange Arbeitslos bleibt. Für mich würde das auch im Umkehrschluss bedeuten, dass dieser Mensch keinen Bock auf Arbeit hat und wenig bemüht ist an seiner Situation etwas zu ändern. Da würde ich als Sachbearbeiter dann noch eher ein Auge darauf haben, dass hier auch alles eingehalten wird mit den abgegebenen Bewerbungen die nachgewiesen werden müssen, Bemühungen und auch da mal nachfragen, ob sich in der Tat beworben worden ist oder nur eine Scheinmeldung abgegeben worden ist.

Ich erwarte nun nicht, dass jemand im Anzug zum Arbeitsamt rennt und dort einen auf super fein macht aber ich erwarte dann schon eine ordentliche Kleidung und auch eine entsprechende Körperhygiene. Mag heißen, ich erwarte nicht, dass derjenige 5 Minuten vorher duscht aber zumindest das er nicht stinkt wie ein Mülleimer oder eine Duftwolke nach sich zieht, die hinterher Stundenlang in meinem Büro auch ist. So etwas ist einfach unpassend und saubere, geordnete Kleidung und ein gepflegtes Äußeres sind meiner Ansicht nach einfach Pflicht, auch wenn man das Arbeitsamt besucht. Das ist auch keine Freizeitveranstaltung bei der man herum rennen kann wie man möchte sondern dient dazu, dass man hinterher auch wieder in das Berufsleben eingegliedert werden kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Solche Menschen finde ich ganz schrecklich, wenn ich ehrlich bin. Ich finde es unmöglich, dass er sich so präsentiert, dass es schon klar ist, dass er kein Interesse daran hat, wirklich Arbeit zu finden. So zeigt er ja schon, dass er am liebsten zu Hause herumlungert, wie man das in Jogginghosen eben gerne so macht.

Wenn er sich bei Vorstellungsgesprächen ähnlich präsentiert, dann ist die Chance ja recht hoch, dass der potentielle Arbeitgeber ihn nicht einstellen möchte. Ich kann auch nur hoffen, dass so jemand mit diesem Verhalten nicht durchkommt und dann nochmal verstärkt von dem Sachbearbeiter darauf geachtet wird, dass alle Termine eingehalten werden.

Man muss sich für einen solchen Termin sicher nicht groß herausputzen, aber gepflegt sollte man eben schon herüberkommen. Ich muss sagen, dass ich mit so einem Menschen nicht wirklich etwas zu tun haben möchte, für den ich mit meiner Arbeit mit bezahle und der stolz darauf ist, sich auf dem Geld auszuruhen. Das würde ich so jemandem dann auch ziemlich direkt mitteilen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also ich finde es nie gut, wenn man ungeduscht außer Haus geht, da ich annehme, dass jeder Mensch schwitzt, egal ob er jetzt körperlich hart gearbeitet hat oder nicht. Man unterschätzt das. Viele Menschen merken auch selber nicht, dass sie stinken. Manche stinken aus dem Mund und manche stinken eben nach Schweiß.

Aber so eine ähnliche Situation habe ich auch schon einmal mit bekommen. Es ging dabei um einen gelernten Koch und Kellner, der auf keinen Fall wieder ins Gastgewerbe wollte. Aber weil natürlich im Gastgewerbe immer Leute gesucht wurden, vermittelte ihm das Arbeitsamt nur diese Jobs. Dann ging er extra immer betrunken zu den Bewerbungsgesprächen und benahm sich daneben, damit er den Job nicht bekam.

Damals konnte ich das gut verstehen, weil ich auch einen Beruf erlernt hatte, bei dem immer Menschen gesucht werden, weil er unterbezahlt ist. Ich wollte umlernen und wurde ebenfalls nicht unterstützt. Mir wurden nur Jobs in meinem erlernten Beruf angeboten. Aber es gibt ja verschiedene Fälle.

Wenn man lange zu Hause sitzt, dann wird man faul und bequem. Man ist es nicht mehr gewohnt, am Morgen zu einer bestimmten Zeit aufzustehen und einen fixen Tagesablauf zu haben. Wahrscheinlich wird sich der Bekannte schon so daran gewöhnt haben, fürs Nichtstun Geld zu bekommen, dass er gar nicht mehr arbeiten gehen möchte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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